Als Königin Silvia von Schweden (79) am 23. Dezember 1943 in der deutschen Stadt Heidelberg zur Welt kam, war sie weit davon entfernt, eines Tages die Frau an der Seite eines Monarchen zu sein. Als Tochter des deutschen Geschäftsmannes Walther Sommerlath und dessen in Brasilien geborenen Ehefrau Alice Soares de Toledo führte sie in ein gut behütetes und bürgerliches Leben. Die ersten vier Jahre verbrachte Silvia Renate Sommerlath, wie die heutige Königin damals hiess, in Heidelberg, 1947 zog die Familie nach São Paulo in Brasilien, wo sie zehn Jahre wohnte. Im Jahr 1957 kehrte Silvia mit ihren Eltern und ihren drei älteren Brüder zurück nach Deutschland und bezog ein Haus im Düsseldorfer Stadtteil Stockum.
Und genau dieses Haus, in dem Königin Silvia von Schweden einige Jahre ihres Lebens verbrachte, steht nun zum Verkauf. 1,59 Millionen Euro, also etwas mehr als 1,5 Millionen Franken, ist der veranschlagte Kaufpreis. Das Gebäude bietet 280 Quadratmeter Wohnfläche auf zwei Etagen, insgesamt hat es acht Zimmer, davon vier Schlafzimmer. Auf der Webseite von Immobilienscout24.de wird die Liegenschaft verkaufswirksam als «Jungendwohnsitz von Königin Silvia von Schweden» angepriesen.
Das Haus kann Geschichten erzählen
Die schwedische Zeitung «Dagens Nyheter» konnte mit der jetzigen Besitzerin von Königin Silivas Elternhaus Kontakt aufnehmen und ihr einige spannende Anekdoten entlocken. «Das Interesse am Haus ist sehr gross», sagt Isabelle Cremer (49), immer wieder würden sich Reporter bei ihr umsehen, um einen Blick zu erhaschen. Cremer wünsche sich eine neue Besitzerschaft, welche die Historie des Hauses zu schätzen wisse. Denn: «Wer mag kein Haus, das eine Geschichte erzählen kann?»
Die Villa wurde damals von einem schwedischen Architekten entworfen, der das Ziel hatte, skandinavische Bauten in Deutschland zu verbreiten. Der Plan ging nicht ganz auf, Silvias Elternhaus stellt in seiner Holzbauweise noch immer eine Seltenheit dar, die meisten Häuser in der Region seien aus Backstein und Beton erbaut worden. «Ich finde es sehr lustig, dass die Königin schon damals in einem schwedischen Haus lebte», sagt Besitzerin Isabelle Cremer.
Ein letzter Besuch wurde Königin Silvia verwehrt
Die Eltern von Isabelle Cremer kauften die Liegenschaft 1980, zehn Jahre später kam eine Anfrage vom schwedischen Hof mit der Bitte, Königin Silvia einen Blick in ihr einstiges Elternhaus werfen zu lassen. Doch daraus wurde nichts. «Meine Mutter, die ein wenig eigenwillig war, hat das abgelehnt», sagt Cremer zur Zeitung «Dagens Nyheter».
Isabelle Cremer möchte das nun wieder gut machen und hat hat nach dem Tod ihrer Mutter via Kontakformular auf der Webseite des schwedischen Palastes eine Einladung an Königin Silvia geschickt. Auf eine Antwort der Monarchin wartet sie bis heute.