Mit vier Kindern war früher bei Queen Elizabeth II. (96) bestimmt immer viel Leben im Haus. Nach Thronfolger Prinz Charles (73) erblickten Prinzessin Anne (72), Prinz Andrew (62) und als letztes Prinz Edward (58) das Licht der Welt. Die ersten beiden Kinder hatten sicher immer schon einen besonderen Platz im Herzen der Queen, ihr Ältester wird ihr irgendwann auf den Thron folgen und Prinzessin Anne ist ihre einzige Tochter. Lange galt aber keiner der beiden als ihr bevorzugter Nachwuchs – ja, Eltern sollten eigentlich keinen Favoriten unter ihren Kindern haben. Ausgerechnet Prinz Andrew wurde die Favoritenrolle nachgesagt, denn bei ihm soll die Queen immer ein Auge zugedrückt haben – wenn nicht sogar beide und sämtliche Hühneraugen.
Diese Vermutung schien vor einigen Monaten erneut bestätigt, seitdem Andrew in den Eppstein-Skandal verwickelt ist und unter dem Vorwurf vor Gericht stand, Virginia Guiffre als Minderjährige missbraucht zu haben. Andrew und Virginia Guiffre einigten sich letztlich aussergerichtlich und der Royal musste ihr eine ordentliche Summe Schadenersatz zahlen – bei dem seine Mutter, die Queen, ihm aushalf und Geld beisteuerte.
Jetzt soll allerdings jemand Prinz Andrew den Rang abgelaufen haben und zwar niemand geringeres als sein kleiner Bruder Prinz Edward. In den vergangenen Monaten wurde die Queen immer häufiger in Begleitung ihres Jüngsten gesehen, er kam mit ihr zur Eröffnung einer neuen U-Bahn-Linie, begleitete sie am Platinjubiläum und zur royalen Pferdeshow auf Schloss Windsor.
Royal-Biograph Matthew Dennison behauptet laut dem «Mirror» nun, dass Edward eigentlich schon immer der Liebling der Queen und auch ihres verstorbenen Ehemanns Prinz Philip (†99) gewesen sein soll. Angeblich kenne man Edward als etwas irritierend und als Waschlappen, doch hinter den Palastmauern hat die Monarchin ihrem Küken wohl immer sehr viel mehr durchgehen lassen, als sie es bei ihren anderen Kindern akzeptiert hätte. Das beste Beispiel ist wohl jenes von Edwards Abbruch bei den Royal Marines. Mit 22 Jahren beschloss Edward, dass das harte Training nichts für ihn sei und er keine Freude an der Ausbildung habe und dementsprechend die Akademie verliess. Eigentlich hätte man erwartet, dass nicht nur die Königin, sondern vor allem Prinz Philip ausser sich sein würde über diese Entscheidung – immerhin war Prinz Philip zum damaligen Zeitpunkt Generalkapitän der Royal Marines. Doch nichts dergleichen soll der Fall gewesen sein. Ganz im Gegenteil, Edwards Eltern hätten seinen Entschluss angeblich akzeptiert.
Gerüchten zufolge soll Philip zwar ausgerastet sein, habe seinen Sohn angeschrien, sodass dieser anfing zu weinen. Royal-Expertin Ingrid Seward relativiert und gibt gegenüber dem «Mirror» allerdings an, dass nichts dergleichen erfolgt sei, denn die ganze Royal Family habe Edwards Entscheidung nachvollziehen können und vor allem Prinz Philip habe seinen Sohn voll und ganz unterstützt und sei verständnisvoll gewesen. Auch wenn viele im Volk Edwards Entscheidung von aussen betrachtet vielleicht als schwach empfanden, muss man ihm bis heute doch eines lassen: er lebte, im Gegensatz zu seinen Brüdern, bisher ziemlich skandalfrei.
Es würde nicht verwundern, wenn Edward tatsächlich der Liebling der Queen wäre, denn auch wenn immer spekuliert wurde, diese Rolle würde an Andrew gehen, hat Edward etwas, was Andrew schon lange verloren hat: eine gut funktionierende Ehe. Prinz Edward heiratete 1999 Sophie Rhys-Jones, heute besser bekannt als Gräfin Sophie von Wessex (57). Sie haben zwei Kinder miteinander, Louise Mountbatten-Windsor (18) und James, Viscount Severn (14) und bewiesen über die Jahre, wie gut sie zusammen harmonieren. Und vor allem die Queen scheint besonders begeistert von Sophie zu sein, denn die Gräfin gilt als eine der engsten Confidantes der Monarchin.
Sophie war nach Philips Tod der Fels in der Brandung für die Queen, besuchte sie oder telefonierte mit ihr – diese täglichen Telefongespräche sollen die beiden bis heute übrigens aufrecht erhalten. Und auch ein gemeinsamer Filmnachmittag liegt gerne mal drin, denn sowohl die Gräfin als auch die Königin sind begeisterte Film-Fans. In einer Rede nannte Gräfin Sophie die Queen sogar «Mama», was zeigt, wie nah die beiden sich stehen.
Wie es jetzt also aussieht, könnte neben Sophie nun auch Edward den Favoritenstatus innehaben.