Die letzte Operation liegt erst eineinhalb Jahre zurück – damals musste sich Anja Zeidler (30) operativ einen Tumor unter der linken Brust entfernen lassen und war sich schon damals bewusst, dass es mit dem Eingriff nicht getan sein wird. «Mit der OP ist es für mich jetzt auch nicht vom Tisch: Ich bleibe in Behandlung und hoffe, dass es mir gelingt, die Ursachen des Tumors herauszufinden», schrieb die Luzernerin damals auf Instagram und sollte mit ihrer Befürchtung recht haben. Denn vor wenigen Wochen machte sie via «Minuten» diese Schocknachricht publik: «Ich kann nicht fassen, dass an derselben Stelle erneut ein viereinhalb Zentimeter grosser Tumor gewachsen ist – und das in nur einem Jahr!»
Auch wenn der sogenannte Desmoid-Tumor erneut gutartig zu sein scheint, kann dieser dennoch zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. «Desmoide, die als gutartig gelten, verdrängen umliegendes Gewebe nicht, sondern fressen sich ein, was einem bösartigen Tumor ähnelt. Wichtig ist, dass er meiner Lunge und meinem Herz nicht zu nahe kommt», erklärt Anja Zeidler in «20 Minuten». Trotzdem hat sie sich nun dazu entschieden, sich nicht erneut unters Messer zu legen.
Operativ müsste man Anja Zeidler zwei Rippen entfernen
Schon kurz nach der Diagnose sagte Anja Zeidler, dass sie sich gut überlegen wolle, wie sie gegen den Tumor vorgehen will. Ein erneuter Eingriff, Bestrahlung oder eine Chemotherapie standen zur Debatte, obwohl letzteres sicherlich «die absolut letzte Wahl» sei. Nun steht fest: Die Geschäftsfrau mit 245'000 Followern auf Instagram will die Heilung nur mit der Kraft ihrer positiven Gedanken vorantreiben und mit einem «positiven Mindset» gegen den Tumor vorgehen, wie sie «20 Minuten» verrät. Doch damit ist es nicht getan. Mit der Hilfe einer Naturheilärztin will sie «etwaige Disbalancen ausgleichen», sie hat Atemübungen und Kakozeremonien ausprobiert, verzichtet komplett auf raffinierten Zucker und achtet noch genauer auf ihre Ernährung. Ganz pragmatisch sagt sie der Zeitung: «Nötzts nüt, so schads nüt.»
Anja Zeidlers Entscheid gegen die schulmedizinische Behandlung hat auch mit der Schwere des Eingriffs zu tun. «Operativ kann der Tumor nur vollständig beseitigt werden, in dem man zwei Rippen entfernt. Dies hätte eine mindestens 25 Quadratzentimeter grosses Loch zur Folge, welches mit einem künstlichem Brustfell, also einem Fremdkörper, gefüllt werden müsste», erklärt sie «20 Minuten». Neben dem komplexen Eingriff schrecke sie ausserdem die Vollnarkose ab.
Stellt sich der Erfolg nicht ein, will sich Anja Zeidler bestrahlen lassen
«Das positive Mindset kann extrem viel zum Heilungsprozess beitragen», ist Zeidler überzeugt. Doch nur darauf will sie sich nicht verlassen und kontrolliert das Tumorwachstum regelmässig bei Ultraschall- und MRT-Untersuchungen.
Sollten ihre Methoden nicht zum gewünschten Erfolg führen, will sich die Zweifach-Mutter einer herkömmlichen Therapie nicht verschliessen, wie sie sagt. «Sollte sich bei den Kontrollen ein rasantes Wachstum feststellen lassen, begebe ich mich selbstverständlich in medizinische Behandlung. Dann würde ich mich für die Bestrahlung entscheiden.»