Bis heute scheint Prinz Harry (38) den Tod seiner Mutter Prinzessin Diana (†36) nicht verarbeitet zu haben. Das lassen auch seine kürzlich erschienenen Memoiren mit dem Titel «Spare» vermuten. Das Traurige: Obwohl er und sein Bruder Prinz William (40) das Gleiche durchmachten und beide ihre Mutter früh verloren, ist der Zusammenhalt und das Verhältnis zwischen dem Brüderpaar stetig schlechter geworden und scheint spätestens seit dem Erscheinen des Enthüllungsbuch von Harry irreparabel zerstört zu sein. Einen solche. Bruch zwischen den Prinzen hätte ihre Mutter bestimmt nicht gewollt.
Nun meldet sich inmitten des Konflikts eine enge Vertraute von Prinzessin Diana zu Wort. Julia Samuel ist Psychotherapeutin und postet auf Instagram regelmässig Videos, in denen sie über verschiedene Probleme spricht und einen psychologischen Blick auf diese gibt. Wie nahe Julia Samuel der verstorbenen Diana stand, ist an der Tatsache zu sehen, dass sie eine der wenigen Personen war, die an der Enthüllung von Dianas Statue im Sunken Garden des Kensington Palastes dabei sein durfte.
Ihr neuester Beitrag erschien kurz vor der Veröffentlichung von Harrys Memoiren und wer in dem Post zwischen den Zeilen liest, dem fällt es nicht schwer zu erkennen, dass Samuels sich vom Drama im britischen Königshaus zumindest inspirieren liess. Aber ihre Worte könnten theoretisch auch direkt an Harry und William gerichtet sein.
«Eine Geschichte von Liebe und Verlust, von Glück und Schmerz»
«Ich habe über Familien nachgedacht», beginnt die Therapeutin ihr Instagram-Video. Denn jede Familie habe «eine Geschichte, von Liebe und Verlust, von Glück und Schmerz. «Unsere Familien sind die Menschen, die wir am meisten lieben, am meisten hassen, am meisten verletzen, mit denen wir am meisten streiten und mit denen wir unsere grössten Fehler machen.» Jede Familie habe ein gewisses Spektrum von Funktionalität und Disfunktionalität, dieses hänge aber immer vom Druck ab, der auf die Familie ausgeübt wird, sowohl von innen als auch von aussen her. Ein Hinweis auf die Royal Family, die von allen Seiten her grossem Druck standhalten muss und dadurch vielleicht kaputter ist, als man von aussen meinen würde? Vielleicht, doch Julia Samuel wird während ihres gesamten Videos nicht konkret – schliesslich will sie als Psychotherapeutin ihre professionelle Sicht auf diese Dinge geben und sich nicht aktiv in eine Familienfehde einmischen.
Die Freundin von Prinzessin Diana erklärt, dass jede Familie schwere Zeiten durchmachen müsse, beispielsweise, wenn ein Familienmitglied sterbe. Komme es zu solchen einschneidenden Veränderungen, würden manche Familienmitglieder dazu tendieren, an der Vergangenheit festzuhalten und Angst vor der Zukunft zu haben. In solchen Situationen verhalte sich jede Person in der Familie anders und manche Familienmitglieder hätten dann möglicherweise gegensätzliche Einstellungen zu den Umständen. Diese Aussage von Julia Samuel könnte ebenfalls wieder ein Hinweis auf die Royal Family sein, denn Prinz Harry, Prinz William und King Charles ginge jeweils komplett unterschiedlich mit dem Verlust ihrer Mutter und Ex-Frau Prinzessin Diana um.
Weiterführend sagt die einstige Vertraute von Diana folgendes: «Die Ursache für Zerrüttung und Herzschmerz in Familien sind häufig Eifersucht und Konkurrenz um das, was als die begrenzte Ressource der Liebe in all ihren Formen angesehen werden kann.» Eifersucht und Konkurrenz? Das klingt verdächtig nach dem ewigen Konkurrenzkampf zwischen Harry und William – vor allem, weil Harry wohl schon im Kindesalter auf William neidisch gewesen sein soll, weil dieser zum Beispiel beim Zmorge mehr zu Essen bekam. Auf die Frage, wieso dies so sei, soll das Kindermädchen geantwortet haben, William werde einmal König und brauche daher mehr zu essen. Eine Reaktion, die die Rivalität zwischen den Brüdern gefördert haben könnte. Und nimmt man Julia Samuels Aussage hinzu, ist die begrenzte Ressource der Liebe in diesem Fall vielleicht das Essen gewesen – der Keim, aus dem sich der heutige Konflikt gebildet hat, der zur Zerrüttung der Familie führte.
Konkurrenzkampf unter Geschwistern
Aber die Psychotherapeutin geht hier sogar noch weiter, denn sie sagt, dass es zum Kampf um die knapp vorhandenen Quellen der Liebe in Familien vor allem dann kommt, wenn etwa ein Elternteil stirbt. Im Fall von Harry und William ist deren Mutter Prinzessin Diana gestorben. Daraufhin hatten die Prinzen nur noch einen Elternteil, Vater King Charles III. (74), dessen Zuneigung sie sich nun teilen mussten. Ein solcher Schicksalsschlag drücke sich in Elend und Schmerz und in den daraus resultierenden Kämpfen zwischen den Familienmitgliedern aus, sagt Samuels weiter, ohne Namen zu nennen.
Julia Samuel warnt aber auch davor, Konflikte, die innerhalb der Familie passieren, nach aussen zu tragen und diese stattdessen im Privaten zu klären, denn solche Streitigkeiten könnten in einer Familie zum Bruch führen. Sie weist zudem daraufhin, dass jedes Familienmitglied seine eigene Version der Geschichte und der Erfahrungen hat und dass es nicht «die eine Wahrheit» gebe. Denn jeder wolle letztlich seine Perspektive als die «eine wahre» ansehen, oder das Opfer in dem Narrativ sein, «oder der rechtmässige Erbe des verstorbenen Elternteils.»
Wenn man den letzten Satz betrachtet, stellt sich die Frage, ob Julia Samuel diesen direkt an Harry richtete, denn dieser spricht in seinen Memoiren sehr häufig von seiner Mutter, wie ähnlich seine Ehefrau Meghan (41) dieser sei und auch wie sehr er selbst Diana ähnelt.
Alle Wahrheiten zulassen und anerkennen
Und auch zum Schluss wirkt es, als würde die Freundin von Prinzessin Diana sich nicht mehr nur allgemein an ihre Zuschauerinnen und Zuschauer richten, sondern explizit an Harry, indem sie sagt: «Die schwierige Tatsache ist, dass es nicht die eine wahre Erzählung für eine Familie gibt. Familie ist eine kollektive Angelegenheit mit mehreren Geschichten und mehreren Wahrheiten, die alle zugelassen und anerkannt werden müssen.»
Harry betonte mehr als einmal, dass er und Meghan die Wahrheit über das Drama rund um die Sussexes und das Königshaus kennen würden, aber Julia Samuel widerspricht dem Prinzen mit ihrer Aussage, wodurch die Vermutung aufkommt, dass sie das Video nicht zufällig zum jetzigen Zeitpunkt gemacht hat, sondern vielleicht die Hoffnung hatte, aufgrund ihrer Verbindung zu Diana zu Harry durchdringen zu können und ihn zum Nachdenken zu bewegen.