In vielen seiner Liedern verarbeitet Büne Huber seine Vergangenheit. Verlorene Lieben, die Beziehung zu seiner Familie und zu seinen Kindern. So auch auf der aktuellen Single «für immer uf di».
Die Idee zur Hymne entstand tatsächlich schon im Jahr 1994, das Stück selber wurde aber erst viele Jahre später fertig. Dann gings aber ganz schnell: «Ich habe den Song innerhalb von wenigen Stunden arrangiert und Gitarre, Schlagzeug, Bass und Chorgesang aufgenommen. Am Abend sagte ich zu meiner Frau: ‹den musst du dir anhören. Er ist mir heute vor die Füsse gefallen - ich musste ihn nur noch aufheben!› Das sind die schönsten Momente im Leben eines Songschreibers», sagt der Berner im Interview mit der «Coopzeitung».
Diesen schönen Moment teilte Huber damals mit seiner ersten Frau, mit der er 23 Jahre zusammen war. Nach der Trennung fiel er in eine schwere Schaffenskrise, wie er weiter verrät: «Nach dem Ende einer langen Liebesgeschichte fühlte ich mich fast sechs Jahre blockiert. Ich kam emotional keinen Schritt vorwärts und keinen zurück.»
Aus dem Loch holten ihn seine jetzige Frau Sue, 40, und die beiden Kinder Julie, 2, und Max, 3. Das späte Vaterglück und seine zweite Ehe haben den 57-Jährigen verändert.
Wer sich in seinem Alter noch einmal entscheide, einen Pfeil weit nach vorne zu schiessen, müsse mit den Konsequenzen leben und könne sich nicht mehr aufführen wie ein 17-Jähriger, sagt Huber. «Meine Frau gesteht mir zum Glück Momente des Exzesses zu, weil sie weiss, dass ich die brauche und sie sich sonst voll und ganz auf mich verlassen kann.» Er habe ihr aber auch signalisiert, dass er gesund und fit bleiben wollen. «Das bin ich ihr, den Kindern und mir selber schuldig.»
Seine Familie hält der Sänger aus der Öffentlichkeit raus. Der Druck, stets beobachtet zu werden, habe das Ende seiner ersten Ehe bedeutet, sagt Huber: «Man würde meinen, dass Menschen wie ich die Öffentlichkeit gewohnt sind, aber ich habe im Privatleben auf viel verzichtet, weil ich das Gefühl hatte, dass wir immer unter Beobachtung standen.»
Heute handhabe er diese Herausforderung anders. «Wenn ich mit den Kindern irgendwo hinwill, lasse ich mich nicht davon abhalten, dass man uns möglicherweise fotografiert.»
Ihn selber dürfe man fotografieren und Selfies machen. Aber bei seinen Kleinen hört der Spass auf. «Da bin ich unzimperlich geworden, sage einfach ‹Stopp!› Und das akzeptieren eigentlich alle.»