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Queen Consort

Umstrittener Diamant wird aus Camillas Krone entfernt

Camilla wird mit König Charles an der Seite zur Queen Consort gekrönt. Derzeit wird aber erst einmal in Windeseile der höchst umstrittene Koh-I-Noor-Diamant aus ihrer Krone entfernt. Was war passiert?

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. 08/02/2023. London, United Kingdom. King Charles III and Camilla, the Queen Consort, during a visit to Brick Lane in London. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY xPoolx/xi-Imagesx IIM-24136-0007

Ein umstrittenes Detail der Krone, die Camilla zur Krönung trägt, wird derzeit entfernt.

imago/i Images

König Charles III. wird am 6. Mai offiziell zum König gekrönt. Auch für seine Gattin Camilla wird es wohl einer der grössten Momente ihres Lebens, wenn sie an der Seite ihres Ehemannes zur Königsgemahlin gekrönt wird. Diese Ehre wurde zuletzt Queen Mum zuteil, bei der Krönung ihres Mannes, König Georg VI. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Der britische Hof hat nun auch preisgegeben, welche Krone Königsgemahlin Camilla tragen wird: Die gleiche, die bereits Queen Mary 1911 bei der Inthronisation ihres Gatten trug. Damals wurde extra zur Krönung von Königin Mary eine neue Krone, mit dem Koo-I-Noor-Diamanten als Mittelstück, entworfen.

Inzwischen wurde das wertvolle Schmuckstück aus einer Ausstellung im Tower of London entfernt, um neu überarbeitet zu werden. Die rund zwei Kilo schwere Krone soll nämlich perfekt an den Kopf von Camilla angepasst werden. Ausserdem wird eine bedeutende Veränderung vorgenommen. Der höchst umstrittene Koh-I-Noor-Diamant soll entfernt werden.

Queen Mary und König Georg VI. bei der Inthronisation 1911.

Queen Mary und König Georg VI. bei der Inthronisation 1911.

Imagesource / Keystone

Düstere Vergangenheit

Vielleicht hat das britische Königshaus in weiser Voraussicht entschieden, den höchst umstrittenen Koh-I-Noor Diamanten aus der Krone zu entfernen. Denn der «Berg des Lichts»-Diamant hat eine düstere Vergangenheit und soll auf ewig verflucht sein. Laut einer alten Hindu-Überlieferung bringt der Stein kein Glück. «Derjenige, der diesen Diamanten besitzt, dem wird die Welt gehören, aber er wird auch das Unglück der Welt kennen. Nur Gott oder eine Frau kann den Diamanten ungestraft tragen.»

Queen Mum konnte er jedenfalls nichts anhaben. Nachdem sie den Diamanten trug, lebte sie noch 65 Jahre munter fort. Die Vorbesitzer des Steines konnten sich in der Regel aber nicht so lang des Lebens freuen. Vielleicht will man am britischen Hof deshalb kein Risiko eingehen.

Entertainment Themen der Woche KW04 . 27/01/2023. London, United Kingdom. King Charles III and Camilla,the Queen Consort, with Amouna Adamlight, a survivor of the Darfur genocide and Holocaust survivor Dr Martin Stern, after lighting a candle to mark Holocaust Memorial Day at Buckingham Palace in London. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY xPoolx/xi-Imagesx IIM-24101-0004

Die Vorbereitungen für die Krönung von Charles III. und Queen Consort Camilla laufen auf Hochtouren. 

imago/i Images

Abenteuerliche Geschichte

Seinen Namen bekam der Edelstein im 18. Jahrhundert von Perserkönig Nadir Schah. Eine Mätresse des Königs hatte verraten, dass ein gefangener Rivale den Diamanten versteckt in seinem Turban aufbewahre. Der König brachte den Feind mit einer List dazu, die Kopfbedeckung zu tauschen. Als der Diamant aus dem Turban zu Boden fiel, habe der König «Koh I Noor» ausgerufen. Die Freude über den Stein währte aber nicht lange: Acht Jahre später fiel Nadir Schah einem Attentat zu Opfer. Über einen seiner Generäle gelangte der Diamant dann nach Afghanistan. Später tauchte der hühnereigrosse Stein im indischen Pandschab auf. Als Indien unter die Kolonialherrschaft Grossbritanniens kam, fiel der Diamant in die Hände des neun Jahre alten Prinzen Duleep Singh.

Grossbritanien behauptete stets, dass der Prinz im Alter von elf Jahren den Koo-I-Noor Diamanten Königin Victoria von Grossbritannien schenkte, die damals zugleich Kaiserin von Indien war. Andere Quellen versichern, dass der 109 Karat schwere Diamant, dessen Wert auf bis zu 346 Millionen Franken geschätzt wird, während der britischen Kolonialzeit aus Südasien geraubt wurde. 1850 kam der Edelstein jedenfalls nach England, dort wurde er neu geschliffen, damit seine Strahlkraft noch sichtbarer wird. Dabei verlor er 40 Prozent seines Gewichts.

Pakistan, Afghanistan und Indien forderten den Edelstein mehrfach von Grossbritannien zurück. Vielleicht erfüllt sich jetzt der Wunsch der Länder und der Stein gelangt an seinen Ursprungsort zurück.

Von Antje Brechlin am 16. Februar 2023 - 17:30 Uhr