Sich vor dem ganz grossen TV-Publikum zeigen zu dürfen – davon träumen viele. Für Dean Schneider, dem Zürcher Betreiber eines Wildtier-Reservats in Südafrika Hakuna Mipaka, wurde das am Montag Wirklichkeit. Er war zu Gast in «The Ellen Show» und erhielt sogar noch einen Scheck über 10'000 Dollar (knapp 9000 Schweizer Franken) für seine Stiftung.
Doch es gab auch schon andere Schweizer, die in TV-Shows für Furore sorgten. Allen voran: Simon Ammann, 39. Als der Toggenburger im Jahr 2002 zum ersten Mal Doppel-Olympiasieger im Skispringen wurde, entzückte er die USA, wo die Spiele stattfanden. Der Grund: Die Schweizer Delegation wurde damals unter anderem mit dem mittlerweile legendären langen, silbernen Mantel ausgestattet.
Mit seiner Brille, seinem Jungengesicht und seinem ausgelassenen Jubel flog er in die Herzen der Zuschauer und bekam den Übernamen «Harry Potter» verpasst. Daraufhin lud ihn David Letterman, 74, in seine berühmte Talkshow ein. «Ich war schon nervös. Aber ich habe so schnell geredet, dass ich keine Zeit hatte, darüber nachzudenken», gab er dem SRF danach zu Protokoll. In der Show wurde er unter anderem gefragt, was passieren würde, wenn der Showmaster eine Schanze hinunterspringen würde. «Sie würden vermutlich einen Salto machen», entgegnete Ammann. «Auf jeden Fall würde es einen Crash geben.»
Ueli Maurer
Einen unfreiwillig grossen Auftritt im US-Fernsehen legte der damalige Bundespräsident Ueli Maurer, 70, 2019 hin. Nach seinem Treffen mit Ex-Präsident Donald Trump, 74, wurde er zum Live-Interview mit CNN gebeten – und machte keine gute Figur.
Er schien die Fragen nicht alle zu verstehen und haderte auch mit den Antworten, wirkte vor der Kamera überfordert. Im Nachhinein wurde bekannt, dass da einiges schief gelaufen war. So soll Maurer von diesem Interview ziemlich überrumpelt worden sein, nur eine schlechte Tonverbindung gehabt haben.
Zudem war das Schutzmachtmandat, welches die Schweiz von den USA im Iran hat und zu dem er von Moderatorin Zain Asher befragt wurde, gar nicht der Grund seiner Reise in die USA. Auf diese Fragen war er deshalb gar nicht vorbereitet. Der Schaden war allerdings bereits angerichtet und die Welt lachte über das Englisch unseres «Swiss president».
Martina Hingis
Martina Hingis, 40, war im März 1998 noch ein 17-jähriger Teenager und schon die Nummer 1 der Welt. Mit bereits vier Grand-Slam-Siegen wurde das Tennis-Ass schnell über die Tennisszene hinaus bekannt.
So wurde Hingis in jenem Jahr in die berühmte «The Tonight Show with Jay Leno» eingeladen, wo sie unter anderem über ihren Männergeschmack Auskunft geben musste.
Basketballer Dennis Rodman sei wohl ihrer Mutter etwas zu schrill und Brad Pitt für sie selbst eine Nummer zu gross, befand sie, die das Ganze leicht verlegen lächelnd durchzog. Als Leno sie fragte, ob sie denn einen Freund habe, sagte sie: «I'm working on it» – «Ich arbeite dran.»
Lionel Dellberg
In die grossen US-Talent-Shows schaffen es immer wieder mal Schweizer. So stiess etwa Kontorsionistin Nina Burri, 43, 2014 bei «America’s Got Talent» bis in die Viertelfinals vor. Und erst 2018 wurde die St. Gallerin Nathanya Köhn als Teil der österreichischen Akrobatik-Gruppe «Zurcaroh» Zweite in derselben Show.
Stellvertretend für die talentierten Schweizer soll hier aber Zauberer Lionel Dellberg stehen. Der Walliser hat in diesem Frühling die «Fool Us»-Trophy der gleichnamigen Zaubershow mit einem Milch-Trick gewonnen – es handelt sich um die grösste Auszeichnung für einen Zauberer überhaupt. Als echter Schweizer widmete er den Preis sogleich den Schweizer Kühen. Der wahre Preis kommt aber noch: Lionel darf in Las Vegas auftreten.
Roger Federer
Sie vermissen Roger Federer, 39, in dieser Liste? Wir auch. Der Sportler war 2008 nach seinem fünften US-Open-Sieg zwar tatsächlich in der «The Today Show», doch das Interview draussen mitten im Verkehrslärm in New York mit der Trophäe in der Hand glich eher einer Pressekonferenz.
Viel lustiger finden wir das Video, als Federer bei Talkmaster Jimmy Fallon zu Gast war und die beiden zusammen ein Bier getrunken haben. Oder so ähnlich...sehen Sie selbst!