Model, Digitalunternehmerin – und jetzt auch Buchautorin. Xenia Tchoumi hat ihren ersten Ratgeber, «Empower Yourself», publiziert. Darin teilt die 33-jährige Tessinerin ihre Erfahrungen, «aber das Buch enthält auch viele praktische #PowerTricks», sagt sie. Die Wahllondonerin ist sich sicher: «Wenn wir eine positive Aktion für 45 Tage, ohne anzuhalten, wiederholen, wird es automatisch eine Gewohnheit. Die vermeintliche Anstrengung kann dann sogar zum Vergnügen werden.» Als Beispiel nennt sie eine zehnminütige Dehnung vor dem Schlafengehen, um Körper und Geist zu entspannen.
Aber sie gesteht, dass die vergangenen Monate und die ganze Pandemie-Situation es auch für sie schwieriger machen, geistig und körperlich stark zu sein. «Natürlich ist die Pandemie eine Herausforderung. Ich musste doppelt so hart arbeiten und noch mehr Disziplin haben, um meinen eigenen Routinen zu folgen», sagt Xenia Tchoumi. «Aber ich habe das Gefühl, dass wir alle weniger egoistisch, selbstbewusster und reifer aus dem allem herauskommen können, wenn wir diese Krise überleben.»
Wichtig generell als erster Schritt ist gemäss Tchoumi, dass man seine eigenen Konditionierungen abschüttelt, um geistig frei zu sein. «Ob durch die Gesellschaft, Familie oder unseren kulturellen Hintergrund – wir sind alle voreingenommen. Und genau über dieses Prägungen müssen wir weiter hinausschauen, um uns selbst und unsere Bedürfnisse auf einer tieferen Ebene kennenlernen zu können.» Wer dies schafft, habe mehr Einfluss auf den eigenen Entscheidungsprozess.
Natürlich möchte die Feministin mit ihrem Ratgeber vor allem auch den Frauen helfen, sich selbstzuermächtigen. «Aber wichtig ist zu verstehen, dass die Ermächtigung von Frauen sich nicht gegen die Männer richtet, sondern ein positiver Motor für die gesamte Gesellschaft ist.» Wer für gleiche Menschenrechte sei, sei dann auch automatisch eine Feministin.
Generell wünscht sich Xenia, dass die Menschen subtile Vorurteile und Erwartungen in Bezug auf Geschlechterrollen erkennen, sehen und sie auch korrigieren. «Dann kann sich die jüngere Generation frei ausdrücken, wachsen und jede Karriere anstreben, die die Person sich wünscht – mit dem Wissen, dass die eigenen Fähigkeiten zählen und nicht die äusseren Merkmale wie zum Beispiel das Geschlecht.»