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  4. SVP-Frau Magdalena Martullo-Blocher: So romantisch hat sie Ehemann Roberto kennengelernt
SVP-Vizepräsidentin plaudert aus

Bei Martullo-Blocher und Roberto funkte es am Telefon

Magdalena Martullo-Blocher und ihr heutiger Ehemann Roberto hatten von Anfang an einen Draht zueinander – im wortwörtlichen Sinne. Die beiden lernten sich vor über 20 Jahren am Telefon kennen, wie die SVP-Vizepräsidentin nun in einem Interview ausgeplaudert hat. Dieses nutzte sie, um viele andere ungeahnte Anekdoten zu erzählen.

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Magdalena Martullo-Blocher, avec ses enfants et son mari à Lenzerheide dans les grisons. Juillet 2019, ©Nicolas Righetti/Lundi13

Seit über 20 Jahren ein Paar: Magdalena Martullo-Blocher und Ehemann Roberto.

Nicolas Righetti

Sie war nicht immer SVP-Nationalrätin, war nicht immer an der Spitze der EMS Chemie. In längst vergangenen Zeiten hat Magdalena Martullo-Blocher, 51, bei Rivella gearbeitet. Doch schon vor ihrem Dasein als höchste Frau eines Unternehmens war es scheinbar schwierig, Martullo-Blocher ans Telefon zu kriegen.

Davon könnte ihr Ehemann Roberto, 59, ein Lied singen. Der nämlich kriegte es vor über 20 Jahren nicht direkt mit Martullo-Blocher zu tun, als er sich mit einem Anliegen an den Getränkehersteller wandte. Was ihn im Moment womöglich geärgert hat, sollte sich als Wink des Schicksals herausstellen. «Er wollte eine Führung für Rivella organisieren für einen Club, wo er war, aber wir haben gar keine solche Führungen gemacht», erinnert sich Martullo-Blocher im «SommerTalk». Entsprechend wurde die höhere Etage verpflichtet, dem Anrufer den negativen Bescheid zu überbringen. «Ich als Marketingleiterin habe ihm dann zurückgerufen.» 

«Er hat nicht locker gelassen und gleich ein Mittagessen vereinbart»

Magdalena Martullo-Blocher

Der Anruf, mit dem Martullo-Blocher einem Interessenten eigentlich nur einen Wunsch ausschlagen sollte, veränderte alles. «Wir haben uns am Telefon kennengelernt. Da haben wir schon gewusst, dass es wahrscheinlich mehr ist», erzählt die SVP-Vizepräsidentin. «Er hat nicht locker gelassen und gleich ein Mittagessen vereinbart.» Sie seien dann einmal Zmittag essen gegangen und einmal Znacht. «Dann bin ich schon eingezogen. Ein halbes Jahr später haben wir schon angekündigt, dass wir heiraten.» Nur wenig später ist das erste Kind, Tochter Samira, 20, zur Welt gekommen. Wenig später die heutigen Teenies Matteo und Tamara. «Alles ist recht schnell gegangen», bilanziert die Mutter. «Wenn es stimmt, bin ich sehr schnell.»

Die herzige Telefon-Anekdote ist allerdings nicht das Einzige, das Martullo-Blocher im Gespräch mit Moderator Oliver Steffen ausplaudert. Im «SommerTalk» sorgt die Politikerin gleich mit mehreren Aussagen für Aufsehen, Überraschungen – und einige Schmunzler.

Sie tanzte früher Rock'n'Roll

Obwohl sie zwischendurch wandert, komme der Sport «eher zu kurz», gibt Martullo-Blocher zu. Ihr fehle einfach die Zeit. Doch fürs Tanzen nutzt sie diese noch so gerne. «Das mache ich heute noch gerne mit meinem Mann», sagt sie. Dabei sei sie aber ein bisschen empfindlich – und tanze am liebsten mit Roberto. «Wenn jemand den Takt nicht trifft, nicht richtig führt... Es ist ein bisschen eine Herausforderung, mich zu führen – das sagt er immer.»

Doch trotz aller Schwierigkeiten scheint das Ehepaar Martullo-Blocher jeweils eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen. An einer kasachischen Hochzeit hat es den 1. Preis als Tanzpaar gewonnen. «Vielleicht auch aus Höflichkeit», sagt Magdalena lachend. Ihr Lieblingstanz sei nämlich eigentlich Tango.

In jüngeren Jahren hingegen hat ihr Herz noch für anderes geschlagen. «Im Gymnasium habe ich Akrobatik-Rock'n'Roll getanzt», erzählt sie. «Das würde man mir heute nicht mehr zutrauen... Aber das hat mir gepasst!» Nach dem Studium dann habe sie einen Stepptanz-Kurs gemacht. Sie habe es nicht so weit wie Fred Astaire gebracht. «Aber es reichte, um am Geburtstag von meiner Grossmutter grosse Freude auszulösen.»

Ihr Mann übt mit ihr Italienisch

Martullo-Blocher wohnt in der Lenzerheide. Obwohl am Zürichsee aufgewachsen, ist ihr Daheim mittlerweile in den Bergen. «Mein Herz ist sehr stark in Graubünden», sagt sie. Mittlerweile habe sie sogar angefangen, Reden auf Italienisch zu halten. «Obwohl ich noch nie eine Italienisch-Schulstunde gehabt habe.» 

