Es war eine grosse Überraschung, als das SRF am Montag bekannt gab, wer die neue Moderatorin von «1 gegen 100» ist: Ab Januar 2020 übernimmt Angélique Beldner, 43, den Job von TV-Liebling Susanne Kunz, 40. Das Besondere: Die Bernerin arbeitet parallel dazu weiterhin als Newsjournalistin und als Moderatorin bei der «Tagesschau».
Knallharte Fakten und Unterhaltung – zwei komplett verschiedene Welten, in denen sich Beldner bewegen wird. «So gegensätzlich sind diese beiden Sendungen doch gar nicht», stellt Beldner auf Anfrage von SI online klar. «Es geht in beiden um Gesellschaft, Politik, Kultur, Wirtschaft und um vieles mehr – und natürlich um Wissen.» Die «Tagesschau» sei im Gegensatz zu «1 gegen 100» immer top aktuell, «dafür gibt's da nichts zu gewinnen», so die Journalistin.
Dass sie als Nachfolgerin von Susanne Kunz ein grosses Erbe antritt, ist Beldner klar. «‹1 gegen 100› ist durch Susanne Kunz eine äusserst erfolgreiche Quiz-Sendung geworden», erklärt die langjährige Radiojournalistin. «Ich bin mir bewusst, dass die regelmässigen Montagabend-Zuschauerinnen und -Zuschauer die Sendung gerade auch wegen Susanne gerne geschaut haben.» Insofern sei sie sich der grossen Fussstapfen sehr wohl bewusst.
Ein Abklatsch der berühmten und beliebten Vorgängerin ist allerdings das Letzte, das Beldner werden will. «Umso wichtiger finde ich, dass ich nicht versuchen werde, die neue Susanne zu werden – ich werde mich sein und mich bleiben. Das ist mir ganz wichtig.»
Mit der Moderation von «1 gegen 100» begibt sich Angélique Beldner auf neues Terrain. Sie ist aber überzeugt, dass ihr die Erfahrung aus dem seriösen News-Business auch im Unterhaltungsbereich Vorteile bringen wird. «Glaubwürdigkeit ist in einer Newssendung das A und O. Diese Glaubwürdigkeit ist mir auch in einer Unterhaltungssendung wichtig, und das werde ich auch da entsprechend leben.»
Die Jobzusage kam für Beldner derweil sehr überraschend. Sie sei schon sehr zufrieden gewesen, als man ihr nach dem Casting gesagt habe, es sei «gut» gewesen, erzählt sie. «Dass es so gut war, dass ich kurze Zeit später eine Zusage erhielt, hat mich tatsächlich überrascht und natürlich wahnsinnig gefreut.» Auch ihr Umfeld habe überrascht auf das neue Engagement reagiert.
Die Kolleginnen und Kollegen bei der «Tagesschau» hat Beldner noch nicht persönlich gesprochen, seit SRF die Bombe hat platzen lassen. Aus gutem Grund: Sie weilt momentan in den Ferien. «Erste positive Reaktionen haben mich aber bereits auch so erreicht.»
Beldner ist überzeugt davon, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer sie von einer neuen Seite kennenlernen werden. Das liegt mitunter an der Form der Moderation, die «noch etwas mehr Spielraum zulässt als bei der ‹Tagesschau›», erklärt sie. «Das heisst aber auch, dass ich mich etwas mehr öffnen werde.» Denn es seien zwei unterschiedliche Rollen, die sie künftig innehaben wird. «Doch für beide gilt dasselbe: Ich will authentisch und glaubwürdig sein.»