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  3. Spanische Prinzessinnen Elena und Cristina lassen sich in Abu Dhabi gegen Corona impfen
Empörung über spanische Royals

Schwestern von König Felipe lassen sich vorzeitig impfen

Wie sehr sie das spanische Volk gegen sich aufhetzen werden, war den Prinzessinnen Elena und Cristina wahrscheinlich nicht bewusst, als sie sich in Abu Dhabi gegen Corona impfen liessen. Warum jetzt die spanische Presse und Politiker toben.

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EL ESCORIAL, SPAIN - APRIL 03: Princess Elena of Spain (L) and Princess Cristina of Spain (R) attend 25th Anniversary of King Juan Carlos' Father's Death at Monasterio de San Lorenzo de El Escorial on April 3, 2018 in El Escorial, Spain.  (Photo by Giovanni Sanvido/WireImage)

Die Prinzessinnen Elena (links) und Cristina müssen sich gerade einem Shitstorm stellen.

WireImage

Die beiden Schwestern von König Felipe VI., Prinzessin Elena, 57, und Prinzessin Cristina, 55, haben sich vorzeitig im Ausland gegen Covid-19 impfen lassen. Das sorgt in Spanien für Empörung.

Denn theoretisch sind die zwei Schwestern noch nicht an der Reihe, eine Impfung zu bekommen, zumal in Spanien noch lange nicht alle Risikogruppen oder das Gesundheits-Personal geimpft sind.

Klar also, dass sich jetzt sowohl die lokale Presse als auch Politiker auf die royalen Familienmitglieder stürzen, denkt man. Bloss: Elena und Cristina haben niemandem die Impfung «geklaut». Die zwei Frauen liessen sich im Februar in Abu Dhabi impfen, wo ihr Vater, Altkönig Juan Carlos, 83, lebt.

 

König Juan Carlos von Spanien

Altkönig Juan Carlos siedelte vor sieben Monaten nach Abu Dhabi um.

NurPhoto via Getty Images
Die Rede ist sogar von «abscheulich»

Ursprünglich war es die Digitalzeitung «El Confidencial», die publik machte, dass sich Elena und Cristina während des Besuches bei ihrem Vater impfen liessen. Zahlreiche andere spanische Medien sprangen auf den Zug auf. Die Prinzessinnen müssen sich täglich wüsten Schlagzeilen stellen. Damit nicht genug. Auch Politiker und verschiedene Minister der linken Regierungskoalition verurteilen die Impfung der Schwestern.

Und selbst die konservative Wirtschaftsministerin Nadia Calviño machte ihrem Ärger Luft. So sagte sie, dass vor allem öffentliche Bezugspersonen wie die Royals in der Pandemie die Protokolle respektieren müssten.

Noch einen Schritt weiter geht Yolanda Díaz. Die Arbeitsministerin schimpfte die Aktion der Prinzessinnen sogar als «abstossend» und machte darauf aufmerksam, dass in Spanien viel medizinisches Personal noch nicht geimpft ist.

MADRID, SPAIN - MAY 11:  Princess Elena and Princess Cristina attend the funeral of the Infanta Alicia de Borbon-Parma in the chapel of the Royal Palace, on May 11, 2017 in Madrid, Spain. (Photo by Ballesteros - Pool/Getty Images)

Die Prinzessinnen Elena und Cristina haben zurzeit nichts zu lachen.

Getty Images
Die Schwestern wehren sich, der Palast schweigt

Das aktuell herrschende Tohuwabohu lässt Elena und Cristina keine Ruhe. In einem Brief an die Medien rechtfertigt Elena ihr Verhalten. Ihre Schwester und sie hätten in Abu Dhabi das Angebot einer Impfung angenommen, um einen Gesundheitspass zu bekommen, der es ihnen ermöglicht, ihren Vater Juan Carlos regelmässig zu besuchen.

Während sich die Prinzessinnen wehren, hüllt sich das Königshaus in Schweigen. Es will kein offizielles Statement abgeben.

Die Zeitung «El Mundo» zitiert dennoch einen Sprecher der «Casa Real». Dieser soll gesagt haben, dass König Felipe, 53, für das Verhalten seiner Schwestern «nicht verantwortlich» sei.

 

Maja Zivadinovic
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Von Maja Zivadinovic am 4. März 2021 - 15:01 Uhr