Die flämische Version von «Let's Dance» hört auf den wohlklingenden Namen «Danse avec les stars», «Tanz mit den Stars». Von «Tanz mit den Royals» ist eigentlich nicht die Rede – doch genau das wird ab dem Dezember auf dem niederländischsprachigen TV-Sender Play4 zu sehen sein.
Denn in der dritten Staffel der Show wird eine ganz besondere Kandidatin in der Show erwartet. Niemand Geringeres als Belgiens Prinzessin Delphine, 53, wird – hoffentlich – flotte Sohlen aufs Parkett legen.
Der belgische Royal wurde bereits vor zwei Jahren gefragt, ob er nicht bei der Tanz-Show mit dabei sein wolle. Damals sagte Delphine ab – nun allerdings wagt sie es doch noch. «Ich musste lange darüber nachdenken», gestand sie «Sudinfo». «Ich habe Angst davor, im Fernsehen zu sein.»
Des guten Zwecks wegen hat sich die Prinzessin nun allerdings ein Herz gefasst und zugesagt. Mit ihrer Teilnahme will sie die Organisation Make a Wish unterstützen, die kranken Kindern hilft, ihre Wünsche wahr werden zu lassen. «Dank dieses Abenteuers hoffe ich, noch mehr Aufmerksamkeit auf die wichtige Arbeit der Stiftung zu legen und darauf, welch positiven Einfluss sie auf die kranken Kinder und ihre Familie hat», lässt sie sich weiter zitieren. «Ich bin mir bewusst, dass dieses Abenteuer mental und physisch herausfordernd wird, aber das ist kein Vergleich dazu, mit welchen Herausforderungen diese Kinder konfrontiert sind.»
Delphine wird alles daran setzen, mit ihren Auftritten so lange wie möglich dafür zu sorgen, der Organisation eine Plattform zu bieten. «Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder für einen Moment vergessen, dass sie krank sind – und dass sie ganz normale Kinder sein können.»
Allzu hohe Chancen auf den Sieg allerdings rechnet sich Delphine keine aus, wie sie gegenüber dem flämischen TV-Sender VRT erklärt hat. «Mein Know-how beschränkt sich auf einige wenige und oft unbequeme Schritte bei Hochzeiten und auf Empfängen», so die Prinzessin. «Ich habe keine Ahnung, wie ich anfangen soll, einen richtigen Tanz zu lernen, bei dem die Technik die Grundlage von allem ist», verriet sie der belgischen Tageszeitung «HLN» weiter.
Grosse Sorgen deswegen allerdings muss sie sich keine machen. Wie beim deutschen Pendant auf RTL funktioniert auch «Danse avec les Stars» so, dass den VIPs ein Tanzprofi zur Seite gestellt wird. Mit dem niederländischen Profitänzer Sander Bos hat Delphine einen erfahrenen Mann an ihrer Seite, der sie in die Welt des Tanzens einführen wird.
Wo sich Delphine auf die Unterstützung ihres Tanzpartners freuen kann, wird ihr diejenige ihrer Familie eher nicht zur Verfügung stehen. Die belgische Königsfamilie ist Informationen von «Point de Vue» zufolge erst vergangene Woche über die Teilnahme informiert worden. Gemäss der Zeitschrift empfinden es viele Belgier als «frivol» und «nicht der Würde eines Mitglieds der royalen Familie entsprechend», dass sich Delphine in der TV-Show zeigen wird.
Dass Delphine die Reaktion ihrer Familie womöglich noch nicht 1:1 abschätzen konnte, erstaunt nicht. Denn in die Königsfamilie wurde sie erst vergangenes Jahr offiziell aufgenommen. Als uneheliche Tochter von Ex-König Albert, 87, kämpfte Delphine jahrelang um die Anerkennung ihres leiblichen Vaters. Bereits 1997 hatte sie behauptet, aus der Affäre ihrer Mutter mit dem früheren König hervorgegangen zu sein. Nach Alberts Abdankung 2013 dann beantragte Delphine Boël die gerichtliche Klärung der Elternschaft. Im Januar 2020 wurde mit einem DNA-Test, den er zuerst jahrelang verweigert hatte, bestätigt, dass Albert tatsächlich der Erzeuger Delphines ist.
Per 1. Oktober 2020 wurde Delphine dann offiziell Prinzessin von Belgien. Weil sie aus einer unehelichen Verbindung hervorgegangen ist, bleibt ihr ein Rang in der Thronfolge aber verweigert. Das allerdings stand für sie nie im Zentrum ihres Kampfes um Anerkennung. «Ich hätte das genau so gemacht, wenn mein Vater Zoodirektor oder ein Verbrecher gewesen wäre», sagte sie im Interview mit dem TV-Sender «VRT». Kurz nach der Verkündung des Urteils trafen sich Albert, seine Frau Paola und Delphine zum ersten Mal – und liessen sich voll aufeinander ein, wie der belgische Palast mitteilte. «Nach den Turbulenzen, Leiden und Verletzungen ist es Zeit für Vergebung, Heilung und Versöhnung.»