Kürzlich kamen pikante Details rund um das skandalöse dänische Elite-Internat Herlufsholm ans Licht. In einer TV-Dokumentation des Fernsehsenders «TV2» erzählten fünfzig ehemalige Schülerinnen und Schüler von den traumatischen Erlebnissen, die sie an der Schule erfuhren - von Mobbing über Gewalt bis zu sexuellem Missbrauch.
Das Spektakuläre: Der Sohn von Kronprinz Frederik (53) und Kronprinzessin Mary (50) von Dänemark, Prinz Christian (16), besucht derzeit genau diese Bildungseinrichtung und auch Tochter Prinzessin Isabella (15) soll ab dem kommenden Schuljahr dort Schülerin werden. Von den Missständen soll das Kronprinzenpaar nichts gewusst haben. Sie versicherten nun in einem Statement, dass sie künftig ein Auge auf die Schule haben werden.
Auch Königin Margrethe (82) ist unter Beschuss geraten, denn sie pflegt enge Beziehungen zu dem Internat. So ernennt sie etwa den Vorstandsvorsitzenden, ausserdem hängt im Speisesaal ein Porträt von der Königin. Zu keiner anderen Schule hat die Monarchin eine solche Verbindung wie zu Herlufsholm. Auch sie soll erschüttert sein über die neusten Erkenntnisse und von den Zuständen nichts gewusst haben.
Die Schule soll bei Regelverstössen hart durchgreifen, egal, welchen gesellschaftlichen Status der oder die betroffene Schüler oder Schülerin geniesst. Prinz Nikolai (22), der vier Jahre lang in dem Internat die Schulbank drückte, missachtete während seiner Zeit dort ein Alkoholverbot und musste die Konsequenzen tragen: er wurde für einige Tage von der Schule suspendiert. Das verriet der ehemalige Rektor Klaus Eusebius Jakobsen dem norwegischen TV-Sender «TV2 Øst». Er sagte auch, dass Nikolais Eltern, Prinz Joachim (52) und dessen Ex-Frau Gräfin Alexandra (57) damals voll und ganz hinter der Entscheidung der Schule gestanden hätten.
Dass Rektor Jakobsen dieses Detail über Nikolais Schulzeit nun öffentlich ausplaudert, stiess bei Joachim und Alexandra auf wenig Begeisterung, wie «Gala» berichtet. Eigentlich sprach Jakobsen nur darüber, dass er alle Schülerinnen und Schüler ungeachtet ihres sozialen Status gleich behandelte. Doch dabei rutschte ihm heraus, dass auch Nikolai keine Sonderbehandlung genoss. Die royalen Eltern zeigten sich empört über diesen Vertrauensbruch und die öffentliche Blossstellung ihres Sohnes.
«Als Eltern eines ehemaligen Schülers von Herlufsholm sind wir – um es in einfachen Worten auszudrücken – wütend darüber, dass unser Sohn von seinem ehemaligen Schulleiter Klaus Eusebius Jakobsen öffentlich ausgeliefert wird», zitiert die dänische Zeitung «Billed Bladet» Prinz Joachim und Gräfin Alexandra. Jakobsen habe «das Vertrauen und die Vertraulichkeit seiner Schüler missbraucht», heisst es weiter.
Zudem erhielt das Ex-Ehepaar den Eindruck, dass der ehemalige Rektor mit dieser Aussage den Fokus vom Skandal wegrücken wollte und zu beweisen, dass die Schule ihre Aufgabe im Schutz der Schülerschaft ernst nehme und daher bei Regelverstössen auch hart durchgreife.