Die am Mittwoch, 2. November 2022 kurzfristig einberufene Medienkonferenz von Bundesrätin Simonetta Sommaruga (62) liess nichts Gutes erahnen. Bereits vor zehn Tagen ereilte die Medien die Nachricht, dass Sommarugas Ehemann Schriftsteller Lukas Hartmann (78) wegen eines Hirnschlages ins Spital eingeliefert wurde, woraufhin sich die Bundesrätin eine Auszeit nahm. Nun teilte sie mit, dass sie per Ende 2022 als Umwelt- und Energieministerin aus dem Bundesrat zurücktreten wird.
Mit den Worten «Ich habe heute Vormittag meine Kolleginnen und Kollegen über meinen Rücktritt informiert. Er kommt abrupt und früher als vorgesehen», begann Bundesrätin Sommaruga die Pressekonferenz in Bern und nannte die Gründe für ihren Entscheid. «Mein Mann hat vorletzte Woche einen Schlaganfall erlitten. Das war ein grosser Schock für uns beide», führte sie aus und war dabei sichtlich bewegt, kämpfte mit den Tränen. Ihr Amt werde sie per Ende 2022 niederlegen, weil sie nach dem gesundheitlichen Rückschlag ihres Mannes nicht einfach so weitermachen könne wie bisher.
Leidenschaftlich Bundesrätin
Jetzt komme für die Bundesrätin ein neuer Lebensabschnitt, sagt sie. «Ich habe die letzten zwölf Jahre ein Leben geführt, in dem das Amt als Bundesrätin immer oberste Priorität hatte. Ich habe diese Intensität und Präsenz gelebt, weil es das aus meiner Sicht braucht in diesem Amt.»
Kaum hat Simonetta Sommaruga ihren Rücktritt verkündet, geht auch schon das Rennen um ihre Nachfolge los. So hat die SP der Fraktion ein Frauen-Doppel-Ticket vorschlagen, kündigt SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer an. Doch noch ist Simonetta Sommaruga im Amt und zwar leidenschaftlich. Zum Ende der Pressekonferenz sagt sie: «Ich bin bis zum Schluss gerne Bundesrätin.»