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  4. Prinz Daniel von Schweden gibt sich in Interview zu seinem 50. Geburtstag so offen wie nie
Im Vorfeld zum 50. Geburtstag

Prinz Daniel gibt intimste Einblicke in sein Privatleben

Im September feiert Prinz Daniel von Schweden seinen 50. Geburtstag. Im Vorfeld dazu gab der Ehemann von Kronprinzessin Victoria ein grosses Interview, in welchem keine Frage zu privat oder persönlich war – Daniel beantwortete sie alle.

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Prinz Daniel gab anlässlich seines Geburtstages ein grosses Interview.

Prinz Daniel gab anlässlich seines Geburtstages ein grosses Interview.

WireImage

Am 15. September feiert nicht nur König Carl Gustaf von Schweden (77) sein 50. Thronjubiläum, sondern sein Schwiegersohn Prinz Daniel (49) auch seinen 50. Geburtstag. Eine grosse Feier wird es für den Ehemann von Kronprinzessin Victoria (46) an diesem Tag zwar nicht geben, doch Daniel macht dem Volk dafür ein ganz besonderes Geschenk. Im Interview mit der schwedischen Journalistin Carina Bergfeldt gibt sich der zweifache Vater ungewohnt offen und stellt sich den – grösstenteils sehr privaten – Fragen von Bergfeldt. Daniel wirkt etwas nervös und zurückhaltend, immerhin ist er es nicht gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Doch er kennt seine Pflichten als Prinz. Und so beginnt das grosse Interview.

Nierenerkrankung

Eines der Themen im Interview war Daniels Gesundheit. Der 49-Jährige kam mit einem schweren Nierenleiden zur Welt, erhielt 2009 eine Spenderniere – von seinem eigene Vater, Olle Westling. Damit schenkte dieser seinem Sohn ein neues Leben und auch wenn Daniel bis zum heutigen Tag Medikamente nehmen muss, weiss dieser, wie glücklich er sich über diese zweite Chance schätzen kann. 

Er erzählt Carina Bergfeldt, dass er vor der Transplantation monatelang zur Dialyse habe gehen müssen, doch das Prozedere habe sich gelohnt, denn Daniel hat seitdem keine Rückschläge mehr erlitten und führt ein soweit gesundes Leben – Medikamente gehören nun allerdings zu seinem Alltag. Dass ein fremdes Organ in seinem Körper stecke, störe ihn jedoch nicht. «Ich merke es heute nicht mehr, genauso wenig wie es mir etwas aus macht, jeden Tag Medikamente einzunehmen, damit die Niere gut gedeiht.»

Selbst auf ein Spenderorgan angewiesen zu sein, hat Daniel dazu veranlasst, sich stark für Organspende einzusetzen. Es würden Hunderte Menschen auf ein Organ warten, welches ihnen ein neues, besseres Leben ermöglicht, doch er wisse, wie viel Glück er hatte. «Es ist schrecklich, nicht gesund zu sein, und dann Jahr für Jahr warten zu müssen. Manche überleben nicht, weil sie auf ihr Organ warten», erklärt er. Positiv finde er, dass 80 bis 90 Prozent der Schwedinnen und Schweden den Sinn hinter einer Organspende sehen, vor allem, wenn man im eigenen Todesfall bis zu acht Menschenleben damit retten könne. «Aber gleichzeitig nutzen nur sehr wenige diese Gelegenheit, sich registrieren zu lassen» stellt er fest.

Seine Erziehung und seine Rolle als Prinz

Als hätten Prinz Daniels Eltern es schon geahnt, als dieser noch in den Kinderschuhen steckte, dass er einst eine starke und wichtige Frau an seiner Seite haben würde, wurde ihm stets das Thema Gleichberechtigung mit auf den Weg gegeben. 

«Mein Vater war 1970 nach der Geburt meiner älteren Schwester in Elternzeit. Vielleicht war es fortschrittlicher, denke ich, als heute, wo man gleichberechtigt ist und es einem nichts ausmacht, seiner angesehenen Frau ein paar Schritte hinterherzuhinken» sinniert er über sein Aufwachsen. 

Daniel erzählt, dass seine Eltern sich schon immer auf Augenhöhe begegnet seien und alle Aufgaben geteilt hätten, sei es Kindererziehung oder Hausarbeit. Durch dieses Vorbild sei er selbst zum Feministen herangewachsen und sagt heute zu seiner Rolle als Ehemann der Kronprinzessin: «Es ist wirklich einfach. Ich habe das Gefühl, dass ich meine Rolle kenne. Die meisten Leute wollen Victoria hören und sehen, ich fühle mich dabei wohl und finde sie fantastisch und sie hat so eine nette Verbindung zu Menschen und sieht Menschen. Ich stehe dahinter, geniesse es und versuche natürlich, einen Beitrag zu leisten. Ich habe kein Problem damit, meine Rolle und meine Situation darin zu erkennen.»

