Gross war die Freude, als der Schwedische Hof im Dezember bekannt gab, dass Prinzessin Sofia, 36, und Prinz Carl Philip, 41, zum dritten Mal Eltern werden. Mit einem schönen Schwarz-Weiss-Bild und offizieller Mitteilung wurde die Nachricht verbreitet, unter anderem über Instagram.
Was für viele selbstverständlich erschien, war es eigentlich gar nicht: Denn das Baby wird nie Teil des Königshauses sein, eine offizielle Mitteilung war also theoretisch nie vorgegeben.
Im Oktober 2019 gab König Carl Gustaf von Schweden, 74, bekannt, fünf seiner bis dahin sieben Enkel den Titel «Königliche Hoheit» abzuerkennen, und zwar den Kindern von Prinz Carl Philip und Prinzessin Sofia sowie jenen von Prinzessin Madeleine und Chris O'Neill. Dies durchaus im Einverständnis aller – auch weil die Kinder dadurch grössere Freiheiten erhielten.
Der Hintergrund dieser Veränderung war, «dass damit eindeutig diejenigen Personen festgelegt werden, von denen innerhalb der Königlichen Familie erwartet wird, dass sie offizielle Aufträge erfüllen, die dem Staatsoberhaupt auferlegt sind oder die dem Staatschefsamt zuzuordnen sind», hiess es in der damaligen Mitteilung.
Und so verloren auf einen Schlag Prinzessin Leonore, 6, Prinz Nicolas, 5, Prinzessin Adrienne, 2, Prinz Alexander, 4, und Prinz Gabriel, 3, nebst dem Titel «Königliche Hoheit» auch jeglichen Anspruch auf eine Apanage. Nur ihre bei der Geburt verliehenen Herzogs- und Herzoginnentitel konnten sie behalten. Und sie blieben Teil der Königsfamilie und somit auch der Thronfolge.
Nun also kommt mit dem dritten Kind von Prinzessin Sofia und Prinz Carl Philip das erste Baby nach der Einführung dieser neuen Regel zur Welt. Und das achte Enkelkind von König Carl Gustaf und Königin Silvia, 77, wird auch das erste sein, das nicht als «Königliche Hoheit» geboren wird. Eine völlig neue Situation im Schwedischen Königshaus.
So stellt sich etwa die Frage, wie zeitnah die Geburt kommuniziert werden wird. Schliesslich wäre sie nun eigentlich Privatsache. Auch wie und wann der Name des Neugeborenen bekannt gegeben wird, ist noch offen: Bisher geschah dies jeweils im Beisein des Schwedischen Ministerrates durch König Carl Gustaf höchstpersönlich, wie Bunte.de berichtet.
Unklar ist ausserdem, ob es jemals eine öffentliche, im TV übertragende Taufe geben wird. Und nicht zuletzt wird gerätselt: Erhält das Baby einen Titel oder muss es als bisher einziges Enkelkind des Königs darauf verzichten?
Zumindest einen Prinzen- oder Prinzessinnentitel dürfte das Neugeborene erhalten, sind sich die meisten Experten einig. Gala.de geht hier von einer «sehr hohen Wahrscheinlichkeit» aus. Schliesslich wird das Baby Teil der Königsfamilie bleiben – beim Entscheid des Königs ging es einzig um das Königshaus. Als Teil der Königsfamilie nimmt das dritte Kind von Sofia und Carl Philip auch einen Platz in der Thronfolge ein und verdrängt Prinzessin Madeleine und ihre Kinder einen Rang nach hinten.
Noch unsicher ist hingegen die Frage nach einem Herzogtum. So erhielten sämtliche Neugeborenen der aktuellen Königsfamilie zur Geburt den Titel eines Herzogs oder einer Herzogin verliehen. Der älteste Sohn von Sofia und Carl Philip etwa, Alexander, ist Herzog von Södermanland, während Gabriel Herzog von Dalarna ist. Und ihr Geschwisterchen?
Auch hier darf vermutet werden, dass es wohl ein Herzog oder eine Herzogin gibt, damit diesbezüglich alle Enkelkinder gleichgestellt sind. Ganz genau aber wird man dies erst Ende März oder Anfang April wissen: Dann, so liess das Königshaus verlauten, ist der voraussichtliche Geburtstermin.