Die Zukunft der Monarchie ist weiblich! Zumindest, wenn man sich einmal genauer in den europäischen Königshäusern umschaut. Denn dort erkennt man schnell, dass die Thronfolge nicht so stark von Männern dominiert wird, wie es einst der Fall war. Von Schweden über die Niederlande bis nach Spanien sieht man junge Frauen heranwachsen – oder schon erwachsen sein –, die eines Tages den Thron ihres Landes besteigen werden. Dabei gibt es nur wenige Ausnahmen, wie etwa in Grossbritannien, wo in den nächsten zwei Generationen wohl so schnell keine Prinzessin auf die Krone und das Zepter hoffen darf.
Wir zeigen euch, wie die Zukunft der europäischen Königshäuser aussieht – und welche Mädels einmal Königin sein werden.
Prinzessin Elisabeth von Belgien
Kronprinzessin Elisabeth von Belgien (21) wird ihrem Vater König Philippe (62) auf den Thron folgen. Dass sie das Zeug dazu hat, mit Stärke und voller Engagement die Geschicke des Landes zu übernehmen, hat die Kronprinzessin schon mehrfach bewiesen.
So hat sie sich etwa schon mit 16 Jahren dazu entschieden, ihre Familie für die Ausbildung zu verlassen. Sie schloss die Maturität am United World College of the Atlantic in Wales ab, womit sie den Grundstein für ihre weitere Karriere legte – nicht nur schulisch, sondern auch psychisch.
Mögliches Heimweh nämlich stand der Kronprinzessin auch auf ihren späteren Wegen nicht im Weg. Inzwischen studiert sie in Oxford Geschichte und Politik. Damit legt sie einen guten Grundstein, um ihr Land einmal regieren zu können. Dass sie aber auch anders kann und nicht zimperlich ist, wenn es darum geht, sich die Hände dreckig zu machen, stellte sie vergangenen Sommer im Militärcamp unter Beweis.
Ein Jahr lang besuchte sie die royale Militärakademie, wo sie tagein, tagaus mit Drill, Dreck und Dosenravioli konfrontiert wurde. Wer diese Schule erfolgreich abgeschlossen hat, bringt nun wirklich die besten Voraussetzungen mit für den Thron. Und ihrer Aufgabe blickt sie bereits jetzt voller Motivation entgegen, wie sie schon an ihrem 18. Geburtstag in einer flammenden Rede festhielt. «Das Land kann auf mich zählen!»
Prinzessin Ingrid Alexandra
Prinzessin Ingrid Alexandra (19) ist inzwischen auch zu einer eleganten jungen Dame herangewachsen. Doch ihr hübsches Äusseres soll den Blick auf sie nicht trüben, denn die Prinzessin von Norwegen kann auch anders. Auch wenn sie nicht direkt als nächstes auf dem norwegischen Thron dran ist, ist sie als älteste Tochter von Kronprinz Haakon (49) doch Thronerbin.
Zum Geburtstag bekam sie von der norwegischen Streitkräften einen Gutschein, um einen Einblick in die Arbeit der Armee und Marine zu erhalten. Es wäre also nicht allzu abwegig, wenn sie selbst eine Ausbildung im Militär absolvieren würde und damit in die Fussstapfen ihres Vaters träte. Noch in diesem Jahr wird sie in Oslo ihren Schulabschluss machen. Wir dürfen gespannt bleiben, wie es dann mit Prinzessin Ingrid Alexandra weitergeht.
Kronprinzessin Leonor
Prinzessin Leonor (17) ist Kronprinzessin von Spanien und wird ihrem Vater, König Felipe (55) eines Tages auf den spanischen Thron folgen.
Ihr Leben hat die spanische Kronprinzessin ihrem Land verschrieben. Doch diesbezüglich erfährt sie auch grossen Druck. «Die Verpflichtung, Spanien und allen Spaniern zu dienen, muss dein grösster Stolz und deine grösste Ehre sein», soll ihr König Felipe gemäss «Tagesspiegel» bei einem Anlass gesagt haben.
