Von Anfang an war es schwierig. Seit sie ihre Beziehung öffentlich gemacht haben, prasselt Kritik auf Prinzessin Märtha Louise, 50, und ihren Partner Durek Verrett, 47, ein. Und ein wenig haben sie das vorhergesehen. Denn wo sie die glamouröse Prinzessin aus Norwegen ist, setzt er auf die Kraft der Geister und agiert damit für viele in eher schummrigen Sphären. Als Schamane hat er schon VIPs wie Gwyneth Paltrow, 49, betreut und sie in die Kunst des Heilens eingeführt.
Dass eine so spirituelle Person, die gemäss eigener Webseite «keinen Schwachsinn» macht, an der Seite ihrer Prinzessin nicht allen Norwegerinnen und Norwegern gefällt, liegt auf der Hand. Doch dem Paar schlug eine so hohe Welle an Hass entgegen, dass es beinahe Schiffbruch erlitten hätte, wie die beiden nun in der «Tamron Hall»-Show auf dem US-amerikanischen Fernsehsender ABC erzählt haben.
Im Frühjahr 2019 haben die Schwester von Kronprinz Haakon, 48, und der in den USA wohnhafte Autor ihre Liebe öffentlich gemacht – auf Instagram. Damit wollten sie selbst «Herr über unsere Geschichte sein», wie Märtha erklärte. Sie habe oftmals erlebt, wie die Presse entschieden habe, wann eine von ihren Storys bekannt werde – «anstatt dass ich entschieden hätte, wie ich sie präsentieren möchte». Selbst zu bestimmen, wann sie etwas öffentlich machen würde, «war sehr schön». «Auch wenn es ein bisschen schockierend war.»
Im ersten gemeinsamen US-TV-Interview pflichtete Durek seinem Schatz bei. «Aber ich denke, es war eher schockierend in dem Sinne, dass sie mich gewarnt hatte. Ich hatte keine Ahnung. Ich meine, ich war zuvor schon in der Presse, aber ich hatte keine Ahnung, wie es sein würde», erzählte er. Sie habe vorgeschlagen, sich noch etwas Zeit zu geben, die Beziehung zunächst geheim zu halten. «Und ich sagte: ‹Ich will mich nicht hinter deinen Bodyguards verstecken. Ich will niemand sein, der nur daneben steht. Ich will unsere Liebe der Welt demonstrieren und zeigen, dass Liebe möglich ist.›»
Spätestens in der Talkshow wurde sicht- und spürbar, wie eng die beiden sind. Doch das gefällt nicht allen. «Als Dunkelhäutiger in ihr Leben zu treten, als Schamane… Diese Idee mögen viele Menschen nicht», sagte Verrett. Ihn hätten viele Nachrichten erreicht von Menschen, «die uns nicht zusammen sehen wollen». Dass ihr Freund so angefeindet wurde und nach wie vor wird, brach Märtha Louise beinahe das Herz, wie Verrett erzählte. «Sie sagte mir: ‹Wenn du das nicht willst, trennen wir uns – es ist okay. Das ist das Leben eines Royals. Jeder, der in mein Leben, in das Leben meiner Familie tritt, erlebt das.›» Er habe in ihre Augen geschaut, sie habe geweint, fuhr er fort. «Und ich sagte: ‹Ich werde mit dir durchs Feuer gehen. Ich würde mit dir durchs Eis gehen. Ich würde durch alles mit dir gehen, weil unsere Liebe alles übersteht.›»
Der Schamane hat Wort gehalten: Noch immer ist ihre Liebe da. Vielleicht war es Schicksal? Denn auch das Aufeinandertreffen war an Romantik kaum zu überbieten. Eine gemeinsame Freundin, bei der Märtha Louise ebenfalls eine energetische Heilung erlebt hat, meinte nach der Stunde: «Das einzige andere Mal, dass ich diese Art von Energie gespürt habe, war mit Schamane Durek. Ihr zwei müsst euch treffen!» So seien sie zu ihm zum Zmittag gefahren. «Ich ging zur Tür rein, schaute ihn an, sah ihm in die Augen und sagte: ‹Ich kenne dich bereits.› Und er meinte: ‹Wir waren dazu bestimmt, uns zu treffen, lange bevor wir geboren wurden.›»
Der Spruch missfiel Märtha Louise zunächst. Die Augen zu verdrehen, kam für sie nicht infrage, «ich bin ja eine Prinzessin und sehr höflich». Doch habe sie gedacht: «Oh Gott, noch so ein L.A.-Typ.» Verrett hingegen habe so unter Schock gestanden, «dass das einfach aus mir rauskam». Er erinnere sich gar nicht mehr an den Spruch. «Als sie zur Tür reinkam, sah ich in ihre Augen und ein Bild vor mir von einem Leben, in dem wir zusammen waren. Ich sah mich auf einem Thron in Ägypten sitzen, sie war neben mir und ich hörte ihre Stimme zu mir sagen: ‹Ich habe dich gefunden.›»
Ganz so überraschend allerdings kam für ihn das Aufeinandertreffen mit Märtha nicht. Als er 15 Jahre alt gewesen sei, habe seine Mutter, die selbst halbe Norwegerin ist, schon gewusst, was ihn erwartet. «Sie sagte mir: ‹Lebe dein Leben, tu, was du tun willst – du wirst in die royale Familie einheiraten. Du wirst mit der Prinzessin von Norwegen zusammensein.›»
Doch ganz so märchenhaft war nicht alles an ihrer Liebe. Immer wieder sieht sich Durek Verrett mit Rassismus konfrontiert, gegen den er ankämpfen will. «Ich denke, es geht darum, die Leute zu erziehen und ihnen dabei zu helfen, zwischenkulturelle Beziehungen zu verstehen. Angst ist der grosse Grund, warum Rassismus weiterbesteht.»
Dass Rassismus überhaupt besteht, davon hat Märtha Louise lange nichts mitbekommen. «Ich wuchs sehr privilegiert auf, und ich wusste es einfach nicht.» Das Zusammenleben mit Durek habe ihre Perspektive «komplett verändert». «Es hat mir die Augen dahingehend geöffnet, um zu sehen: Weisse Menschen entscheiden nicht darüber, was Rassismus ist. Ich denke, wir müssen damit anfangen, zuzuhören. Für mich beginnt das damit, darüber zu sprechen, was uns wahr scheint und wie wir das mit Liebe durchstehen können.»
«Ich sagte: ‹Ich werde mit dir durchs Feuer gehen. Ich würde mit dir durchs Eis gehen. Ich würde durch alles mit dir gehen, weil unsere Liebe alles übersteht›»
Durek Verrett
Auch wenn der Anfang harzig war: Mittlerweile ist Durek Verrett ein Teil von Märtha Louise und geniesst immer mehr Akzeptanz. Schliesslich wollen die beiden heiraten und auch einen Umzug in die USA zieht Märtha Louise in Betracht. «Ich habe gelernt, dass dich Leute zu akzeptieren beginnen, wenn du dich unterwirfst und ihre Kultur besser kennenlernst», erklärte der Schamane. «Und je mehr ich über Norwegen lerne und die Leute da, Europa, England, all diese verschiedenen Menschen, ihre Cousins und ihre Familie, desto mehr verliebe ich mich jeden Tag mehr in sie.»
Und auch die Prinzessin will die schweren Zeiten hinter sich lassen. Sie wolle weiterfahren, «diesen schönen und wundervollen Mann zu lieben, den ich auf diesem Planeten gefunden habe», sagte sie. «Ich bin so glücklich, dass er da ist.»