Knall am spanischen Hof: König Felipe VI., 52, hat mit seinem Vater Juan Carlos, 82, gebrochen. Wie das Königshaus am Sonntagabend überraschend mitteilte, verzichtet Felipe einerseits auf das Erbe, das ihm dereinst zustehen würde, zudem werde Juan Carlos das Gehalt gestrichen – das waren zuletzt rund 200 000 Franken pro Jahr.
Grund für diese drastischen Massnahmen sind Justizermittlungen gegen den früheren Monarchen, der vor sechs Jahren zugunsten von Felipe abgedankt hat. Juan Carlos soll Schmiergeld in Millionenhöhe kassiert haben. Involviert sind auch Schweizer Bankkonten und eine Überweisung von 100 Millionen Euro des saudischen Königs vor zwölf Jahren. Es geht um die Frage, ob der Bau einer Schnellbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium dadurch begünstigt wurde.
Laut «The Telegraph» soll aber auch Felipes Name auftauchen – als zweiter Begünstigter einer Offshore-Stiftung. Doch davon distanziert sich das Königshaus jetzt in aller Deutlichkeit. Davon habe Felipe nichts gewusst. Die Krone müsse die Würde der Institution gewährleisten und ein ehrliches sowie integres Verhalten an den Tag legen, lässt der Palast in einer Mitteilung verlauten. Es gehe auch um das Ansehen des Königshauses. Nur so verdiene sich die Krone moralische Autorität, die sie für die Ausübung ihrer Funktionen benötige.
Es ist nicht der erste Skandal um Juan Carlos: In die Schlagzeilen kam der 82-Jährige früher unter anderem wegen einer umstrittenen Elefantenjagd sowie mutmasslichen Seitensprüngen.