Eigentlich wollten sie zur Ruhe finden – fernab vom britischen Palast, fernab von den heimischen Royal-Fans. Doch das scheint Prinz Harry, 35, und Herzogin Meghan, 39, nicht vergönnt. Die zwei müssen sich in den USA mit immer neuen Schwierigkeiten herumschlagen.
Dabei hätten die beiden endlich allen Grund dazu, in ihrem neuen Zuhause endlich anzukommen. In der 9000-Einwohner-Gemeinde Montecito haben sie ein neues Daheim gefunden, in dem sie mit Sohn Archie, 1, leben. In Nachbarschaft zu Ellen DeGeneres, Oprah Winfrey oder auch den Kardashians dürften die Suss-Ex-Royals von einem beschaulichen Leben geträumt haben.
Doch schon wenige Wochen nach ihrem Wegzug aus Los Angeles zeigt sich: Auch als ausgediente Royals ist das Leben von Meghan und Harry von grossem Interesse. So grossem gar, dass die kalifornische Kleinstadt Montecito regelrecht belagert wird von Paparazzi, wie «TMZ» berichtet. Sehr zum Unmut der Anwohner, die ihrem Ärger in amerikanischen Medien Luft machen.
Bereits wenige Wochen zuvor ist es einem Fotografen gelungen, ein Bild von Archie zu machen – mit einer Drohne! In der Folge reichten Harry und Meghan Klage ein wegen «ständigen Eindringens in die Privatsphäre eines 14 Monate alten Kindes in seinem eigenen Haus».
Der Grund, weshalb die Paparazzi Jagd auf die Familie machen, ist ein denkbar einfacher: Das Geld ist schuld. Denn ein Foto vom kleinen Archie oder seinen Eltern bringt den Paparazzi eine Menge Geld ein.
Hoch im Kurs steht vor allem ein Bikini-Bild der Herzogin, das es so bislang noch nicht gegeben hat. Ein eigener Pool im Garten sowie das Meer in Nahdistanz machen die Vorstellung nicht unrealistisch – und verleiten die Paparazzi dazu, auf Picture-Pirsch zu gehen. An einem Foto von Meghan im Zweiteiler am Strand nämlich können sich die Paparazzi ein goldenes Näschen verdienen, wie der Chef einer Paparazzi-Agentur gegenüber «Daily Star» erzählt. «Ein solches Bild wird aktuell mit über 200'000 Franken entlohnt.»
Darüber, welchen Nutzen die Welt von einem Bild von Meghan Markle im Bikini hat, lässt sich wahrlich diskutieren. Doch bei der Jagd auf die Sussex-Familie werden unweigerlich Erinnerungen wach, wie Harrys Mutter Diana, †36, seinerzeit von den Fotojägern verfolgt wurde.
Ihr Fall endete tragisch: Die Paparazzi sind mitunter schuld an ihrem Unfalltod im August 1997, als Dianas Wagen in einen Betonpfeiler prallte. Eine Untersuchung hat rund elf Jahre nach ihrem Tod ergeben, dass das rücksichtslose Hinterherfahren von Paparazzi hinter dem Wagen von Diana zum tödlichen Crash ebendieses geführt hat. Zudem sollen die Fotografen nach dem Aufprall nicht den Insassen zu Hilfe geeilt sein, sondern hätten makaber weiter Bilder geschossen.
Der tragische Tod des royalen Lieblings war der Gipfel eines fast 20-jährigen Katz-und-Maus-Spiels zwischen der Prinzessin und der Presse. Kurz nachdem die Liaison zwischen Diana und Prinz Charles Anfang der 1980er-Jahre öffentlich wird, lauern ihr die Paparazzi ein erstes Mal auf – und hören damit für den Rest von Dianas Leben nicht mehr auf.
Damit wird die Lady zwar zur Medienikone – doch zahlt dafür einen hohen Preis. Ihr Bruder Earl Spencer trat am Morgen nach ihrem Tod vor die TV-Kameras. «Ich habe immer geglaubt, dass die Presse sie irgendwann umbringen würde», erklärte er mit trauriger Stimme. «Ich habe das Gefühl, dass jede Publikation, die für ausbeuterische und aufdringliche Fotos von ihr bezahlt hat, Blut an den Händen hat.»
Doch das Diana-Drama ist längst nicht der einzige Fall, in dem Paparazzi auf der Jagd nach dem aufregendsten Foto vor nichts haltgemacht haben. Auch Herzogin Kate, 38, sah sich schon mit Bildern von sich konfrontiert, die sie so lieber nicht in der Presse gesehen hätte.
2012 druckte das französische Magazin «Closer» Bilder der barbusigen Kate in den Ferien ab. «Uns fehlt der Glaube», sagte eine Sprecherin des Palastes nach der Veröffentlichung. Der Vorfall erinnere an die «schlimmsten Exzesse der Presse und der Paparazzi während des Lebens von Prinzessin Diana», liess sie sich weiter zitieren. Noch am Tag der Veröffentlichung versuchte der Palast, mit einer einstweiligen Verfügung dagegen vorzugehen. Im Anschluss wurde die Verbreitung der Bilder gestoppt.
Sechs Jahre nach der Veröffentlichung schliesslich erhielten Kate und William wegen schwerer Verletzung der Privatsphäre 100'000 Euro Schadenersatz vom französischen Gericht gesprochen. Die beiden damaligen Chefredaktoren des Magazins mussten je 45'000 Euro zahlen, hinzu kamen je 5'000 Euro, die von den beiden Paparazzi berappt werden mussten.
Doch auch die Kleinen kann es besonders hart treffen. Kates und Williams Sohn George, heute 7, war ebenfalls bereits Opfer der Paparazzi. Als er zwei Jahre alt war, hätten Fotografen ihm und seiner Mutter in privaten Parks aufgelauert, sagte Jason Knauf, Kommunikationssekretär der Cambridges. Zudem hätten die Fotografen nicht davor zurückgeschreckt, sich in Sanddünen oder auf privatem Gelände zu verstecken.
Der Prinz sei damals das «Ziel Nummer eins» der Fotografen gewesen. «Eine Grenze wurde überschritten und jegliche weitere Eskalation der Methoden würde ein reales Sicherheitsrisiko bedeuten.» In der Folge baten die Royals die britische Presse via Pressesprecher um Rücksichtnahme. Ihre Kinder sollen nicht isoliert «hinter den Toren des Palasts und in vermauerten Gärten aufwachsen».