Eliana Burki, 35, schnauft tief durch, dann bläst sie in ihr Alphorn. «Da oben brauchts richtig viel Pfuus wegen der dünnen Luft», sagt die weltbekannte Alphornspielerin aus Zürich und lacht.
Da oben: Das ist auf einer grossen Bühne bei der Station Riffelberg der Gornergratbahn oberhalb von Zermatt VS. Hier auf 2582 Meter über Meer finden ab Mitte Juli zum dritten Mal die höchstgelegenen Freilichtspiele Europas statt. «Matterhorn: No Ladies please!» heisst das Schauspiel der Bernerin Livia Anne Richard, die auch Regie führt. Burki hat die Musik dazu geschrieben und macht gleich selber mit – in der Rolle des Alphornbläsers Elia. «Ich mag es, wenn Männerdomänen von Frauen gesprengt werden.»
Das unterhaltsame Stück ist im Jahr 1871 angesiedelt: Lucy Walker, eine bergerfahrene britische Adlige, will als erste Frau das Matterhorn erklimmen. «Das geht nicht ganz ohne Zoff ab, die Geschichte ist spannend und emotional», sagt Corinne Thalmann – die 33-jährige Bernerin verkörpert Miss Walker. Davon werden sich bei der Premiere auch Adolf Ogi, Pirmin Zurbriggen und Heinz Julen überzeugen können – sie sind im Patronatskomitee.
Seit Anfang Juni proben 23 Schauspieler auf der Bühne mit direktem Blick aufs weltberühmte Hore. Burki ist mit Töchterchen Nala hier, nun hat sie ihr sechs Monate altes Bébé in einem Tragtuch nah an ihrer Brust. «Nala schläft die meiste Zeit. Die Alpenluft am Hore tut ihr gut.»
Info und Tickets: www.freilichtspiele-zermatt.ch; Premiere am 11. Juli, Spielzeit bis 1. September