Wenn ein Lebensabschnitt zu Ende geht, kann das für viele Menschen bedeuten, dass sie in ein Loch fallen. Natürlich nicht wörtlich, aber psychisch. Ihnen fehlt zum Beispiel plötzlich der geregelte Alltag, oder die Personen, mit denen sie tagtäglich zusammen waren. Vielleicht ist es auch eine gewisse Aufgabe, die sie vermissen. Solche Gefühle sind normal und ihnen kann selbst ein Mitglied des britischen Königshauses nicht entkommen. Manchmal kann es aber auch sein, dass uns eine Tätigkeit psychisch belastet und wir deshalb nach Beendigung dieser Phase nicht so recht wissen, was als nächstes kommen soll.
Anlässlich des World Mental Health Day am 10. Oktober sprach Prinz William (41) nun überraschend offen und ehrlich über eine Zeit in seinem Leben, als er selbst in besagtes mentales Loch fiel. Normalerweise spricht der Thronfolger nicht in der Öffentlichkeit über seinen psychischen Zustand. Bei so etwas denkt man eher an seinen jüngeren Bruder Prinz Harry (39). Doch diesmal war William an der Reihe, nicht nur über die Wichtigkeit von psychischer Gesundheit zu sprechen, sondern auch von seinen eigenen Erfahrungen und dem Kampf damit zu sprechen.
William musste seine Aufgabe als Pilot niederlegen
Wie die meisten Royals, vor allem aber Thronfolger, absolvierte auch William einst eine militärische Ausbildung. Im Rahmen dieser machte von 2010 bis 2013 eine Ausbildung als Rettungspilot der «Search and Rescue»-Einheit der Royal Air Force. Als sein ältester Sohn Prinz George (10) geboren wurde, hatte William nur noch wenig Zeit, sich um seine militärische Karriere zu kümmern, denn er musste sich von da an verstärkt auf seine Aufgaben als Prinz widmen.
Zwei Jahre lang, von 2015 bis 2017 war William dann noch für die «East Anglian Air Ambulances» als Pilot im Einsatz. Und wie er laut «Bunte» nun bei einem Besuch einer Veranstaltung gestand, musste er dabei ein paar Mal eine «Rüstung» anlegen – psychischer Art.
Die Folgen wurden ihm erst im Nachhinein bewusst
Erst nachdem Prinz William die Fliegerjacke endgültig auszog, bemerkte er, dass er einen Schutzschild aufgebaut hatte, den er nie wirklich ablegte – nicht einmal, wenn er nach getaner Arbeit nach Hause kam.
Als er auch den Job als Rettungsflieger beendete, riss es ihm fast den Boden unter den Füssen weg. Als der ganze Druck plötzlich von ihm abfiel, den der Beruf mit sich brachte, war das für William schwer, denn er fühlte sich mit einem Mal sehr alleine. «Das kann sich ziemlich einsam und isolierend anfühlen» sagte er. Ihm sei nicht bewusst gewesen, was mit ihm genau passiere und während dieser zwei Jahre passiert war. «Danach merkt man erst, dass das nicht normal war», gestand der Thronfolger.
Da er selbst solche Erfahrungen gemacht habe, gibt William zu, dass er sich Sorgen um Menschen mache, die pensioniert werden und vielleicht mit ähnlichen Gefühlen zu kämpfen haben, wie er damals und setzet sich dafür ein, besser im Umgang mit langfristiger psychischer Gesundheit zu werden.