James Bond feiert gerade sein 60-Jähriges Bestehen, die Filmserie mit dem «007»-Agenten vom Ian Fleming (1908-1964) wird breit zelebriert. Doch für Ursula Andress (86) ist das Jubiläum kein Grund zum feiern. In einem Interview mit der «Bild»-Zeitung zeigt sie sich genervt: «Ich mag nicht mehr über Bond reden. Ich bin enttäuscht und vor allem sauer auf die Bond-Macher», echauffiert sich die Schweizerin.
Zu wenig Lohn für das Bond-Girl
Ursula Andress spielte im allerersten Bond-Streifen «Dr. No» im Jahr 1962 das Bond-Girl «Honey Rider». Mit ihrem Bikini-Auftritt an der Seite von Sean Connery (1930-2020) wurde sie zur Film-Ikone. Als Gage für ihren Auftritt erhielt sie damals 10'000 US-Dollar, das Budget für den ganzen Film betrug jedoch satte 60 Millionen US-Dollar. Vergleichsweise erhielt Andress also eine mickrige Entlöhnung, findet sie heute. Umso mehr, da der Film einschlug wie eine Bombe und grosse Profite erzielte.
«Die haben auch durch mich über Jahrzehnte Millionen kassiert. Aber ich habe nie eine Anerkennung bekommen. Kein Danke, keinen Cent extra, nicht mal einen Strauss Blumen», regt sich Andress auf. Ihre Wut richtet sich besonders auf Produzentin Barbara Broccoli (62), die das Geschäft nach dem Tod ihres Vaters Albert R. Broccoli 1996 übernahm.
«Wäre der erste Bond kein Erfolg geworden, hätte es keinen weiteren Film gegeben. Ich weiss, dass Sean das genauso sah», betont Andress. Sie und Connery hätten damals grossartig gespielt.
Würdigung für Andress von Sean Connery persönlich
Zum 50-Jahr-Jubiläum der Kultserie vor zehn Jahren schrieb ihr Filmpartner Sean Connery seinem ersten Bond-Girl einen persönlichen Dankesbrief, indem er in galanter James-Bond-Manier klarstellte, dass der Film ohne Ursula Andress als Bond-Girl niemals die selbe Wirkung gehabt hätte. «Dass ‹Dr. No› so erfolgreich war, ist allein deine Schuld», schrieb Connery. Eine Würdigung seitens der Bond-Produzenten allerdings blieb aus.
Das 60-Jahr Jubiläum will Ursula Andress nicht mehr feiern. Zu zermürbend sind die Gedanken um die ihrer Meinung nach zu kleine Gage und die mangelnde Anerkennung seitens der Produktionsfirma. «Ich danke meinen Fans für die Anerkennung. Aber ich bin müde von Bond und will mich nicht weiter damit beschäftigen.»