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Königliche Beträge

Beerdigung und Krönung soll Briten sechs Milliarden kosten

Die Beerdigung der Queen war ein Jahrhundert-Ereignis – zu Ehren einer Jahrhundert-Frau. Es gab bewegende Momente und viele Zahlen und Fakten. Wir blicken zurück auf die Beisetzung der Königin und geben einen Ausblick, wie es nun mit der Monarchie weitergeht.

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Der Sarg der Queen wird zum Gedenkgottesdienst in die Westminster Abbey getragen.

Der Sarg der Queen wird zum Gedenkgottesdienst in die Westminster Abbey getragen.

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Am vergangenen Montag fand die Beisetzung von Queen Elizabeth II. (†96) statt. Ihr Tod bewegte Menschen auf der ganzen Welt und viele reisten extra nach London, um live bei der Beerdigung der letzten grossen Königin dabei zu sein. Viele Momente waren emotional, ein ganz besonderer Augenblick ging dabei fast unter, denn als der Gedenkgottesdienst vorbei war, stimmte Major Paul Burns zum Abschluss ein ganz besonderes Lied an, bevor die Queen sich zu ihrer letzten Reise in die St. George's Chapel auf Schloss Windsor aufmachte. Das Stück «Sleep, Dearie, Sleep», welches in der Westminster Abbey auf dem Dudelsack gespielt wurde, hatte für die verstorbene Königin eine ganz besondere Bedeutung denn jeden Morgen um neun Uhr wurde sie von diesen Klängen geweckt und das Stück diente ihr 15 Minuten lang täglich als Wecker.

Major Paul burns spielt ein Dudelsacklied in der Westminster Abbey zu Ehren der verstorbenen Queen.

Major Paul Burns spielt in der Westminster Abbey zu Ehren der verstorbenen Queen auf dem Dudelsack.

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In den Moment, als die Queen auf Schloss Windsor wieder mit ihrem Ehemann Prinz Philip (†99) sowie ihren Eltern und ihrer Schwester vereint wurde, ertönte erneut die Melodie des Liedes auf einem Dudelsack und Queen Elizabeth II. wurde in ihre finale Ruhestätte hinabgelassen – um für immer zu schlafen. Der Titel des Stücks ist, was man ihr in diesem Moment wohl wünscht: Sleep, Dearie, Sleep – also «Schlaf, Liebes, Schlaf».

Die Beerdigung der Queen in Zahlen

Bei aller Emotionalität beeindruckte das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. aber auch, vor allem mit Zahlen. Manche sehr gross, manche sehr klein.

6 Milliarden – Laut der britischen «The Economic Times» sollen die Beerdigung, die damit einhergehenden Feiertage sowie die im kommenden Jahr folgende Krönung von King Charles III. (73) die britischen Steuerzahlenden sechs Milliarden Pfund kosten. Mit eingerechnet sind hier wahrscheinlich auch alle Geschäfte, welche der Wirtschaft dabei verloren gehen, weil kein Handel betrieben werden kann. Die Zahl wurde vom britischen Hof nicht bestätigt und es wird streng unter Verschluss gehalten, wie teuer die Beisetzung der Monarchin wirklich war.

4,1 Milliarden – So viele Zuschauerinnen und Zuschauer auf der ganzen Welt verfolgten die Beerdigung der wohl letzten grossen Königin live im TV. Das ist mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. Diese Zahl zeigt, was für einen grossen Einfluss die Queen auf den gesamten Globus hatte und was für eine Reichweite das britische Königshaus besitzt.

1 Million – So viele Menschen wurden innerhalb Londons erwartet, um live vor Ort bei der Beerdigung dabei zu sein und der Queen so die letzte Ehre zu erweisen. Schätzungsweise waren es etwa auch rund eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer. Diese reisten mit dem öV durch die englische Hauptstadt – eine Herausforderung für die Infrastruktur.

10'000 – Das ist die Zahl der Beamten, die an der Beerdigung der Königin für die Sicherheit zuständig waren. Immerhin mussten sämtliche hochrangigen Gäste beschützt werden, ebenso wie die Besucherinnen und Besucher als auch die wichtigste Person des Anlasses: Die Queen selbst und ihr Sarg.

 

Thousands of mourners and military personnel line the Long Walk in Windsor Great Park for the procession of Queen Elizabeth II's coffin carried in the State Hearse to St Georges Chapel for the Committal Service on 19 September 2022 in Windsor, United Kingdom. Queen Elizabeth II, the UK's longest-serving monarch, died at Balmoral aged 96 on 8th September 2022 after a reign lasting 70 years. (photo by Mark Kerrison/In Pictures via Getty Images)

Tausende von Polizisten und Militärs flankieren den Weg zu Windsor Castle.

Tausende von Polizisten und Militärs flankieren den Weg zu Windsor Castle.

2000 – Die Gästeliste zur Beerdigung der Queen umfasste ganze 2000 geladene Gäste. Kein Wunder, dass den meisten empfohlen wurde, einen Linienflug zu nehmen und auf Helikopter und Limousine zu verzichten. London platze ohnehin schon aus allen Nähten.

142 – Der Wagen mit dem Sarg der Queen wurde nicht von Pferden, sondern von Matrosen gezogen, 98 vorne, 44 hinten, um zu stabilisieren, falls das Gefährt steiles Gelände hinabgerollt wäre.

Der Sarg der Queen wird von 142 Matrosen gezogen.

