Mutter Queen Elizabeth II. (†96) und vor allem Papa Prinz Philip (†99) legten viel Wert darauf, dass King Charles III. (73) so normal wie irgendwie möglich aufwächst. Das galt für die häusliche Erziehung, wie auch für die schulische. Darum wiesen sie den Direktor des schottischen Gordonstoun-Internat, welches Charles 1962 besuchte, an, ihren Sporss wie alle anderen Schüler zu behandeln. In der Dokumentation «Charles: Our New King» erinnert sich Mitschüler John Stonborough an die ersten Tage des Thronfolgers im Internat. «Uns allen wurde gesagt, er solle einfach wie alle anderen behandelt werden», das sei aber ein Fehler gewesen. Mit der Ankunft von Charles hätte man die Regeln in Gordonstoun verschärft, denn «er war nicht jeder andere, richtig? Er wird König von England» so Charles' ehemaliger Schulkollege.
Charles' erster Schultag
Direktor suchte Freunde für Charles aus
Um einen standesgemässen und guten Umgang für den britischen Thronfolger zu gewährleisten, bestimmte der Gordonstoun-Direktor, wer mit Charles Kontakt pflegen durfte und suchte sogar dessen Freunde aus. Diese Sonderbehandlung kam bei den Mitschülern nicht gut an und gipfelte darin, dass einige gar auf ihn los gingen. «Ich habe tatsächlich einen direkten Angriff auf Prinz Charles während eines Rugbyspiels miterlebt, als er im Gedränge war und ein Typ ihn am Ohr gezogen und ein anderer ihn geschlagen hat – direkt im Gedränge», schildert John Stonborough die Situation. Die Attacke auf ihn war eine Art Trophäe: «Man war ein bisschen stolz darauf, dass es diesen Leuten irgendwie gelungen ist, dem zukünftigen König von England eins mitzugeben.»
Trotz dieser Vorfälle habe sich Charles – ganz nach dem Motto der britischen Monarchie «Never explain, never complain» – nie beschwert oder geklagt, sondern alles hingenommen und einfach weitergemacht. Die Erlebnisse haben Charles zu dem gemacht, der er heute ist, glaubt John Stonborough und sagt in der Dokumentation: «Gordonstoun hat ihm wahrscheinlich mehr Rückgrat verschafft.»
Prinz Charles verglich die Schule mit einem Kriegsfilm
Ganz spurlos scheinen die harten Erfahrungen in Gordonstoun nicht am heutigen König vorbeigegangen zu sein. Einst verglich er das Erlebte mit dem Kriegsfilm «Colditz – Flucht in die Freiheit» aber gewinnt der Zeit in Schottland auch Gutes ab. Sie habe ihn gelehrt, Herausforderungen zu bewältigen und die Initiative zu ergreifen, verteidigte er im britischen «Mirror» das Bildungsinsitut.