Prinz Harry (38) hat offen gelassen, ob er zur Krönung seines Vaters König Charles III. (74) am 6. Mai kommen wird, falls er eine Einladung erhält. «Bis dahin kann noch eine Menge passieren», sagte er im neuen Trailer zu einem Interview mit dem britischen Sender ITV, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Das gesamte ITV-Interview soll am Sonntag gesendet werden. «Aber die Tür ist immer offen. Der Ball liegt in ihrem Feld», fügte Harry im neuen Trailer hinzu. «Es gibt viel zu besprechen und ich hoffe wirklich, dass sie bereit sind, sich hinzusetzen und darüber zu reden.»
Nach dem Oprah-Winfrey-Interview 2021 und der umstrittenen Netflix-Dokumentation «Harry & Meghan» erscheint am 10. Januar Prinz Harrys Autobiografie «Spare» (auf Deutsch: «Reserve»). Immer wieder sprachen der Prinz und seine Frau Herzogin Meghan (41) über ihr Leben innerhalb der königlichen Familie. Auf die Frage, ob das bei einigen Leuten nicht den Anschein erwecken könnte, er sei ohne Erlaubnis in die Privatsphäre seiner Verwandtschaft eingedrungen, antwortet Harry: «Das wäre der Vorwurf von Leuten, die nicht verstehen oder nicht glauben wollen, dass meine Familie die Presse informiert hat.»
Auf die Frage, ob Prinz William (40) sich nicht fragen könnte, wie sein Bruder ihm das nach allem antun konnte, entgegnet Harry nur: «Er würde wahrscheinlich alles Mögliche sagen.»
Anschuldigungen gegen Prinz William
Gegen seinen Bruder wird Harry wohl auch in «Spare» einige Anschuldigungen erheben. Wie der «Guardian» berichtet, schreibt Harry in dem Buch von einem körperlichen Angriff Williams gegen ihn. Dieser soll sich 2019 abgespielt haben. Demnach drehte sich der Streit der Brüder offenbar um Harrys Ehefrau Herzogin Meghan. Der Prinz und die US-Schauspielerin hatten 2018 geheiratet.
Harry schreibt laut «Guardian» über die Konfrontation, die sich in seinem Haus in London abgespielt haben soll: William habe Meghan als «schwierig», «unhöflich» und «grob» bezeichnet, was Harry als «Nachplappern der Geschichten aus der Presse» über seine Frau bezeichnet. Harry behauptet dann dem Bericht zufolge in seinem Buch, der Streit habe sich hochgeschaukelt und sei eskaliert, bis William «mich am Kragen packte, meine Halskette zerriss und ... mich zu Boden warf». Das soll laut Harry zu sichtbaren Verletzungen an seinem Rücken geführt haben, berichtet die britische Zeitung, der bereits ein Exemplar von «Spare» vorliegt, weiter. Meghan sei über den Streit «schrecklich traurig» gewesen, schreibt der 38-Jährige.
Eine Hoffnung auf Versöhnung sehe er aktuell nicht, sagte er in einem Trailer zum ITV-Interview, der am Montag veröffentlicht wurde. Dabei hätte er seinen Bruder und seinen Vater gerne «zurück», doch die königliche Familie sei «nicht bereit, sich zu versöhnen».
Schweigen als «Verrat»
Harry sprach jüngst auch mit dem US-Sender CBS über «undichte Stellen» und «das Verbreiten von Geschichten» über sich und seine Frau". Der Buckingham Palast habe das Paar nicht verteidigt, bevor sie als hochrangige Mitglieder des Königshauses zurücktraten und in die USA zogen, sagte er in einem CBS-Trailer. «Das Familienmotto lautet: ‹Beschwere dich nie, erkläre nie›, aber das ist nur ein Motto», so Harry.
Die Mitarbeiter des Palastes hätten einen Korrespondenten «buchstäblich mit Informationen überschüttet» und immer habe es in den Artikeln am Textende geheissen, man habe den Buckingham Palast um einen Kommentar gebeten. «Aber die ganze Geschichte ist ein Kommentar des Buckingham Palastes», beklagte Harry. «Wenn uns also seit sechs Jahren gesagt wird: ‹Wir können keine Stellungnahme abgeben, um euch zu schützen›, aber sie tun es für andere Familienmitglieder, dann kommt ein Punkt, an dem Schweigen Verrat ist.»
Das CBS-Gespräch «60 Minutes» mit Prinz Harry wird wenige Stunden nach dem ITV-Interview am Sonntag ausgestrahlt.