Die Queen (†96) ist tot. Diese Nachricht brachte am 8. September 2022 die Welt zum Stillstand. Doch lange kann vor allem England nicht in Schockstarre verweilen, denn bei dem Tod der Königin muss schnell reagiert werden. Seit Monaten bereitete sich das Land auf den schlimmen Fall vor, dass es seine geliebte Monarchin verliert. Nun ist der Moment gekommen und alles läuft nach Protokoll. Der Plan wurde mit den Code-Worten «London Bridge is down» in Kraft gesetzt.
Als D-Day wird der Todestag der Queen bezeichnet. An diesem Tag soll der Privatsekretär der verstorbenen Königin die Premierministern Liz Truss über das traurige Ereignis informiert haben – so sieht es die «Operation London Bridge» vor. Anschliessend wird der Kabinettssekretär informiert und der Palast gibt eine Pressemitteilung zum Tod der Queen heraus. Zehn Minuten später werden alle Flaggen im Land auf Halbmast gesetzt – ein Zeichen, dass das Land Trauer trägt. Die Planung eines Gedenkgottesdienstes läuft auch Hochtouren und die Tage bis zur Beerdigung werden gezählt.
In den ersten 24 Stunden nach ihrem Tod wird Queen Elizabeth II. in ihrem Sarg in der St. Giles-Kathedrale in Edinburgh aufgebahrt, wo sich die Öffentlichkeit von ihr verabschieden und sie betrauern kann.
All diese Dinge sind bereits eingetroffen, denn der D-Day ist der 8. September 2022. Was folgt jetzt?
Heute, am 9. September 2022 wird Thronfolger Prinz Charles (73) zum König ernannt. Dies geschieht immer offiziell am ersten Tag nach dem Ableben des oder der verstorbenen Monarchen oder Monarchin, also am D-Day+1. Die Ernennung wird im St. James-Palast stattfinden, wobei Charles, jetzt King Charles III., einen Schwur leisten wird, in dem er verspricht, sein Leben in den Dienst der Krone zu stellen. Genau genommen hat Charles dies ja eigentlich sein ganzes Leben lang schon getan.
Daraufhin wird das Parlament eine Kondolenzbotschaft verabschieden. Für zehn Tage, das ist die Dauer der offiziellen Staatstrauer, wird die parlamentarische Arbeit daraufhin ausgesetzt.
Am zweiten Tag nach dem Tod der Queen, also morgen, am 10. September 2022, wird der Sarg mit der verstorbenen Königin in den Buckingham Palast gebracht. Da dieser von Schottland nach England gebracht werden muss, wird der Sarg zuerst noch mit dem Zug transportiert.
Am dritten Tag nach dem Ableben der Monarchin wird sich der nun der neu ernannte King Charles III. mit seiner Ehefrau, Queen Consort Camilla (75) auf eine zehntägige Reise durch das Königreich aufmachen. Dies, um dem Volk als neuer Monarch entgegenzutreten und gleichzeitig auch Trauerarbeit zu leisten. Es ist tragisch, dass er die Bevölkerung trösten muss, nachdem seine eigene Mutter gestorben ist. Aber das ist die Rolle des Königs – ein Leben für das britische Volk und die Krone. Die eigenen Gefühle ausschalten, funktionieren und dienen.
Australien feuert Salut Schüsse in Gedenken an die Queen ab
Am 12. September 2022, dem vierten Tag nach dem Tod von Queen Elizabeth II., wird ihre Beerdigung geprobt, inklusive Prozession. In diesem Rahmen wird ihr Sarg in die Westminster Abbey transportiert und drei Tage lang aufgebahrt, damit sich die Menschen von ihr verabschieden können – 23 Stunden am Tag ist der Zugang zur toten Königin gestattet, um ihr dabei die letzte Ehre zu erweisen. Wie «Bunte» schreibt, rechnet man mit einem Ansturm von mindestens 500'000 Menschen – doch wahrscheinlich werden es gar unzählige mehr werden.
Zehn Tage nachdem die Königin gestorben ist, also voraussichtlich am 18. September 2022, wird das offizielle Staatsbegräbnis der Queen in der Westminster Abbey stattfinden. Anschliessend wird sie zu ihrer letzten Ruhestätte gebracht, der König-George-VI-Gedenkkapelle, wo sie mit ihrem Vater King George VI., ihrer Mutter Queen Mum, ihrem Ehemann Prinz Philip und ihrer Schwester Prinzessin Margaret wieder vereint sein wird.
Mit dem Tod von Queen Elizabeth II. geht eine Ära zu Ende und mit ihr starb die wohl letzte grosse Königin. Ab jetzt wird wohl nichts mehr so sein, wie es war und das britische Königshaus wird sich mit Sicherheit stark verändern. Eure Majestät, ruhet in Frieden!