Die Mehrheit der Briten im Alter zwischen 18 und 24 Jahren wünscht sich, dass Prinz Harry, 36, statt seines Bruders Prinz William, 38, und seines Vaters Prinz Charles, 72, («Harmonie: Eine neue Sicht unserer Welt») den Thron besteigt. Das ergab laut britischen Medien eine neue Umfrage, die zwischen dem 31. März und dem 1. April von Deltapoll durchgeführt wurde. Warum ist der Sechste der britischen Thronfolge bei jungen Menschen so beliebt? Vier mögliche Gründe.
Obwohl der Megxit und das Interview der Sussexes mit Oprah Winfrey, 67, dafür gesorgt hat, dass insbesondere Harry und Meghans Popularität deutlich abgenommen hat, stagniert auch die Beliebtheit der Monarchie selbst. Gemäss einer Statista-Umfrage, die im Oktober 2020 durchgeführt wurde, wünschen sich nur noch 42 Prozent der 18- bis 24-Jährigen einen Fortbestand der Krone. Satte 34 Prozent favorisieren hingegen den Wechsel hin zu einem gewählten Staatsoberhaupt. Die größte Unterstützung erfährt die Monarchie in der Altersgruppe der Über-65-Jährigen. 84 Prozent wünschen sich ihren Fortbestand. Harry gilt nicht gerade als Vorzeige-Royal und entspricht nicht dem Sterotypen der britischen Königsfamilie. Gerade deswegen könnte er bei jungen Menschen aber umso beliebter sein.
Als Sechster in der britischen Thronfolge sind Prinz Harrys Chancen, König zu werden, mittlerweile verschwindend gering. Sein ganzes Leben lang stand er zudem im Schatten seines älteren Bruders Prinz William. Gerade der Status als «Underdog» im britischen Königshaus, dem der 36-Jährige mit dem «Megxit» und seinem Umzug in die Vereinigten Staaten möglicherweise zu entfliehen versucht, könnte ihn laut Royal-Experten jedoch bei seiner Generation und den nachfolgenden beliebt machen.
Harrys Mutter Prinzessin Diana (1961-1997) wurde von vielen Briten als «Prinzessin der Herzen» verehrt. Wie sie auch, setzt sich ihr jüngster Sohn leidenschaftlich für wohltätige Zwecke ein – und das, ohne Anerkennung dafür zu erwarten. 2016 besuchte er beispielsweise heimlich ein Krankenhaus im Osten von London, um sich über die AIDS-Krankheit zu informieren. Lady Di hatte ihm Jahre zuvor ebenfalls einen Besuch abgestattet und einem HIV-Patienten vor den Fotografen einen Kuss auf die Wange gegeben. Eine weitere Eigenschaft, die Harry mit seiner Mutter teilt, ist seine Liebe zu Kindern.
Früher gehörte es nicht zum typischen Männerbild, Gefühle zu zeigen und Mängel zuzugeben. Heute hat sich das Blatt diesbezüglich jedoch gewendet und es gilt zunehmend als Stärke, offen damit umzugehen. Prinz Harry verkörpert den modernen Mann auf vielerlei Weise und könnte genau deshalb bei jüngeren Menschen so gut ankommen. So gibt er gerne zu, nicht singen zu können, und hat keine Angst davor, Emotionen zu zeigen. Ein Beispiel: Bei den «WellChild Awards» in London verdrückte er 2019 ein paar Tränen, als er über die Geburt von Söhnchen Archie, 1, sprach.