Davon träumte jede Zeitung, jeder Radio- und jeder Fernsehsender. Längst wurde vermutet, dass im Hause Windsor etwas nicht stimmte. Die Offenheit von Prinzessin Diana, †36, im BBC-Interview vom November 1995 war deshalb eine Sensation!
Im Gespräch mit dem Journalisten Martin Bashir, 57, packte Diana erstmals über die schwere Zeit mit Prinz Charles, 72, und der restlichen Königsfamilie aus. Der berühmte Satz «Wir waren in dieser Ehe zu dritt, es waren also ein bisschen viele» ging in die Geschichte ein. Gemeint war die Untreue ihres Ex-Mannes Charles, der Diana jahrelang mit seiner eigentlichen grossen Liebe Camilla Parker Bowles, 73, betrog.
Das Interview war ein Schock für das Königshaus. Nicht nur die intimen Einsichten in das Privatleben der Royals war ein Affront, sondern auch Dianas geäusserte Zweifel, ob Charles jemals König werden würde.
Dank Recherchen von mehreren Journalisten wird das legendäre Interview in ein ganz neues Licht gerückt. Dianas Bruder, Charles Spencer, wirft der BBC basierend auf diesen Recherchen vor, Journalist Bashir hätte die Prinzessin mittels gefälschten Dokumenten zu diesem Gespräch verleitet. Spencer behauptet etwa, Bashir habe Diana mit fabrizierten Kontoauszügen weisgemacht, Leute seien dafür bezahlte worden, schlecht über sie bei den Medien zu sprechen.
Belastend kommt dazu, dass ein ehemaliger Grafiker der BBC, Matt Wiessler, vor wenigen Tagen bestätigte, dass Martin Bashir damals von ihm die Erstellung von Dokumenten verlangt hatte. Für den Grafiker nichts Ungewöhnliches, da er ständig Requisiten für Drehs herstellen musste.
Für die britische BBC sind das happige – und ungewohnte Vorwürfe. So gilt der Sender weltweit als Vorzeigebeispiel des seriösen Journalismus. BBC-Chef Tim Davie, 53, versicherte, die Vorwürfe «sehr ernst» zu nehmen.
Der Sender hat in der Zwischenzeit in einer Mitteilung festgehalten, er habe handschriftliche Originalnotizen von Prinzessin Diana gefunden. Darin soll sie versichert haben, dass die vorgezeigten und angeblich gefälschten Dokumente keinen Einfluss auf ihre Entscheidung gehabt hätten, das Interview zu geben. Publiziert hat die BBC die Notizen aber nicht. Sie seien nun den Ermittlern übergeben worden, um die Vorwürfe zeitnah seriös aufzuklären.
Der Sender versprach, die Wahrheit über das Interview mit Diana herauszufinden. Dazu wurde laut «BBC» Lord Dyson, einer der dienstältesten pensionierten Richter Grossbritanniens und ehemaliger Richter am Obersten Gerichtshof, zum Leiter der Untersuchungen ernannt.
Prinz William, 38, befürwortet diese Untersuchungen. Gemäss dem Kensington Palast liess der Sohn von Lady Di verlauten: «Die unabhängige Untersuchung ist ein Schritt in die richtige Richtung.» Es soll der wahre Grund ermittelt werden, der zu diesem Interview mit seiner Mutter geführt hat.
Der Skandal kommt zu einer Zeit, in der die Augen ohnehin wieder auf das britische Königshaus gerichtet sind. Die Netflix-Serie «The Crown» beleuchtet das Privatleben der Royals. Die aktuelle vierte Staffel dreht sich um Dianas Verzweiflung in der Ehe mit Charles. Wenn ihr mehr über aktuelle Streaming-Tipps lesen wollt, findet ihr spannende Hintergrundinformationen auf dem neuen Portal streaming.ch.