Beni Thurnheer hat Grund zum Feiern. Der Kult-Moderator wird heute 75 Jahre alt. Eine grosse Feier plant er deswegen allerdings nicht. Das verriet Thurnheer gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Ich werde mit der Familie in einem Winterthurer Restaurant essen gehen und auf den Geburtstag anstossen»», so Thurnheer. Ansonsten werde er den Tag ohne Festivitäten oder Termine geniessen
Thurnheer blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück. Bekannt wurde er als «Beni National» und moderierte während seiner beruflichen Laufbahn hunderte von Fussballspielen. Natürlich verfolgte er auch fleissig die aktuelle Europameisterschaft im Männerfussball – und ist begeistert von der Schweizer Leistung. «Es ist die beste Nati aller Zeiten», ist er überzeugt.
«Am Mikrofon wäre ich wie eine Pistole ohne Munition»
Sich noch einmal selbst als Sportmoderator hinters Mikrofon zu setzen, kommt für das heutige Geburtstagskind allerdings nicht infrage. Als Kommentator, erklärt Thurnheer, müsse man nicht einfach nur das sagen, was alle sehen, sondern noch Zusatzinformationen liefern. Diese liefern zu können würde viel Vorbereitung erfordern. «Am Mikrofon wäre ich wie eine Pistole ohne Munition», meint er.
An Munition mangelte es Thurnheer früher nie. Seine Sprüche sind legendär, manchmal auch grenzwertig – vor allem auf heutiger Sicht. Zum Beispiel, als er auf den einzigen weissen Fussballspieler von Trinidad & Tobago anspielte: «In einer Herde von schwarzen Schafen ist das weisse Schaf das schwarze Schaf.» Seine selbstsicheren Sprüche gingen jedoch auch schon mal nach hinten los, wie etwa an der Fussball-Weltmeisterschaft 1994. Als Thurnheer voller Überzeugung sagte, dass es «keinen zweiten wie Bergy» geben, nachdem dieser ein Tor für die Schweiz erzielt hatte, kickte der USA-Spieler Eric Wynalda den Ball ins Tor. Bergy galt als Freistossspezialist und Wynalda holte ausgerechnet bei einem Freistoss einen Punkt für die USA.
Er mag den Begriff «Schnurri» nicht
Der «SonntagsZeitung» verriet Thurnheer vor nicht allzu langer Zeit, dass er nie besonders glücklich mit der Betitelung «Schnurris der Nation» gewesen sei. Wieso? «Schnurri» sei für Thurnheer ein negativ konnotierter Begriff. Ausserdem, so Thurnheer, hätten Untersuchungen bewiesen, dass er bei Weitem gar nicht dder Kommentator gewesen sie, der am meisten geredet habe. Eines seiner Bücher betitelte er trotzdem «Reden ist immerhin Silber» – und zeigte damit, dass er auch über sich selbst lachen kann.
Geboren in Seuzach ZH startete die fulminante Karriere von Beni Thurnheer 1973, als er als Sportreporter bei Radio DRS begann. Es folgten zahlreiche Moderationen und Kommentare, hauptsächlich im Fussball und Eishockey. Ausserdem führte er durch die Quizshow «Tell-Star». Der Höhepunkt war dann wohl die Samstagabendshow «Benissimo» – die sogar nach ihm benannt wurde und von 1992 bis 2012 regelmässig lief. Im Oktober 2022 kehrte Beni Thurnheer für das 30-jährige Jubiläum der Sendung noch einmal zurück.