Cyril Metzger in seiner ersten Hauptrolle

Er konnte es kaum erwarten – und hatte zugleich Bammel. Während den Festtagen stellte sich Cyril Metzger (30) dem Fernsehpublikum in der Serie «Winter Palace» in seiner ersten grossen Rolle vor. Mittlerweile haben sich Cyril Metzgers Nerven wieder entspannt. «Jeder in diesem Beruf möchte geliebt werden», sagt er und schiebt mit breitem Grinsen nach: «Wer etwas anderes behauptet, lügt.»

Die Serie, die weiterhin auf Play Suisse zu sehen ist, erzählt die faszinierende Geschichte des visionären Hoteliers André Morel, der 1899 dank dem Engländer Lord Fairfax sein alpines Luxushotel den ganzen Winter über offen halten kann – und so den Wintertourismus erfindet.

Die historische Serie basiere auf echten Begebenheiten und sei die grösste Filmproduktion, die je in der Schweiz gedreht wurde, sagt Regisseur Pierre Monnard (48). Sein Name bedeutet Erfolg: Er realisierte bereits die Kinofilme «Platzspitzbaby» und «Bisons» sowie die TV-Serien «Wilder», «Neumatt» und das französischsprachige «Hors-Saison», in dem auch Cyril Metzger mitspielt.

Nun steht der Schauspieler auf der Terrasse des Restaurants Gruyère Traditions, wo er während seines Studiums servierte, und schaut auf die Gegend, in der er aufwuchs, im Dorf Gumefens. Er besuchte die Schauspielschule im französischen Lille, bekam Rollen in Theater- und Radioproduktionen, machte erste Schritte im Filmgeschäft.

Präziser Beobachter

Vom berühmten «Method Acting» hält Cyril Metzger wenig. Er betrachtet den Schauspielberuf eher als Handwerk, setzt auf genaue Beobachtung und präzise Umsetzung. Für die Rolle eines Schweinezüchters etwa studierte er einen Tag lang einen echten Landwirt: «Er machte sehr sparsame, fast subtile und feine Gesten», sagt Metzger, «das hatte ich so nicht erwartet.»

Metzger hat eine ernste, tiefe Stimme und privat zwei grosse Leidenschaften: Schneiderkunst und Uhren. Er weiss alles über Stoffe, besitzt mehrere Massanzüge aus Paris und trägt eine Rolex GMT-Master II von 2007. «Manche kaufen Wohnungen, ich Uhren», sagt er. «Danach muss ich mich zwei Monate von Pasta ernähren.» Privat hält sich der Freiburger mit Tauchen und Boxen fit, er ist Legastheniker und seit über einem Jahr mit der Genfer Schauspielerin Isaline Prévost Radeff (29) liiert, die er am Set von «Les Indociles» kennengelernt hat: «Erst waren wir nur Freunde, dann hat sich alles entwickelt.» Nun hat das Publikum den jungen Schauspieler aus der Romandie kennengelernt. Mal schauen, was sich daraus entwickelt.