Mit der Vermählung von Prinzessin Beatrice, 31, und Edoardo Mapelli Mozzi, 37, hat das Mitfiebern bei royalen Hochzeiten bei den Windsors vorerst ein Ende. Nach traumhaften Trauungen von Harry und Meghan, William und Kate sowie Eugenie und Jack dürfte es nun einige Jahre dauern, bis der nächste Windsor-Sprössling vor den Altar tritt.
Ob es sich dabei um Lady Louise, 16, handeln wird? Dem Alter nach zu urteilen, dürfte sie dereinst die Nächste sein, die Ja sagt – vorausgesetzt, sie will überhaupt heiraten. Aber wer ist denn eigentlich die Tochter von Prinz Edward, 56, und Gräfin Sophie von Wessex, 55? Bislang ist sie in der Öffentlichkeit weder gross noch häufig in Erscheinung getreten – sodass uns fast durch die Lappen gegangen ist, welch coole junge Lady nicht nur in Louises Namen steckt.
Der Start ins Leben ist für Louise kein einfacher. Sie wird vier Wochen zu früh geboren – und das unter besonders dramatischen Umständen. Louise wird durch einen Notkaiserschnitt auf die Welt geholt, da sich die Plazenta abgelöst hat. Bei der Geburt verlieren sowohl das Baby als auch Sophie viel Blut. Vier Liter sind es bei der Mutter. Die Geburt bezeichnet diese in der «Sunday Times» als «enorm angsteinflössend».
In der Folge wird Louise als Vorsichtsmassnahme in einer Frühchenstation im St George's Hosiptal betreut, während ihre Mutter für mehr als zwei Wochen im Spital in Surrey behandelt werden muss. Gegenüber der Sonntags-Presse erklärte Sophie, dass sie es in den zehn Jahren nach der Geburt enorm schwierig gefunden habe, Frühchenstationen zu besuchen. «Es hat alles wieder hochgebracht, aber jetzt habe ich gelernt, damit umzugehen.»
Lady Louise ist eine Kämpferin – die verfrühte Geburt konnte ihr kaum etwas anhaben. Nur mit dem Augenlicht hat sie ein Leben lang gekämpft. «Frühchen schielen häufig, weil die Augen das Letzte sind, das bei einem Baby im Mutterleib vollendet wird», erklärte Mama Sophie gegenüber «The Sunday Express».
Bereits 2006, mit knapp 18 Monaten, wird Louise ein erstes Mal operiert. 2013 schliesslich muss die Prozedur wiederholt werden – mit Erfolg. «Als sie klein war, war das Schielen recht stark. Es braucht Zeit, das zu korrigieren. Man muss einfach sichergehen, dass das eine Auge nicht dominanter wird als das andere. Aber jetzt geht es ihr gut – ihre Sehstärke ist perfekt», erklärte Sophie.
Ihr Eingriff ist derweil nicht nur ein gesundheitlicher, sondern auch ein ästhetischer. Ihre Mutter bezeichnete Louises Sichtzustand als «kosmetisch unangenehm». Die Korrektur inspirierte Sophie selbst allerdings dazu, Schirmherrin der Internationalen Agentur zur Prävention von Blindheit zu werden.
Dass sie als Sprössling des Windsor-Clans das Reiten fast schon im Blut hat, überrascht nicht. Doch Lady Louise ist weit mehr als eine Hobby-Reiterin, sondern eine echte Pferdenärrin. Sie sitzt nicht nur selber gerne im Sattel – kürzlich erst war sie mit ihrem Papa Edward im Windsor-Park ausreiten –, sondern ist auch begeisterte Kutscherin. Das stellte sie auch schon bei der Windsor Horse Show unter Beweis.
Ihre Kutschen-Künste dürften allen voran ihren Grossvater Prinz Philip, 99, erfreuen. Er selbst entdeckte das Kutschenfahren im Alter von 50 Jahren für sich. Und auch Grossmutter, Queen Elizabeth II., 94, hat Erfahrung darin, die Zügel in der Hand zu halten. In den 1940er-Jahren nahm sie gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Prinzessin Margaret auf der Führerbank Platz.
Obschon sie an 13. Stelle der britischen Thronfolge steht, wird Lady Louise kaum je eine Prinzessin sein. Wie ihr Bruder James, Viscount Severn, 12, trägt auch sie keinen offiziellen Titel. «Wir versuchen, sie mit dem Wissen zu erziehen, dass sie für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Daher haben wir die Entscheidung getroffen, dass sie keine Her-Royal-Highness-Titel tragen», erklärte Sophie unlängst in einem Interview mit «The Sunday Times».
Die Titel stehen ihnen nach wie vor zu – davon dürfen ihre Kinder auch Gebrauch machen, erzählt die Gräfin. «Sie können mit 18 selbst entscheiden, ob sie sie verwenden möchten oder nicht.» Aber ihr zufolge ist es «sehr unwahrscheinlich, dass sie sich dafür entscheiden werden».
Dass sie möglichst normal grossgezogen wird, zeigt sich auch in der Familie. Lady Louise hat als Kind nicht verstanden, dass ihr Grossmutter die Königin Grossbritanniens ist. Das verriet ihre Mutter einst in einem Interview mit «BBC». «Als sie eines Tages von der Schule nach Hause gekommen ist, sagte sie: ‹Mami, die Leute erzählen mir, dass meine Grossmutter die Queen sei.› Ich habe sie schliesslich gefragt: ‹Das stimmt. Wie fühlst du dich deswegen?› Sie meinte nur: ‹Das verstehe ich nicht›. Ich glaube nicht, dass sie begriffen hat, dass es nur eine Königin gibt.»
Mittlerweile wissen Lady Louise und ihr Bruder James zwar, mit wem sie es zu tun haben – ändern tut das für sie allerdings nichts, wie ihre Mutter in der «The Sunday Times» erläutert hat. Obwohl «nicht jedermanns Grosseltern in einem Schloss wohnen», ist der Umgang miteinander ein ganz normaler. «Wenn sie mit der Queen zusammen sind, ist sie einfach nur ihre Grossmutter.»
Bei den vielen royalen Trauungen in den vergangenen Jahren hat Lady Louise bereits zuhauf Erfahrung in Sachen Hochzeit sammeln können. Zunächst war sie bei der Märchenhochzeit von Herzogin Kate, 38, und Prinz William, 38, im Jahr 2011 als Blumenmädchen mit dabei – und machte auf dem Balkon, als Eskorte des Brautpaars sowie als Winke-Gspändli von Prinz Harry, 35, eine ganz ausgezeichnete Figur.
Bei der Hochzeit von Letzterem war Louise schon zu gross, um noch Blumen zu verteilen. Die dürfte sie bei seiner Vermählung mit Herzogin Meghan allerdings für ihre tollen Auftritt in Kleid, Bolero und Hut eingesteckt haben.
Wohin es Louise nach der Schule verschlägt, ist noch nicht bekannt. Klar ist: «Nur» Royal wird sie auch künftig nicht sein. Ihrer Mutter zufolge ist sie sehr tüchtig und intelligent. Gegenwärtig ist sie am Gymnasium, wo sie auf ihre Matura hinarbeitet.
Wie Sophie der «The Sunday Times» verraten hat, glaubt sie, dass Louise dereinst eine Karriere an der Universität anpeilen wird. «Ich würde sie nicht zwingen, aber wenn sie will, dann soll sie es unbedingt tun», meinte sie. «Sie ist ziemlich schlau, also denke ich, dass sie wahrscheinlich zur Uni gehen wird.»