Der Baby-Countdown läuft auf Hochtouren bei Prinz Harry, 34, und seiner Frau Meghan, 37. Und das ganz anders, als es sonst im britischen Königshaus üblich ist. Dafür sorgt Meghan – etwa mit ihrem Wunsch, dass sie ihr Baby nicht von «Männern in Anzügen» in die Arme gereicht bekommen will. Was bedeutet: Der bewährte Ärztestab der Queen ist diesmal nicht erwünscht.
Meghan setze als Unterstützung bei der Geburt auf ihr rein mit Frauen besetztes Expertinnen-Team – auch Mama Doria Ragland, 62, ist angeblich bereits nach England gereist. Zudem wünsche sie eine Wassergeburt, vorzugsweise in ihrem für etwa vier Millionen Franken in Windeseile renovierten neuen Familienheim Frogmore Cottage im Schlosspark von Windsor. Die Kinderzimmer wurden dort «farb- und geschlechtsneutral» gestaltet – sprich ohne Rosa oder Hellblau.
Auf die Geburt bereite sich Meghan in erster Linie mit Yoga und Meditation vor, gerade sah man sie an der Seite von Harry beim Verlassen eines esoterischen Fachgeschäfts. Die werdende Mutter wolle überdies – wenn möglich vollständig – auf die Einnahme von Schmerzmitteln oder sonstigen Medikamenten verzichten.
Ach ja, und wenn das Kind dann da sei, werde Familie Sussex den Augenblick erst einmal für sich geniessen – und erst wenn sie es für richtig hält, die Öffentlichkeit über die Geburt informieren. Der Name werde möglicherweise erst zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt, so die offizielle Stellungnahme des Palastes. Fotos der Eltern mit ihrem Nachwuchs beim Verlassen des Spitals werde es bei ihnen nicht geben.
Im Unterschied zu Harrys Bruder William, 36, und dessen Frau Kate, 37, die ihre drei Kinder nach der Geburt sofort präsentierten. Und sollte Meghan aus medizinischen Gründen doch ins Spital müssen, werde sie dieses nicht durch den Vorderausgang verlassen.
Eine Menge Details für eine Geburt, die ja eigentlich «rein privat» sei, wie die Sussex betonen … So hält sich Meghan erfolgreich in den Schlagzeilen. Die Medien jedenfalls berichten erfreut über jedes Detail, den meisten Landsleuten hingegen fehlt es in Kommentaren auf Websites und in Leserbriefen am Verständnis für die neue Art royaler Kommunikation: Meghan führe sich auf wie eine Latte macchiato trinkende Grossstadt-Lady mit Wochenendhaus in den Cotswolds (ein solches hat das Ehepaar tatsächlich noch angemietet). Sie inszeniere sich wie eine Figur aus der stylischen, aber neurotischen TV-Serie «Sex and the City».
Augenscheinlich geschieht dies auch zum Missfallen von Schwager und König in spe Prinz William. Er versucht stets, das Aufwachsen seiner Kinder so bodenständig und ländlich-britisch wie möglich zu gestalten. Die ersten Babyfotos auf der Kliniktreppe waren quasi die – recht unglamourös – absolvierte Pflicht, den Windsor-Familienzuwachs (darunter mit George, 5, immerhin auch ein künftiger König) zu präsentieren.
Legendär sind die Fotos, die Grandpa Middleton damals als erste Fotos von George im Garten seines Hauses selbst aufgenommen hatte und die dann an die Medien verteilt wurden. Solides vom Fotoamateur – aber ist das königlich? Immerhin sind solche Bilder auch ein Dokument für die Ewigkeit, für Schulbücher und Bildbände.
Wann immer es entsprechende Fotos von Meghan, Harry und ihrem Nachwuchs geben wird: Diese Bilder werden perfekt sein – und statt des Familienmitglie-des mit Handy wird dafür wohl ein international renommierter Fotograf, der sonst «Vogue» oder «Harper’s Bazaar» beliefert, engagiert. Und die junge Mutter wird dabei perfekt geschminkt und frisiert sein. Das sei so sicher, dass Buchmacher nicht mal Wetten dazu anbieten.
Bei den unzertrennlichen Brüdern Harry und William hängt der Haussegen derzeit schief – in Eile wurden die früher gemeinsamen Büros getrennt, Harry & Co. zügelte in den Buckingham-Palast, Team William bleibt im Kensington-Palast.
Zu viel Hollywood für die Windsors? Klar, Meghan hat eigene Vorstellungen von ihrer Selbstdarstellung, und die entspricht kaum dem traditionellen britischen Adelsbild. Allerdings: Während sich das Land – Brexit sei Dank – mit einer nahezu handlungsunfähigen Regierung zerstritten präsentiert, schafft es Meghan weltweit in Zeitungen, Magazine und auf Webportale.
Sie liefert als Botschafterin ihrer Wahlheimat perfekten Style, schöne Bilder und das Image eines modernen, weltoffenen Landes und Königshauses. Und wenn sie dann doch noch ihr erstes Kind zeigt, wird es aus London Bilder geben, die weltweit für Furore sorgen.