Es ist eine Geschichte, wie sie Corona zuhauf geschrieben hat: Eigentlich wollte Maria del Carmen Cerruti Anfang März nur ihre Tochter Máxima, 49, besuchen – und auf ihre Enkelkinder Amalia, 16, Alexia, 15, und Ariane, 13, aufpassen, als deren Mutter und der Papa Willem-Alexander, 53, zum Staatsbesuch nach Indonesien geflogen sind.
Doch aus dem kurzen Abstecher in die Niederlande sind rund vier Monate geworden, die del Carmen Cerruti bei ihrer Tochter in Den Haag verbracht hat. Denn als sie wieder in ihre Heimat Argentinien zurückkehren wollte, machte ihr der Corona-Lockdown einen Strich durch die Rechnung. Da die argentinische Regierung schon Mitte März den Flugverkehr einstellte, schaffte es Máximas Mutter nicht mehr heim – und blieb bei der Familie ihrer Tochter.
Dass ihre Mama während der herausfordernden Zeit bei ihr zuhause war, beruhigte Máxima sehr. «Das hat mir viel Stress und Sorgen erspart», erzählte sie beim traditionellen Fototermin gemäss dem niederländischen Portal «Beau Monde». «Sonst wäre ich so besorgt über die Situation in Buenos Aires gewesen.»
Die argentinische Hauptstadt, in der die niederländische Königin aufgewachsen ist und wo ihre Mutter noch immer lebt, ist besonders stark von der Ausbreitung des Virus betroffen. Zuletzt sind rund 95 Prozent aller neuen Corona-Fälle in Buenos Aires verzeichnet worden, berichtet «Neues Deutschland». Insgesamt haben sich national bereits mehr als 126'000 Menschen mit dem Virus angesteckt – und das trotz frühzeitig getroffener Massnahmen. Wie die «Berliner Zeitung» berichtet, wurden am 18. Juli nach rund 120 Tagen mit strikter Ausgangssperre erste Lockerungen eingeführt. Kleine Geschäfte könnten seitdem wieder öffnen, Sport im Freien ist am frühen Morgen und späten Abend wieder erlaubt.
Für Máxima bedeuteten die Zwangsferien ihrer Mutter bei sich aber längst nicht nur Beruhigung – sondern auch viel Spass und Freude. «Wir hatten eine fantastische Zeit zusammen, die wir sonst nicht gehabt hätten», schwärmte sie.
Daran, so lange mit ihrer Mutter an einem Ort zu sein, ist sie sich nicht gewohnt. Im Alter von 25 Jahren war Máxima nach ihrem BWL-Studium zunächst von Argentinien nach New York gezogen, ehe sie ihre Arbeitgeberin Deutsche Bank schliesslich nach Brüssel versetzte. Dort arbeitete sie bis kurz vor der Hochzeit mit Willem-Alexander 2002.
Die gemeinsamen Monate mit ihrer Mama waren für sie daher ein Novum, trennen die beiden doch normalerweise rund 13 Flugstunden. Obschon sie sehr dankbar ist, Zeit mit ihrer Mutter verbracht haben zu können, fiel Máxima der Abschied vor einigen Tagen alles andere als leicht. Doch sie hat grosses Verständnis für die Abreise von del Carmen Cerruti. «Sie ist erwachsen und irgendwann will sie nach Hause und das verstehe ich auch. Sie vermisst ihr Zuhause und sie vermisst das Leben dort.»
Der Abschied von Maria fiel nicht nur ihrer Tochter schwer. Auch deren Ehemann König Willem-Alexander trauert der Familienzeit während des Corona-Lockdowns schon jetzt nach. «Ich habe den Schatz einer Schwiegermutter», schwärmte er von Maria.
Und schliesslich konnten auch Amalia, Alexia und Ariane die Zeit mit ihrem Grosi ideal nutzen. Für seine Töchter sei es schön gewesen, ihre Grossmutter noch besser kennenzulernen, erklärte Willem-Alexander. Das Fazit für ihn ist nach vier Monaten mit Maria daher klar: «Sie hätte länger bleiben sollen!»