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Netflix-Doku

Ist der letzte Kronprinz von Italien ein Mörder?

Vittorio Emanuele di Savoia stand 1978 im Zentrum des Todesfalls eines deutschen Studenten. Netflix beleuchtet den Fall aus Sicht des Adeligen sowie der Schwester des Opfers.

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Bildnummer: 55014495  Datum: 04.03.1990  Copyright: imago/Milestone MediaViktor Emanuel von Savoyen in seinem Büro in Genf PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY People Politik kbdia xsk 1990 quer Aufmacher o0 Adel, ITA, Vittorio Emanuele di SavoiaBildnummer 55014495 Date 04 03 1990 Copyright Imago Milestone Media Viktor Emanuel from Savoy in his Office in Geneva PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Celebrities politics Kbdia xSK 1990 horizontal Highlight o0 Adel ITA Vittorio Emanuele Tue Savoia

Vittorio Emanuele di Savoia 1990 in seinem Büro in Genf.

imago stock&people

Das Leben von Vittorio Emanuele die Savoia verlief anders als erwartet. Und vermutlich anders als erhofft. Denn als er 1937 geboren wurde, war er der Sohn des italienischen Königs. Also legitimer Thronfolger. Doch in einem Referendum beschloss das italienische Volk 1946, die Monarchie abzuschaffen. Die Familie musste daraufhin ins Exil, durfte nicht mehr in ihrer italienischen Heimat einreisen. 

Immerhin wurden sie nicht mit leeren Taschen fortgeschickt. So frönte die Familie auch nach der Verbannung einem Leben in Saus und Braus und grossem Luxus. Der verhinderte König verbrachte seine Kindheit in Genf, wo er noch heute zusammen mit seiner Frau, der Schweizer Guetzli-Erbin Marina Ricolfi-Doria (88), lebt. Doch alles änderte sich im August 1978. Der damals 41-Jährige Vittorio Emanuele machte mit seiner Frau und Sohn Emanuele Filiberto (damals 6) Ferien auf der französischen Insel Cavallo vor Korsika. Er geriet mit einer Gruppe junger Touristen in einen Streit um ein Schlauchboot. Der Prinz gab zwei Schüsse aus seiner Pistole ab, einer traf den jungen Deutschen Dirk Hamer in den Bauch. Vier Monate lang kämpften die Ärzte um das Leben des Studenten, doch dann erlag er seinen schweren Verletzungen. Er war 19 Jahre alt.

Beatrice Borromeo Casiraghi sass im Regie-Stuhl

Der Fall schien klar, Vittorio Emanuele gab zu, geschossen zu haben. Doch dann zog er sein Geständnis zurück. Aufgrund mangelnder Beweise und schlampiger Ermittlungen verurteilte ein Pariser Gericht den Adeligen lediglich wegen unerlaubten Waffenbesitzes zu sechs Monaten Haft auf Bewährung. Erst Jahrzehnte später nimmt der Fall eine unerwartete Wendung, die wir hier an dieser Stelle nicht verraten wollen. Fest steht aber: Bis heute beteuert der mittlerweile 86-Jährige seine Unschuld. Und bis heute kämpft die Schwester des Opfers, das ehemalige Topmodel Birgit Hamer (66), dafür, dass er wegen des Todes ihres kleinen Bruders verurteilt wird. Beide liessen sich von Netflix für die True-Crime-Doku mit dem Titel «Der König, der niemals einer war» interviewen.

Spannend ist auch, wer hinter der ganzen Serie steckt. Es ist niemand Geringeres als Beatrice Borromeo, Ehefrau des Monegassen Pierre Casiraghi (35). Die Filmemacherin sass bei allen drei Folgen der Doku im Regiestuhl, ihre Firma Astrea Films produzierte den Mehrteiler. Die zweifache Mutter wurde selbst in eine aristokratische Familie hineingeboren und stieg mit ihrer Hochzeit in den europäischen Hochadel auf. Laut der deutschen «Vogue» ist die Schwester des Opfers eine gute Freundin von Beatrices Mutter. Diese sehr persönliche Nähe zu dem tragischen Vorfall treibe Borromeo bei ihrer Arbeit an, wie sie der Zeitschrift verriet. In ihrem nächsten Projekt will sich die stilsichere Italienerin übrigens ihrer angeheirateten Sippe, der monegassischen Fürstenfamilie, annehmen. 

 

 

Von cat am 13. Juli 2023 - 14:00 Uhr