Der neue britische König Charles III. (73) ist bereits fünffacher Grossvater. Seitens seines ältesten Sohnes Prinz William (40) und Prinzessin Kate (40) wurde er mit drei Enkeln Prinz George (9), Prinzessin Charlotte (7) und Prinz Louis (4) beglückt, sein jüngerer Sohn Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) steuerten die zwei Kinder Archie (3) und Lilibet (1) zur Royal-Family bei.
Charles wird alle seine Enkelkinder gleich gern haben – das wollen wir gar nicht anzweifeln. Doch besonders über die Geburt von einer Prinzessin habe sich der König gefreut. Wir die britische Zeitung «Mirror» schreibt, soll King Charles III. wegen Charlotte ganz aus dem Häuschen gewesen sein. Im Jahr 2015, kurz nachdem sie zur Welt gekommen ist, wurde Charles bei einem Besuch in Poundbury in Dorset mit Gratulationen überhäuft. Stolz antwortete er: «Ich bin begeistert. Ich hatte auf eine Enkelin gehofft», so der damalige Prinz of Wales. Charlotte sei ganz besonders hübsch, schwärmte er und nannte gleich noch den Grund für seine euphorische Reaktion.
Charles sieht Charlotte als seine Pflegerin
Die Pläne für zwei seiner Enkel hat Charles schon mehr oder weniger im Kopf. Prinz George könnte als Nummer drei in der Thronfolge eines Tages seine Krone tragen, Schwester Charlotte derweil eher ein Krankenschwesterngewand. Wieso das? «Ich freue mich besonders über Charlotte, weil ich mit ihr jemanden habe, der sich um mich kümmert, wenn ich alt bin», sagte King Charles III. tatsächlich in diesem Wortlaut zu seinen Gratulantinnen und Gratulanten.
So altbacken und wenig feministisch die Aussage von König Charles III. klingt – falsch ist sie nicht. Denn kommt es in einem Haushalt zu einem Pflegefall, sind es noch immer in den meisten Fällen Frauen, die diese Aufgabe übernehmen. Diese Rolle sei historisch bedingt, sagt Professorin Katharina Gröning von der Universität Bielefeld. Sie ist wissenschaftliche Leiterin des Projekts «Familie und Pflege» und findet im Gespräch mit der Publikation «Angehörige pflegen» klare Worte: «Im Bereich familiäre Pflege ist die Emanzipation nicht sehr weit fortgeschritten. Im Gegenteil: Die Ungleichheit bekommt immer neue Gesichter. Sie steckt mitunter im Gewand der Konsum- und Leistungsgesellschaft.» Damit meint sie, dass über 70 Prozent aller Frauen, die ihre Angehörigen pflegen, dies ehrenamtlich tun und für ihre Arbeit nicht entlöhnt werden. Auch nicht von den Versicherungen.
Ob sich King Charles III. darüber auch Gedanken machte, ist nicht bekannt. Aber bis Charlotte ihren Grossvater dereinst pflegen müsste, dürften (hoffentlich) noch einige Jahre vergehen.