Sie herrscht heute über Spanien – an der Seite ihres Mannes Felipe, 53: Königin Letizia, 49, geborene Letizia Ortiz Rocasolano. Er diente einst den spanischen Königen Karl III. und Karl IV.: Francisco José de Goya ,† 82.
Beide machten am spanischen Hof Karriere: Letizia stieg als Bürgerliche und TV-Journalistin zur Reina Doña Letizia (Königin) auf. Goyas Karriere erfolgte über Umwege: Erst Designer der königlichen Teppichmanufaktur, wird er zunächst zum Akademieprofessor ernannt, ehe er Hofmaler gleich zweier spanischer Könige wird.
Riehen freut sich diese Woche nicht nur über die grosse Goya-Ausstellung, sondern auch über den angekündigten Besuch von Letizia von Spanien. Neben Stargast Letizia gibts – zumindest unter Kunstliebhabern – einen zweiten, heimlichen Star: Maja. Sie ist auf einem der berühmtesten Werke Goyas verewigt– und zwar gleich in zwei Ausführungen: einmal nackt und einmal angezogen. Das erste Aktbild in der spanischen Kunst, auf dem Schamhaar zu sehen ist, war ein Skandal. Goya wurde 1815 vor die Inquisition zitiert. Man wollte wissen, wer ihn beauftragt hatte, das obszöne Bild zu malen. Ob und was er sagte, ist nicht überliefert. Bekannt ist nur, dass ihm der Titel «Königlicher Hofmaler» abgesprochen wurde.
Die Schweiz sieht nur die züchtige Version des Goya-Meisterwerks – «Die angezogene Maja». Auch Königin Letizia bleibt jeweils mit ihrem modischen Auftritt in Erinnerung. Die ehemalige Journalistin gilt unter Europas Royals als Stil-Ikone. Und sie ist seit je für eine Überraschung gut. Spaniens Medien zeigten sich 2003 überrumpelt von der Bekanntgabe ihrer Verlobung mit dem damaligen Kronprinzen Felipe. Letizias Beziehung zum Thronfolger blieb bis zuletzt geheim.
Überrascht war mancher zudem von der selbstbewussten Art der Reporterin und Moderatorin. Als das Paar die Verlobung vor laufender Kamera bekannt gab, fiel sie ihrem Liebsten ins Wort und meinte: «Lass mich ausreden!» Von ihrer Schwiegermutter lernte sie das Hofprotokoll kennen und damit auch «zu schweigen, wenn dies der Comment erfordert». Beim Besuch im «Grossen Grünen Dorf» Riehen (so die Eigenwerbung) sind weder Worte der Königin noch Interviews vorgesehen. Nur Basels Regierungspräsident Beat Jans, 57, darf die Königin willkommen heissen.
Es besteht somit keine Gefahr, dass Letizia mit ihrer Stippvisite Maja die Show stiehlt. Goya auch nicht. Er bleibt mit 70 Gemälden und über 100 Zeichnungen in der Schweiz – und zwar bis am 23. Januar 2022.