Prinz Daniel hat kein Problem damit, stets zwei Schritte hinter seiner Ehefrau zu laufen.

Prinz Daniel hat kein Problem damit, stets zwei Schritte hinter seiner Ehefrau zu laufen.

imago/TT

Die Beziehung zu Victoria

Daniel zeigt sich stolz. Stolz auf seine Frau, aber auch stolz auf seine Rolle als deren unterstützender Ehemann. Umso mehr trafen ihn daher die Gerüchte um eine Ehekrise und sogar eine potentielle Scheidung. Verletzt und wütend kommentiert er im Interview die Spekulationen: «Das war ein böses, falsches Gerücht, von dem wir erfahren haben, dass es schwerwiegende Folgen hatte.» 

Damals erreichten das Kronprinzessinnenpaar Nachrichten von Freunden aus der ganzen Welt, die sich um die Ehe der beiden sorgte. Letztlich hatten Victoria und Daniel die Nase voll und liessen sich zu einer Stellungnahme hinreissen, um den Gerüchten ein Ende zu setzen. «Ich glaube nicht, dass irgendein vernünftiger Mensch jetzt noch an dieses Gerücht glaubt», ist sich der ehemalige Fitnesstrainer sicher. Und dass auch nach 13 Jahren ihre Liebe noch so frisch ist, dafür hat Daniel ebenfalls eine einfache Erklärung: «Man muss sich bewusst Zeit füreinander nehmen, denn diese ist oft Mangelware. Das ist mir und allen, die Familie und ein anspruchsvolles Arbeitsleben haben, bewusst.»

So offen sich Daniel im Interview aber auch gibt, alles möchte er dann doch nicht preisgeben. Auf die Frage, wie es mit der Romantik in der Beziehung zwischen dem Prinzen und seiner Ehefrau aussieht, antwortet er: «Ich möchte keine Beispiele nennen, das ist zu privat.» Seine Frau würde ihn aber sicherlich für romantisch halten, behauptet Daniel lachend. Ein wenig Privatsphäre sei ihm in seiner Ehe natürlich gegönnt.

Seine Rolle als Vater

Dass Daniel ganz vernarrt in seine Kinder ist, erfährt man in dem grossen Interview – falls einem das nicht sowieso schon bewusst war. Vor dem Gespräch bereiten sich Daniel und Carina Bergfeldt auf das Gespräch vor, als mit einem Mal ein unerwarteter Gast ins Zimmer kommt: Prinz Oscar (7), der Sohn von Daniel und Victoria. Er legt zwei Glasuntersetzer auf den Beistelltisch und wechselt kurz wenige Worte mit der Journalistin über sein Fussballtrikot, welches er trägt und verschwindet dann wieder. Der kleine Prinz wirkt dabei etwas schüchtern, fährt sich mit der Hand nervös durch die Haare. 

Prinz Daniel liebt seine Kinder über alles.

Prinz Daniel liebt seine Kinder über alles.

Getty Images

Doch seine kurze Anwesenheit scheint bei Daniel direkt Tiefenentspannung ausgelöst zu haben, er wirkt lockerer und fröhlicher, nachdem er kurz mit seinem Sohn interagieren konnte. Während des Interviews lässt er sich dann auch dazu hinreissen, über seine Liebe zu seinen Kindern zu sprechen. Als seine Tochter Estelle (11), die einstige Thronfolgerin, zur Welt kam, sei da «direkt eine bedingungslose Liebe» für «diese kleine Person, die eine Mischung aus Victoria und mir ist» gewesen. Eltern zu werden sei «das Faszinierendste, was passieren kann» und verändere auf einen Schlag alles.

«Man ist nie wieder wirklich frei» erklärt der zweifache Vater, da man sich rund um die Uhr für das Wohlbefinden und Glück der Kinder verantwortlich fühle. Aber Kinder zu haben, sei für ihn unglaublich toll, nicht zuletzt, weil die Familie viel miteinander lacht, wie er erzählt. «Man erinnert sich daran, was Spass macht. Sie sind wirklich lustig und haben einen herrlichen Humor», schwärmt Daniel – auch wenn er mit einem Schmunzeln sagt, dass seine Kinder ab und zu nicht nur mit, sondern auch über ihn lachen.

Dass seine Kinder wissen, wie bedingungslos er sie liebt, sei ihm ebenfalls sehr wichtig, weshalb er ihnen genau diese Message vermitteln wolle. Daniel geht in seiner Vaterrolle scheinbar noch mehr auf, als in seiner Rolle als unterstützender Ehemann der Kronprinzessin. «Für mich fühlt sich das wie der Sinn des Lebens an» sagt er voller Überzeugung.

Von san am 1. September 2023 - 11:13 Uhr