Wer fürs Studieren von zuhause aus und in eine neue Stadt zieht, freut sich wohl vor allem auf Folgendes: Neue Leute kennenlernen, neue Freiheiten austesten und neue Dinge erleben. Weniger unbeschwert dürfte aktuell die 18-jährige Prinzessin Amalia der Niederlande dieser Zeit entgegenblicken. Zu jeder Tages- und Nachtzeit sollen nämlich Leibwächter die Thronerbin begleiten und beschützen. Ein ganz normales Studentenleben kann die junge Frau in der Grossstadt also wohl nicht führen.
Geplant ist, dass die Thronfolgerin gemeinsam mit Freundinnen ein Studentenhaus mitten in Amsterdam bezieht. Doch damit die Kronprinzessin mit ihrer Clique einziehen kann, müssen laut der Zeitschrift «Weekend» Studierende, die bislang im Haus wohnten, ausziehen. Auch nicht gerade die beste Voraussetzung, um neue Freundschaften schliessen zu können.
Auch soll die Thronfolgerin beabsichtigen, einer Amsterdamer Studentenverbindung beizutreten. «Ich weiss noch nicht, welcher, aber ich freue mich schon sehr darauf», wird Amalia zitiert. Ist das also der Ort für die Adlige, um spontan auf neue Leute zu treffen?
Royal-Journalistin Annemarie de Kunde bezweifelt dies in einem Gespräch mit RTL. Denn auch hier — etwa bei ausgelassenen Partys — wäre die 18-Jährige nicht ohne Personenschützer unterwegs. In einer Studentenverbindung ist Überwachung wohl wenig erwünscht: «Sie finden es ein bisschen lästig, weil es eine geschlossene Gemeinschaft ist, in der jeder machen kann, was er will. Sie wollen auf keinen Fall, dass Fotos veröffentlicht werden. Dann kommt jemand, der sowohl überwacht als auch das Risiko mit sich bringt, dass Fotos durchsickern werden», so de Kunde.
Doch die 18-Jährige wird nach dem Umzug sicherlich ihr Bestes geben, um in Amsterdam richtig anzukommen. Dafür hat sie auch schon in der Vergangenheit erste Massnahmen getroffen: Steuerfreie Jahreszulagen in einer Höhe von 1,6 Millionen Euro, die der Kronprinzessin zustünden, hat sie abgewiesen. Sie fände es «unangenehm», das Geld anzunehmen. Vor allem auch, weil es andere Studierende so viel schwerer haben als sie, besonders in «dieser unsicheren Coronazeit», teilte sie Ministerpräsident Mark Rutte mit.
Bevor Amalia auf das Geld verzichtet hatte, kam es zu Protesten: Viele Niederländer waren empört über die horrende Summe, die von ihren Steuergeldern der 18-Jährigen gezahlt werden soll. Mit dem Verzicht konnte Amalia also erste Wogen glätten.
Sollte es dennoch schwierig sein, im Amsterdamer Studentenleben Fuss zu fassen, hat die Studentin dann jedenfalls genug Zeit zum Büffeln: An der Universität Amsterdam will sie einen Studiengang in Politik, Psychologie, Recht und Wirtschaft absolvieren. Schulisch lief es bei Amalia bislang wie geschmiert: Ihre Matura hat sie im vergangenen Jahr mit Auszeichnung absolviert.