Märtha Louise (51), Prinzessin von Norwegen, hat eine bewegte Zeit hinter sich. Vor drei Jahren nahm sich ihr Ex-Mann, der Schriftsteller Ari Behn (†47), das Leben. Der Künstler hatte zuvor jahrelang an Depressionen gelitten. Für die Familie war sein Tod ein Schock.
Als ihr ein Video von der Beerdigung ihres ehemaligen Partners eingespielt wird und sie sieht, wie ihre Tochter Maud (19) am Sarg ihres Vaters eine Rede hält, kann sie ihre Emotionen nicht mehr unterdrücken. «Dies ist das erste Interview, das ich mache, nachdem Ari gestorben ist, also sind meine Nerven nicht ganz so, wie sie normalerweise sind», zitiert «Adelswelt» aus dem Interview mit dem schwedischen TV-Sender SVT. Sie habe gewusst, dass Ari krank war und unter Depressionen litt, aber nicht, dass es so schlimm um ihn stand. «Man glaubt nie, dass es passieren wird, aber ich wusste, dass er weit unten war. Ich habe jeden Tag mit ihm gesprochen, bevor er starb», so die Prinzessin.
Als sie gefragt wird, ob die Presse eine Mitschuld an seinem Tod trage, bleibt Märtha Louise wage. «Seine geistige Gesundheit hing stark davon ab, dass er so viel in den Medien war. Aber ich behaupte nicht, dass irgendjemand daran schuld ist. Es kommt immer darauf an, wie man die Dinge sieht.» Doch erst als er tot war, hätten die Medien gemerkt, dass man manchmal vielleicht zu harsch mit ihm gewesen sei. Im weiteren Verlauf des Interviews fliessen dann bei Märtha Louise erneut Tränen, als sie davon erzählt, was ihre Pferde für sie bedeuten, denn die Tiere hätten ihr stets durch schwierige Phasen in ihrem Leben geholfen.
«Ich dachte, die Leute würden mich ausbuhen und mit Tomaten bewerfen»
Bereits in ihren jungen Jahren war die Prinzessin Zielscheibe der Medien. «Als ich Teenager war, dachte ich, alle hassen mich, weil alle die ganze Zeit so negativ schrieben. Ich dachte, die Leute würden mich ausbuhen und mit Tomaten bewerfen», erinnert sich die Tochter von König Harald (85) und Königin Sonja (85). «Aber das war nicht so, also habe ich verstanden, dass die Presse nicht immer das repräsentiert, was die Leute meinen.»
Und die Kontroverse um die Schwester von Kronprinz Haakon (49) liess auch nicht nach, als sie beschloss, sich mit ihren Freund, dem Schamanen Durek Verrett (48) zu verloben. Die Beziehung zu dem alternativen Therapeuten führte sogar dazu, dass die Königsfamilie entschied, dass Märtha Louise ihre offiziellen royalen Pflichten aufgeben musste. Den Prinzessinnen-Titel durfte sie allerdings behalten. Dies alles habe ihr sehr leid getan und sie hoffe, in Zukunft das Königshaus wieder repräsentieren zu dürfen. «Ja, ich habe gerne offizielle Aufgaben übernommen», wird sie von der deutschen Zeitschrift «Gala» zitiert.
Königshaus kommentiert das Interview nicht
Auslöser für das unfreiwillige Abtreten der repräsentativen Aufgaben, waren die Kontroversen um Durek Verrett. Der Schamane hatte mit etlichen bizarren Aussagen für Aufsehen gesorgt. So behauptete er unter anderem, dass «krebskranke Kinder an Krebs erkranken wollten, weil sie sterben wollten». Ausserdem konnte man auf Instagram ein in sechs unterschiedlichen Farben erhältliches Medaillon erwerben, dass dem Schamanen selbst zur Genesung von COVID-19 geholfen haben soll. Zu viel für den Palast, der König zog die Reissleine und entband seine Tochter von ihren royalen Pflichten.
Im Interview mit dem TV-Sender verteidigte die Prinzessin nun ihren zukünftigen Ehemann. «So hat er es nicht gesagt», rechtfertigt sie sich und ihn. Doch eine Erklärung, wie ihr Partner das alles gemeint habe, konnte Märtha Louise dann auch nicht liefern. «Er sagte, dass ... Also, ich werde nicht auf diese Polemik eingehen, weil alles ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen wird. Und so ist das immer mit der Presse, glaube ich», zitiert «Gala» aus dem Interview. Ausserdem erklärt sie, dass sie durchaus auch nicht für alles stehe, was der Schamane verbreite und stellt klar, dass es nicht Verretts Aussagen waren, die einen Keil zwischen sie und das Königshaus schlug, sondern dass die Medien dafür verantwortlich seien.
Wie «Gala» schreibt, wollte das Königshaus das explosive Interview nicht kommentieren. Und auch die Managerin der Prinzessin, Carina Scheele Carlsen, soll auf Anfrage von «Aftenposten» gesagt haben, dass das Interview für sich alleine stehe und sie nichts mehr hinzuzufügen habe.