Der Sarg der Queen wird von 142 Matrosen gezogen.

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123 – Die Lafette, wie die Art von Wagen genannt wird, auf dem der Sarg der Queen transportiert wurde, ist ganze 123 Jahre alt und schon fast ein Relikt.

73 – Das ist das Alter des neuen Königs, King Charles III. Er ist der älteste Sohn von Queen Elizabeth II. und Prinz Philip.

9 und 7 – So jung waren die jüngsten Gäste der Trauergesellschaft. Dabei handelte es sich um Prinz George und Prinzessin Charlotte, die beiden ältesten Kinder von Kronprinz William (40) und Prinzessin Kate (40) und ältesten Urgrossenkel der Queen. Der jüngste im Bunde, Prinz Louis, war mit seinen vier Jahren noch zu jung, um an der Beerdigung dabei sein zu dürfen.

Prinz George und Prinzessin Charlotte waren die jüngsten Trauergäste, die von der Queen Abschied nahmen.

Prinz George und Prinzessin Charlotte waren die jüngsten Trauergäste, die von der Queen Abschied nahmen.

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2 – Eine einzige Person, die in ihrer Lebzeit nun schon zwei Oberhäupter zu Grabe tragen musste, ist der Cousin der Queen, Prinz Edward, der zweite Duke of Kent. Mit seinen 86 Jahren war er zum Zeitpunkt des Todes von Kind George VI. schon alt genug, um beim Trauerzug mitzulaufen und überlebte nun auch noch seine Cousine, Queen Elizabeth II.

1 – Für viele von uns wird Queen Elizabeth II. wohl für den Rest unseres Lebens die Nummer eins sein. Sie war die letzte grosse Königin und mit ihr ging eine Ära zu Ende. 

Wie geht es weiter?

Jetzt, da Charles König ist und die Beerdigung der Queen von statten ging, fragen sich vielleicht viele: Was kommt jetzt? Nächstes Jahr wird Charles offiziell zum König gekrönt.Zwar ist er ist mit dem Tod seiner Mutter bereits König geworden und sowohl Titel als auch Funktion traten per sofort in Kraft. Die Krönungszeremonie muss aber noch ein Jahr auf sich warten lassen – das war bereits bei Queen Elizabeth II. der Fall, nachdem ihr Vater King George VI. verstorben war. 

Auf eine Rückkehr von Prinz Harry (38) und seiner Ehefrau Meghan (41) in die Royal Family ist wohl nicht zu hoffen. Zum einen haben sie in den vergangenen zwei Jahren durch etliche Interviews gezeigt, was sie von der Königsfamilie und dem Leben am britischen Hof halten, zum anderen machte King Charles III. bereits bei seiner Antrittsrede deutlich, dass Harry und Meghan sich weiterhin ihr neues Leben in den USA aufbauen werden und sie nicht als Senior Royals nach Grossbritannien zurück kehren werden. 

Prinz Harry und Meghan (hinten) werden wohl nicht als Senior Royals zurückkehren.

Prinz Harry und Meghan (hinten) werden wohl nicht als Senior Royals zurückkehren, wenn es nach King Charles III. geht (vorne mit Queen Consort Camilla).

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Die Abwesenheit von Harry und Meghan könnte somit aber auch mehr Stress für alle weiteren Senior Royals bedeuten, denn mit ihnen fallen zwei wichtige Personen weg, die Aufgaben übernehmen könnten, Staatsreisen antreten würden und in der Lage wären, den König bei gewissen Anlässen zu vertreten. Aber es wird wohl trotz allem allen Seiten lieber sein, wenn Harry und Meghan weiterhin in Übersee bleiben und dem Palast fern. 

Bisher steht noch aus, ob Prinz Edward (58), der jüngste Sohn der Queen, einen neuen Titel erhalten wird. Momentan trägt er noch die Bezeichnung Earl of Wessex. Doch schon vor ihrem Ableben deuteten sowohl Queen Elizabeth II. als auch ihr Ehemann Prinz Philip an, dass es ihr Wunsch sei, dass Edward eines Tages den Titel seines Vaters erben würde. Edward könnte daher demnächst Duke of Edinburgh werden und seine Ehefrau Sophie (57) wäre dann auch nicht mehr die Gräfin von Wessex sondern Herzogin von Edinburgh.

Was passiert mit der Monarchie?

Mit dem Tod der Queen wurde die Monarchie mit Sicherheit um ein ganzes Stück geschwächt. Sie regierte ihr Königreich inklusive Commonwealth milde, aber bestimmt. Der neue König kündigte bereits an, dass er Ländern, welche derzeit zum Commonwealth gehören, aber gerne eine Republik werden möchten, nicht im Weg stehen wird. Dadurch würde aber natürlich die Macht des Vereinigten Königreichs erheblich reduziert.

Ginge es nach einer Umfrage unter Britinnen und Briten, hätte Charles ohnehin auf den Thron verzichten und stattdessen das Zepter direkt an William weitergeben sollen. Das Volk ist zu einem grossen Teil der Ansicht, dass Charles schlichtweg zu alt sei, um die Krone zu tragen und wünscht sich einen Monarchen, der jung, fortschrittlich und zukunftsorientiert ist – wenn es schon eine Monarchie geben soll, dann lieber mit einem agilen König.

Wie die Zukunft der Monarchie aber genau aussieht, ist noch ungewiss. 

Von san am 22. September 2022 - 06:09 Uhr