«Ich kann es nicht erwarten, den Rest unseres Lebens mit dir gemeinsam zu verbringen!» Das sind vergangene Woche die romantischen Worte von Nina Flohr in Richtung ihres Partners Prinz Philippos, 34. Die beiden haben einen guten Grund, sich öffentlich Liebeserklärungen zu schreiben: Flohr und der Grieche haben sich verlobt.
Der griechische Hof wählte für die Ankündigung zwar eine weitaus trockenere Wortwahl, doch auch dort ist man über die bevorstehende Vermählung sehr erfreut. Philippos' Eltern König Konstantin und Königin Anne-Marie «freuen sich, die Verlobung ihres jüngsten Sohnes» mit Flohr bekanntzugeben, heisst es in einem offiziellen Communiqué.
Mit der Hochzeit kann sich die 33-Jährige zumindest im Alltag Prinzessin von Griechenland nennen – ein eigenes Reich haben die griechischen Royals nämlich seit dem Ende der Monarchie 1973 nicht mehr, ihre Titel aber verwenden sie noch immer. Und mit Nina hat die Schweiz nach Prinz Nikolaos' Frau Tatiana Blatnik eine zweite royale Vertreterin in Griechenland. Denn die künftige Prinzessin hat ihre Wurzeln in Baar!
Die 33-Jährige wird als Tochter von Thomas, 60, und Katharina Flohr geboren. Ihr Vater ist zu jenem Zeitpunkt in der Tech-Welt zuhause, scheffelt sich als Unternehmer ein Vermögen. Ihre Mutter ist ebenso erfolgreich unterwegs, gründet sowohl die griechische als auch die russische Ausgabe der «Vogue», ist dort als Fashion Director tätig. Später arbeitet sie beim Traditionshaus Fabergé.
Die Eltern trennen sich früh. «Ich war alleinerziehender Vater, habe sie grossgezogen», erzählt Thomas Flohr in einem Interview. Die Beziehung der beiden ist eng: Obschon Nina heute ein Leben zwischen hier und da lebt, kehrt sie immer wieder in die Schweiz zurück, am ehesten ins Engadin. In St. Moritz wohnt ihr Vater in einer siebenstöckigen Villa mit Bibliothek, Kino, einem Weinkeller, einem Squash-Platz und einer Pizzeria. Um nur einige der Vorzüglichkeiten zu nennen.
Dass er sich so etwas leisten kann, liegt an seinem unternehmerischen Spürsinn. Damit verdient sich Thomas Flohr eine goldene Nase. Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzt sein Vermögen 2018 auf rund 2,4 Milliarden Franken. Das Erfolgsrezept des in Erlenbach am Zürichsee aufgewachsenen Unternehmers ist ein denkbar simples, wie er in einem Firmenvideo offenbart. «Ehrlichkeit und Geradlinigkeit bringen dich im Leben am weitesten. Du musst deine Versprechen immer halten.»
Er selbst wächst als Sohn eines Schweizers und einer Deutschen in bescheidenen Verhältnissen auf, wie er selber sagt. Sein Papa arbeitet als Lehrer. Flohr studiert nach der Schulzeit Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. «Ich wollte immer wissen, wie das weltweite politische und ökonomische System funktioniert», begründet er.
Sein Vermögen erarbeitet sich Flohr zunächst in der Finanzbranche, bei der amerikanischen Informatikfirma Comdisco reist er in privaten Firmenjets herum – und entdeckt seine Leidenschaft dafür. Mit über 800 Flugstunden im Jahr will er sich Charterflüge nicht länger antun. Sie treiben ihn zur Weissglut, die Qualität überzeugt ihn nicht.
2003 kauft er sich deshalb seine erste eigene Maschine. Wenn er sie nicht braucht, vermietet er sie. Zunächst, um die Anschaffung lohnenswert zu machen. Dann wollen immer mehr Freunde und Geschäftspartner mit seinem Jet reisen. Ein Jahr später gründet er Vistajet. Die Fluggesellschaft bietet Charterflüge im Geschäftsflugverkehr an. Heisst: Man reserviert sich nicht einfach nur einen Platz im Flugzeug, sondern gleich die ganze Maschine. Ein Novum. Dafür zahlt man zwar einen hohen Preis, fühlt sich aber auch «weg vom Zuhause daheim», wie das Unternehmen verspricht. Heute hat Vistajet eine Flotte von über 110 Flugzeugen.
Flohrs Tochter Nina besucht ein britisches Elite-Internat, auch in den USA erhält sie Zugang zur Bildung. Später steigt sie als Creative Director bei Vistajet ein – und sorgt für mächtig frischen Wind. Sie holt die Traditionsmarke Moncler ins Boot, um neue Uniformen für die Cabin Crew zu designen. Mit Nobu, dem Restaurant von Robert De Niro, kreiert sie ein Menü, das auch über den Wolken himmlisch schmeckt. Und engagiert einen Graffiti-Künstler, der den Maschinen einen neuen Anstrich verpassen soll.
Doch Nina widmet sich auch eigenen Projekten – und beweist ebenso viel unternehmerische Kreativität wie ihr Vater. In diesem Monat eröffnet sie ihr eigenes Resort «Kisawa Sanctuary» in Mosambik. Es handelt sich dabei nicht um irgendeine Hotelanlage, sondern die erste aus dem 3D-Drucker, der zu einem Sand-und-Meerwasser-Mörtel umfunktioniert wurde. Fünf Jahre lang hat Flohr an der Entwicklung des Projekts gearbeitet. «Meine Mission für Kisawa ist es, ein Level an Gastfreundschaft und Design zu erschaffen, das es meines Wissens nach in dieser Form noch nicht gibt. Einen Platz, der Freiheitsgefühle zum Leben erweckt und der natürlichen Luxus inspiriert, Raum und echte Privatsphäre», erklärt Flohr gegenüber «Spa Business».
Den afrikanischen Kontinent besuchte Nina Flohr zum ersten Mal im Alter von 15 Jahren. Jetzt ist er zu einer Heimat von ihr geworden – einer weiteren. Sie pendelt zwischen London, ihrem Zuhause, Kalifornien, ihrem Arbeits- und Rückzugsort, sowie Benguerra vor der Küste Mosambiks hin und her – dort, wo eben ihr neues Hotel steht. «Man braucht nur in meinen Schrank zu schauen, um zu sehen, dass ich drei Leben habe», erklärt Flohr gegenüber «W Magazine».
Doch auch die Schweiz gehört dazu, wie ein Blick auf ihr Instagram-Profil zeigt. Ihren Papa besucht sie immer wieder in St. Moritz – um Ski zu fahren, zu wandern oder einfach ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen. Die beiden pflegen ein enges Verhältnis. Zu ihrem Geburtstag im Januar des letzten Jahres gratulierte Thomas Flohr der «wunderbarsten Tochter auf diesem Planeten». Und auch Nina widmet ihrem Vater jeweils viele Herzen und beschreibt seine Luxusvilla «Ches'Aivla» ganz selbstverständlich als ihr Daheim.
Ob sie früher oder später wieder in die Schweiz ziehen wird? Ihr Verlobter Philippos arbeitet gegenwärtig als Hedgefonds-Analyst in New York. Wo er und Nina wohnen werden, wenn sie erst einmal verheiratet sind, dürfte aber auch für die beiden zweitrangig sein – insbesondere für Nina, die ohnehin an so vielen Orten auf der Welt zuhause ist. Hauptsache, ihr Freund ist mit dabei. Denn an ihn gerichtet schrieb sie zur Heirats-News: «Ich liebe dich heute, ich werde dich morgen lieben – und für immer.»