Es stünden wichtige Termin in England an. Am 29. März findet der grosse Memorial Day zu Ehren des verstorbenen Könginnen-Gemahls Prinz Philip (†99) statt und die Queen feiert ihr 70. Thronjubiläum, für welches über das ganze Jahr verteilt verschiedene Festlichkeiten geplant sind. Doch Prinz Harry (38), seine Ehefrau Herzogin Meghan (40) und die gemeinsamen Kinder Archie (2) und Lilibet (8 Monate) werden wohl kaum teilnehmen. Der Grund: «Harry fühlt sich in England nicht sicher», das liess er am Freitag, 18. Februar, über seine Anwälte bei einer Anhörung am britischen High Court über seine Anwälte ausrichten.
Der Streit um den Polizeischutz von Prinz Harry und seiner Familie dauert schon länger an. Immer wieder forderte der Prinz, der sich 2020 für ein Leben ohne royale Pflichten entschieden hat, in England mehr Unterstützung – auch durch Scotland Yard. Weil ihm sein Wunsch nicht erfüllt wurde, zieht Harry nun vor Gericht. Dieser Schritt ist laut der englischen Journalistin Kate Mansey eine traurige Premiere: «Noch nie zuvor hat ein Mitglied der Royal Family gegen die Regierung ihrer Majestät geklagt.»
Die Anwälte von Prinz Harry haben sich an das britische Innenministerium gewandt und führen an, dass Harry mit seinem Abschied vom Königshaus weiterhin gefährdet sei. «Prinz Harry hat mit seiner Geburt ein Sicherheitsrisiko geerbt und zwar ein Leben lang», heisst es im Schreiben der Rechtsvertreter. Seine Rolle innerhalb der Monarchie habe sich geändert, aber er sei weiter ein Mitglied der königlichen Familie und Bedrohungen ausgesetzt, argumentiert Harrys Team.
Immerhin: Harry will nicht mehr, dass man für seine Sicherheit bezahlt und würde sogar seine privaten Bodyguards nach England bringen. Er stellt sich aber auf den Standpunkt, dass sein Sicherheitsteam nicht gut genug agieren könne, weil es nicht über Geheimdienstinformationen verfüge. Genau diese Infos will Prinz Harry nun einklagen und droht, dass er sonst nicht mehr nach England reisen werde.
Auf Unterstützung seiner Grossmutter Queen Elizabeth II. (95) kann Prinz Harry in dieser Sache nicht zählen. «Wer Schutz erhält, ist kein Geschenk, über das die Königin entscheiden kann, ob sie es gewährt oder nicht», heisst es aus dem Umfeld der Monarchin. Nun müssen also Gerichte darüber befinden, ob sich Prinz Harry und seine Familie wie echte Mitglieder des Königshauses fühlen dürfen oder ob sie bei einem Besuch in England wie normale Touristen behandelt werden.
«Die Klage zeigt, wie betrogen und verlassen sich Prinz Harry fühlt»
«The Telegraph»-Kolumnistin Claire Cohen
Die Klage gegen die englische Regierung könnte Prinz Harry teuer zu stehen kommen, seine Anwälte kosten sicherlich eine Stange Geld. Was aber viel schwerer wiegt, ist der emotionale Schaden, den er in seiner Familie damit anrichtet. «The Telegraph»-Kolumnistin Claire Cohen befürchtet, dass er erneut ein «familiäres Drama» herbeiführen könnte und Gefahr läuft, dass die Queen ihre Urgrossenkel Archie und Lilibet nie zu Gesicht bekommen könnte. Die Klage bedeutet für sie nur eines: «Sie zeigt, wie betrogen und verlassen er sich wirklich fühlt.»