Magdalena Martullo-Blocher, avec ses enfants et son mari à Lenzerheide dans les grisons. Juillet 2019, ©Nicolas Righetti/Lundi13

Der Lehrer und seine Schülerin: Roberto bringt Magdalena Martullo-Blocher die italienische Sprache näher.

Nicolas Righetti/Lundi13

Doch ganz so leicht geht ihr das nicht von der Zunge – die Aussprache macht ihr etwas zu schaffen. «Ich muss vorher jeweils ein wenig üben mit meinem Mann.» Roberto ist als Secondo ein prädestinierter Italienischlehrer. Und scheint seine Sache toll zu machen. «Es funktioniert: Die Leute lachen am richtigen Ort und klatschen auch – also wahrscheinlich kommt es an!» 

Sie möchte nicht berühmt sein

Martullo-Blocher ist als Provokateurin bekannt, sorgte erst kürzlich mit der Forderung nach einem neuen Atomkraftwerk für Aufsehen. Dass mit ihrer polarisierenden Politik auch ihre eigene Person in den Vordergrund rückt, war nie ihr Ziel. «Wenn ich wählen könnte, nicht bekannt zu sein, würde ich das sofort nehmen», gibt sie offen zu. «Man ist halt einfach immer sehr ausgestellt, sehr beobachtet.»

Wie es sich anfühlt, im Rampenlicht zu stehen, erlebte sie schon als Kind hautnah mit. Vater Christoph, 80, ist Urgestein der SVP, alt Bundesrat – und eine schweizweit bekannte Figur. «Wir haben als Kind immer gesagt: nie berühmt und bekannt werden, auf keinen Fall in die Politik gehen!», sagt seine Tochter. «Sogar im Ausland hat man meinen Vater noch angesprochen und erkannt, wollte alles besprechen.» 

Magdalena Martullo-Blocher, avec ses enfants et son mari à Lenzerheide dans les grisons. Juillet 2019, ©Nicolas Righetti/Lundi13

Ihre Kinder machen dasselbe durch wie sie: Samira, Matteo, Ehemann Roberto, Magdalena und Tamara Martullo (v.l.).

Nicolas Righetti

Damit, dass sie nun mit ihrer Prominenz selber in die Fussstapfen ihres Vaters getreten ist, hadert Martullo-Blocher. «Leider ist es jetzt so gekommen, dass ich auch schon sehr bekannt bin.» Damit erleben ihre Kinder dasselbe wie sie damals – oder gar noch ein bisschen mehr. «Meine Kinder haben es doppelt schwer, weil sie haben die Mutter, die bekannt ist, und den Grossvater, der sehr bekannt ist, aber sie müssen sich auch irgendwie damit arrangieren, wie ich das auch musste.»

Ihre Tochter bringt Juso-Argumente

Sie sei gar kein einfacher Teenager gewesen, führt Martullo-Blocher aus. «Vor allem mit meiner Mutter habe ich viele Auseinandersetzungen gehabt.» Jetzt bei ihr zuhause läuft es ein bisschen anders. «Meine Kinder führen Diskussionen sehr stark mit meinem Mann.» Er als gebürtiger Italiener mit seinem Temperament – «da geht es schon ziemlich heiss zu und her».

Ohnehin dürfe man nicht empfindlich sein, fährt sie fort. Etwa dann, «wenn einem die Kinder alle Argumente der Juso bringen». Oder – im Falle der Ältesten – «vielleicht auch noch so abstimmen, dann ist das so. Das muss man nicht persönlich nehmen. Sie fordern einen einfach heraus, überall.» Juso-Mitglied aber sei ihre Tochter nicht. «Und mein Sohn hat mir mal noch nebenbei mitgeteilt, er sei auch JSVP-Mitglied», verrät die SVP-Vizepräsidentin. Und fügt lachend an: «Da kommt Nachwuchs, der eher wieder bei uns ist.»

Sie lernte erst mit 12 schwimmen

Den Zürichsee vermisse sie in Graubünden sehr, gesteht Martullo-Blocher. Doch fehlen tut ihr nicht etwa die Möglichkeit zum Schwimmen, sondern vielmehr der schöne Ausblick. «Ich bin auf dem Wasser und im Wasser nicht so gut. Ich habe erst mit 12 gelernt, zu schwimmen.» Sie sei immer die Einzige in der Klasse gewesen, die noch einen Schwimmkurs gebraucht habe. «Ich habe meine Abzeichen ein bisschen erschwindelt», erzählt sie lachend. «Das wäre in Deutschland wohl ein Grund, mich nicht mehr zu wählen.» 

Auch heute noch ist das Wasser nicht ihr Element. Sie werde ein bisschen seekrank, sagt Martullo-Blocher. Und dürfte beim Publikum vor dem Fernseher für einige Schmunzler gesorgt haben, als sie voller Wortwitz begründete: «Ich habe es einfach nicht gerne, wenn ich keinen festen Boden unter den Füssen habe – ich bin ein bisschen bodenständiger.»

Von rhi am 1. August 2021 - 18:39 Uhr