Dass sie für ihr Land brennt, hat Leonor aber in der Vergangenheit schon oftmals gezeigt. Und auch ihr Sprachschatz beweist es: So spricht sie alle vier Amtssprachen Spaniens, namentlich Katalanisch, Kastilisch, Baskisch und Galicisch. ¡Hola!, die Waldfee! Dazu kann sie auch Englisch, Französisch und Arabisch. Da überrascht wenig, dass Leonor als besonnen, neugierig, aufmerksam und sehr verantwortungsvoll gilt.
Momentan absolviert sie ihre Schulausbildung –ebenso wie Prinzessin Elisabeth von Belgien es einst tat – am renommierten UWC Atlantic College in Wales und bringt auch damit später die besten Voraussetzungen mit, auf dem Thron Spaniens zu sitzen.
Kronprinzessin Amalia
Lange durfte Kronprinzessin Amalia (19) sich im Hintergrund halten und ein möglichst normales Leben führen – obwohl ihr Vater, Willem-Alexander (55), König der Niederlande ist. Damit ist es so langsam vorbei. Nicht nur, weil sie durch die Bedrohung der Mafia zu spüren bekam, dass sie eben kein normales Leben führt – sie musste aus ihrer WG in Amsterdam ausziehen und unter ständiger Beobachtung wieder im Palast in Den Haag wohnen. Sondern auch, weil sie inzwischen ihre erste offizielle Auslandsreise antrat.
Mit ihren Eltern machte sich Amalia kürzlich auf zu einer Karibikreise, mit endlosen Terminen, öffentlichen Auftritten und Beobachtung auf Schritt und Tritt. Doch Amalia meisterte diese Aufgabe mit Bravour und hat bewiesen, dass die Zukunft der niederländischen Monarchie bei ihr in guten Händen ist, sollte ihr Vater eines Tages abdanken.
Eine klare Haltung hat die Niederländerin auch in Sachen Tabu-Themen. Denn solche gibt es für sie nicht. Offen berichtete sie schon über ihre psychischen Probleme. Manchmal werde ihr mit Schule und Freunden alles zu viel, sagte sie. «Und dann rede ich mit jemandem.» Sie erachtet es als normal, regelmässig «mit einem Fachmann zu sprechen, besonders nach dem, was meiner Tante passiert ist». Die Schwester von Máxima hat sich 2018 das Leben genommen. Auch deshalb will Amalia Verständnis schaffen – allem voran damit, dass sie selbst darüber spricht, psychologische Hilfe anzunehmen. Denn: «Ich finde das kein Tabu und habe kein Problem, das öffentlich zu sagen.»
Spätestens mit diesen Aussagen bewies Amalia, wie reif sie für ihr Alter bereits ist. Und auch wenn sich die Besteigung des Throns im Normalfall noch etwas hinziehen dürfte: Auch für diese grosse Aufgabe ist die Kronprinzessin bereit. Wo sie zunächst mit der Rolle gehadert hatte, die ihr mit dem Status als Erstgeborene zufällt, akzeptierte sie diese im Alter von 14 Jahren. Damals habe sie sich mit ihrer Zukunft «versöhnt». Sie stehe im Dienste ihres Landes, wird sie im Buch zitiert. «Ich gebe mein Leben für die Niederlande.»
Prinzessin Estelle
Prinzessin Estelle von Schweden ist zwar erst elf Jahre alt, weiss aber schon ganz genau, welche Rolle eines Tages auf sie zu kommen wird. Dank ihr ist die weibliche Thronfolge Schwedens aber schon jetzt in der zweiten Generation gesichert, denn bevor Estelle dran ist, die Krone zu tragen, kommt erst noch ihre Mutter, Kronprinzessin Victoria (45) dran.
Diese bereitet ihre Tochter schon jetzt darauf vor, eine gute, starke, aber auch gütige Königin zu sein und Estelle zeigt immer vollen Einsatz, egal was sie macht. Es gibt wohl nur wenige Fotos der Elfjährigen, auf denen sie nicht lacht. Und schon jetzt darf Prinzessin Estelle bei offiziellen Terminen dabei sein, wie etwa beim Besuch des niederländischen Königspaars, bei dem die Thronerbin stolz zwischen all den erwachsenen Royals posierte.
Schweden kommt also nicht so schnell drumherum, eine Königin auf dem Thron sitzen zu haben. Und wenn man sich die Beliebtheit der beiden im Volk anschaut, finden die Schwedinnen und Schweden das wohl auch nicht so schlimm.