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Idee in der Corona-Krise

Aeschbi will alten Menschen im «Hausarrest» helfen

Für Kurt Aeschbacher steht die Solidarität gegenüber alten Menschen an erster Stelle. Mit einer «Solibox» will er ihnen die langen und einsamen Tage – abgeschottet von ihren Liebsten – etwas erleichtern.

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2020 Kurt Aeschbacher mit seiner Solibox Coronavirus

Kurt Aeschbacher stellt zu Hause in Zürich den Inhalt der Überraschungs-Box für alte Menschen zusammen.

Paul Seewer

Vergangenes Wochenende genoss Kurt Aeschbacher, 71, noch die idyllische Winterlandschaft in seiner Ferienwohnung in Davos Sertig. «Als der Bundesrat beschloss, Besuche in Alters- und Pflegeheimen zu unterbinden, dachte ich zuerst an die alten Leute. Was passiert jetzt mit ihnen», sagt der Moderator und Verleger des Magazins «50plus». Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Benno Kästli rief er die Aktion «Solibox» ins Leben. In den kommenden Wochen stellen sie Institutionen für ältere Menschen gratis einen Päcklidienst mit verschiedenen Zeitschriften – unter anderem auch der Schweizer Illustrierten – sowie mit Spielen, Büchern und Kinderzeichnungen zur Verfügung.

Aeschbacher gehört selbst zur Risikogruppe

«Damit wollen wir den ‹Hausarrest› etwas abwechslungsreicher gestalten.» Bereits 200 Pflegeeinrichtungen und 150 Privatpersonen haben sich in den letzten paar Tagen auf Kurt Aeschbachers Aufruf gemeldet. «Die Resonanz ist toll», sagt der Moderator. Aber auch Leute, die er nicht mal persönlich kennt, haben ihm Glückwunsch-Mails geschrieben. Innert weniger Tage hat er Hunderte Schachteln und Jass-Sets bestellt, fleissige Helfer und Sponsoren mobilisiert. «Die logistische Frage habe ich etwas unterschätzt, aber ich habe keine Sekunde ans Geld gedacht.»

Aeschbacher war einzig klar, dass er handeln muss. Mit 71 Jahren gehört er selbst zur Risikogruppe und reduziert darum zurzeit seine sozialen Kontakte auf ein absolutes Minimum. Gar nicht so einfach für einen Menschen, der mit seinen einfühlsamen und intimen Gesprächen bekannt wurde. Einzig mit dem Arbeiten von zu Hause aus hat er keine Probleme. «Ich mache seit 20 Jahren Homeoffice. Und geschäftlich kommuniziere ich jetzt halt per Telefon oder Skype.»

Von Karin El Mais am 21. März 2020 - 18:01 Uhr