Es war sozusagen eine Trennung in Raten. Über die letzten Monate hinweg entzweiten sich «The Royal Fab Four», wie sie in der britischen Presse genannt wurden, immer mehr. Dabei gaben sie ein so schönes Quartett ab: Die zwei Brüder Prinz William, 37, und Prinz Harry, 34, mit ihren Frauen Herzogin Catherine, 37, und Herzogin Meghan, 37. Aber es sollte nicht sein.
Eingeläutet wurde die Quasi-Scheidung mit einer Hochzeit: Vor etwas mehr als einem Jahr gaben sich Prinz Harry und Herzogin Meghan das Jawort. Und gründeten damit eine eigene Familie. Zuvor fungierte Harry oft als fünftes Rad am Wagen, war nicht nur bei seinem Aufgaben, sondern auch ganz bürokratisch an die Cambridges gebunden. Sogar das Zuhause teilte er sich mit Kate, William und deren Kindern im Kensington-Palast.
So nah wohnten die jungen Royals bis vor kurzem zusammen
Spätestens als Herzogin Meghan schwanger wurde, wollten sie und Harry aber ihr eigenes Ding durchziehen. Auch aus praktischen Gründen: In ihrem bisherigen Häuschen auf der Anlage des Kensington-Palastes hatte es schlicht zu wenig Platz für die kleine Familie. Die Gelegenheit nutzen sie, um sich etwas mehr Privatsphäre zu schaffen – und zogen weg aus London, nach Windsor, in ihr «Frogmore Cottage».
Mit der räumlichen Trennung kam auch die geschäftliche. Mitte März gab Queen Elizabeth II., 93, persönlich bekannt, dass die zwei Paare zukünftig separate Haushalte führen werden. Denn bis dahin teilten sie sich nebst Zuhause auch Büros und Angestellte. Nun aber hiess es in einer offiziellen Mitteilung:
«Die Königin hat der Schaffung eines neuen Haushaltes für den Herzog und die Herzogin von Sussex zugestimmt.» Ein «eigener Haushalt» bedeutet bei den britischen Royals: Ein eigenes Büro, das sich um sämtliche Belange kümmert. Unterstützt werde der Haushalt von der Königin sowie von Prinz Charles.
Der nächste Schritt der Trennung wurde in den sozialen Medien vollzogen. Kommunizierten Harry und Meghan bisher über einen gemeinsamen Twitter-, Facebook- und Instagram-Account mit Kate und William, meldeten sich Anfang April plötzlich unter «sussexroyal» auf Instagram – und pflegen seither ihren eigenen Kanal mit bald neun Millionen Followern.
Diese Woche nun wurde der wohl letzte und definitive Schritt der Trennung bekanntgegeben: Der Herzog und die Herzogin von Sussex verlassen die Stiftung «The Royal Foundation», quasi das gemeinsame Baby mit Kate und William. Dies publizierte die Stiftung selbst auf ihrer Website.
«The Royal Foundation» wurde 2009 von Prinz William und Prinz Harry gegründet – also vor genau zehn Jahren. Gemeinsam setzten sie sich damals zum Ziel, verschiedene gemeinnützige Stiftungen zu unterstützen. Später trat dann Herzogin Catherine der Stiftung bei. Und auch Meghan war für kurze Zeit Teil des Engagements. Tatsächlich war die Stiftung sogar der häufige Grund für gemeinsame Auftritte der vier jungen Royals, der «Royal Fab Four».
Nun also ist Schluss damit. Und das, so lässt sich vermuten, nicht etwa aus Antipathie. Sondern schlicht aus Vernunft. William und Kate werden zukünftig absolut andere Aufgaben übernehmen müssen, als auf Harry und Meghan jemals zukommen könnten. Sie werden eines Tages König und Königin. Harry und Meghan aber bleiben Prinz und Herzogin.
Dies bedeutet auch, dass Harry und Meghan nun langsam ihre eigene Rolle im royalen Leben finden müssen. Während der Weg von William und Kate vorgegeben ist, können der Herzog und die Herzogin von Sussex dabei die eigenen Weichen freier stellen. Nun endlich haben sie dazu auch die Hebel in der Hand. Und bald schon dürfte sich zeigen, in welche Richtung sie in ihrem Engagement zukünftig gehen möchten. Ohne William und Kate.