Sie war eine der am längsten amtierenden Missen: Die Bernerin Alina Buchschacher, 28. Die damalige Handelsschülerin holte sich im Mai 2011 bereits auf Kantonsebene den Titel als Miss Bern. Im September gleichen Jahres siegte sie im nationalen Schönheitswettbewerb und stürzte sich in ein aufregendes Missen-Jahr. Im Unterschied zu ihren Vorgängerinnen dauerte Buchschachers Amtszeit fast zwei Jahre. Dies, weil die Miss-Schweiz-Wahl 2012 ausgesetzt wurde. Am 8. Juni 2013 schliesslich übergab die Bernerin die Krone an ihre Nachfolgerin Dominique Rinderknecht, 30.
Seither hat sich im Leben der Miss Schweiz 2011 und 2012 viel verändert. Eine Konstante aber ist geblieben – ihr Freund Fabien Papini, 27. Bald neun Jahre schon sind die beiden ein Paar. Inzwischen hat ein Baby ihre Liebe gekrönt. Am 8. November 2019 erblickte Söhnchen Noah das Licht der Welt. «Ich hatte schon immer sehr viel Liebe für Bébés und wusste für mich, dass ich mal Kinder will. Jetzt mein eigenes Kind zu haben, ist aber nochmal unbeschreiblich schöner», schwärmt Buchschacher im Gespräch mit schweizer-illustrierte.ch.
Alina Buchschacher im Babyglück
«Wir planten auf Reisen zu gehen, da wurde ich schwanger»
Mitten im Baby-Glück erinnert sie sich an den Moment, als sie erfahren hat, dass sie Mama wird: «Fabien hatte seine Stelle am Inselspital gerade erst gekündigt. Wir planten auf Reisen zu gehen, da wurde ich schwanger.» Dennoch sei der kleine Noah ein Wunschbaby, erklärt sie: «Wir wollten beide eine Familie gründen. Meine Schwangerschaft kam einfach überraschend schnell.»
Vorerst sind die Reisepläne von Buchschacher und Fabien also aufgeschoben. Zeit sich damit zu befassen, hätte Buchschacher ohnehin nicht, wie sie sagt: «Als Neu-Mama liegt mein Fokus zu 100 Prozent auf unserem Baby. Da bleibt nicht wirklich Zeit für die Beziehung und auch nicht für mich selbst.»
Wie lange ihre Babypause noch andauern wird, steht noch nicht fest. Seit 2014 schon ist sie bei der U.C Buchschacher AG tätig. Bevor sie Mama wurde, arbeitete sie 100 Prozent. «Anfangs war ich skeptisch, ob es mir gefallen würde. Inzwischen kann ich sagen: Die Immobilienbranche ist sehr vielfältig, einem steten Wandel unterzogen und interessiert mich sehr.»
Sie will dereinst das Geschäft ihres Vaters übernehmen
Die heute diplomierte Betriebswirtschafterin HF ist überzeugt, dass sie mit dem Schritt in den väterlichen Betrieb ihre beruflichen Weichen richtig gestellt hat: «Die Dienstleistung Immobilien Treuhand und Verwaltung wird nie aussterben, weil es immer Leute geben wird, die eine Wohnung suchen.» Gemeinsam mit ihrer Schwester will sie dereinst das Familienunternehmen weiterführen. Obschon Vater Buchschacher vom Jahrgang her bereits pensioniert wäre, springt er noch voll in die Bresche: «Mein Vater ist ein Arbeitstier und nicht zu bremsen», sagt die frühere Schönheitskönigin schmunzelnd.
Während sie klare Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft hat, steht Fabiens Karriere noch etwas in den Sternen. Der Freund der Ex-Miss hat wie sie den Betriebswirtschafter HF gemacht. «Fabien stehen so viele Türen offen. Er hat aber noch nicht die Richtige für sich gefunden», erklärt Buchschacher.
«Ich vermisse das Reiten sehr»
Sobald Buchschacher aus der intensivsten Babyphase raus ist, will sie sich auch wieder vermehrt ihrem Hobby widmen: «Ich vermisse das Reiten sehr. Die Zeit mit dem Pferd gehörte mir allein», offenbart sie. Im September 2018 musste sie ihre geliebte Stute Laura krankheitsbedingt einschläfern. «Seither fehlt ein grosser Teil in meinem Leben», sagt Buchschacher nachdenklich.
Mittendrin im turbulenten Baby-Alltag ist ein neues Pferd noch kein Thema. Seit ihr Bub zur Welt kam, hat die passionierte Reiterin es aber bereits mehrmals geschafft, sich auf ein fremdes Pferd zu schwingen. «Es war ziemlich anstrengend, weil sich meine Muskulatur die letzten Monate über so stark abgebaut hat, aber das kommt wieder», ist Buchschacher zuversichtlich.
Ebenso hoffnungsvoll ist sie, was ihr Aussehen anbelangt. Sie kann sich vorstellen, in Zukunft wieder Modelaufträge wahrzunehmen: «Wenn ich meine Figur zurückhabe und mich in meinem Körper wieder wohlfühle, bin ich offen dafür. Ich habe aber keinen Stress und gebe meinem Körper die Zeit, die er braucht.»
Wenn Anita Buri ruft, kommt sie auch nach Zürich
Auch wenn sich die Miss Schweiz 2011 und 2012 über die letzten Jahre aus Zeitgründen etwas aus der Glamourwelt zurückgezogen hat, stellt sie im Gespräch klar: Ganz aus der Öffentlichkeit verabschiedet hat sie sich nicht. «Ich renne meinem Missen-Dasein nicht hinterher, aber ich verleugne es auch nicht.»
Noch heute geht die Bernerin hie und da an VIP-Events und reist dafür auch mal nach Zürich. «Vor zwei Monaten zum Beispiel hat mich Ex-Miss Anita Buri zu einer Veranstaltung eingeladen», freut sich Buchschacher.
Wenn sie auf eine andere Ex-Miss trifft, erinnert sie das immer an ihre eigene Zeit als Miss Schweiz: «Ich hatte eine rundum schöne Amtszeit. Ich erinnere mich an so viele tolle Begegnungen mit Karina Berger und den anderen Missen.» Wenn sie das Rad der Zeit zurückdrehen könnte, würde sie nochmals an der Schönheitswahl teilnehmen? «Auf jeden Fall! Nur schon, weil ich so viele tolle Kolleginnen daraus gewonnen habe», sagt die 28-Jährige mit strahlenden Augen.
Aufruf an die Missen-Macher
Dass die Marke Miss Schweiz in jüngster Zeit einen regelrechten Sinfklug erlebt hat, ändert nichts an Buchschachers Überzeugung. «Es gibt viele Dinge, die ein Revival erleben. Wenn es die richtigen Leute an die Hand nehmen, hat die Miss Schweiz Wahl noch eine Chance.»
Hier gehts zu den anderen Teilen der SI-Serie «Was wurde aus den Ex-Missen?»