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  4. Roger Federer: So ticken die Kinder des Tennis-Champs und Frau Mirka
Mit den Zwillingen ist immer was los

Damit halten die Federer-Kids ihre Eltern auf Trab

Gerade erst hat Roger Federer verraten, dass sein Sohn Leo ihm in Sachen sportlicher Ehrgeiz am ehesten nachschlägt. Aber wie ticken eigentlich er und seine drei Geschwister – und wie sorgen sie dafür, dass ihren Eltern nie langweilig wird?

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Roger Federers Kinder Myla Rose, Charlene Riva, Leo und Lenny

Was sie da wohl für Pläne aushecken? Die Zwillinge Leo und Lenny und Myla Rose und Charlene mit Mama Mirka (r.). 

PA Images via Getty Images

Sehen wir den Namen Federer bald nicht nur auf den obersten Plätzen der Tennis-Rangliste, sondern auch im Ski-Weltcup? Gut möglich – denn Zwillings-Bub Leo, 6, hat den sportlichen Ehrgeiz seines Papas Roger geerbt. Das ist in der Neuauflage der Federer-Biografie von Simon Graf zu lesen, wovon die «SonntagsZeitung» einen Auszug veröffentlicht hat. Demnach zeige sich die Ambition des Federer-Sprosses darin, dass er regelmässig seine Skirennen in Valbella GR gewinnt, wo die Familie einen Wohnsitz hat.

Dabei kann Leo zum Skilftfahren gleich ein ganzes 4er-Sesseli mit seinen Geschwistern füllen. Denn auch Zwillingsbruder Lenny und die beiden älteren Schwestern Myla Rose und Charlene Riva, 11, machen gerne die Piste unsicher. Einen Privatlehrer brauchen sie dafür nicht, wie der Biograf weiss: Im Bündnerland besuchen die Kids die reguläre Skischule. Dies sorge weder für grosses Aufsehen noch würden sich die Kleinen etwas darauf einbilden, dass ihr Vater berühmt ist. 

Bodenständig sind die Kinder von Roger, 39, und Mirka, 42, damit zweifellos. Aber was zeichnet sie sonst noch aus – und worüber ärgern sich ihre Eltern? In den vergangenen Jahren hat King Roger immer mal wieder Anekdoten aus dem Familienleben verraten, die bereits konkrete Hinweise darauf liefern, wie herrlich aufregend und normal es im Hause Federer im Turnus zu- und hergeht.

1. Dreisprachig

Die Federer-Kinder sind wahre Kommunikationsgenies, denn sie wachsen gleich mit drei Sprachen auf. Sie sprechen Schweizerdeutsch und Englisch, zudem verstehen sie als Tochter einer Landsmännin Slowakisch. 

2. Wissbegierig

Ohnehin sind die Kinder sehr wissbegierig. «Die Girls gehen gerne in die Schule», erklärte Federer einst in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Am liebsten würde er seine Kinder nach der aktiven Karriere in der Schweiz zur Schule schicken.

3. Bestechlich

Keiner zu klein, bestechlich zu sein! Die Federer-Kids sind wie viele andere auch: Ist irgendwo Schleckzeug zu holen, wird dafür einiges getan. Bei der Präsentation seiner On-Sneaker plauderte Roger aus, dass es sich als alles andere als ein Zuckerschlecken herausgestellt hat, seine Kinder fürs Tennis zu begeistern. «Ich hatte selber mit meinen Kindern zu kämpfen», erklärte er einem Fan, der wissen wollte, wie man den Nachwuchs auf den Court bringt.

Roger Federer

Ob seine Kinder auch mit so viel Einsatz ans Werk gehen? Bis Roger sie auf den Platz brachte, musste er nämlich gemeinsam mit seiner Frau altbekannte Methoden anwenden.

Kyodo News via Getty Images

Er spiele gegen Rafael Nadal und Novak Djokovic – aber «es interessiert sie einfach nicht», erzählte Roger lachend. Doch sein Stolz liess es nicht zu, sie ohne seine Sportart aufwachsen zu lassen. «Jetzt spielen sie alle Tennis, weil ich nicht der einzige Typ sein will, dessen Kinder nicht spielen – vor allem nicht bei meinem und Mirkas Hintergrund!» Zunutze gemacht hat sich das Ehepaar einen alten, aber scheinbar noch immer sehr effektiven Trick. «Zu Beginn wirst du sie vielleicht mit Schleckzeug bestechen, wenn sie sich gut anstellen», riet Roger dem Fan. «Wir haben das auch gemacht, da ist nichts Falsches dran.»  

4. Ökonomisch veranlagt

Die Kinder aber lassen sich nicht nur kaufen, sondern beweisen ihr Talent auch auf der anderen Seite der Handelstheke. In den letzten beiden Jahren nutzten sie den turnierbedingten Aufenthalt in Indian Wells, um sich als Marktverkäufer zu versuchen. Die Sprösslinge verkauften frischgepresste Grapefruit-Limonade und Tennisbälle. Und das mit grossem Erfolg: Den Vorjahres-Ertrag hätten sie klar übertroffen, sagte Federer beim Platzinterview. Damals hatte sich der Verdienst bereits auf 70 US-Dollar belaufen. Der Einsatz zugunsten der Roger Federer Foundation ehrte den Vater sehr. «Ich bin sehr stolz auf sie.»

Roger Federer

Seine Kinder sorgen immer wieder für viel Freude bei ihm: Roger Federer.

Getty Images

5. Ängstlich 

Gruselgeschichten sind im Hause Federer tabu. Davon würden die Kinder nachts aufwachen, verriet Roger in einem vom gemeinsamen Sponsor Barilla organisierten Gespräch mit Mikaela Shiffrin. Ansonsten können sich die Kinder wünschen, was Papa Roger ihnen vorlesen soll. Dieser hat deren Masche schon durchschaut. «Die Kids suchen sich immer ein grosses Buch aus.» 

6. Auch mal am Faulenzen

Mit Vater Roger und Mutter Mirka reisen die vier um die Welt. «Mir ist bewusst, dass meine Kinder kein normales Leben führen», erzählte das Tennis-Ass Federer einst in einem Interview mit «Blick». Umso wichtiger ist es ihm, dass seine Kinder auch mal das Nichtstun geniessen. Er versuche, «an jedem Ort, in jedem Hotelzimmer Normalität um sie herum zu schaffen», sagte der Baselbieter. «Ich erklärte ihnen, dass es normal ist, sich mal zu langweiligen, dass man nicht immer einen Plan, ein Programm haben muss.»

7. Aktiv

Ein bisschen Entspannung zwischendurch schadet dem Quartett ganz bestimmt nicht. Denn normalerweise sind die vier richtig aktiv und halten ihre Eltern mächtig auf Trab. «So oder so haben Sie mit vier Kindern nie einen Moment der Langeweile», plauderte Federer gegenüber «El Pais» aus.

8. Verspielt

Davon, dass die Kinder über viel Energie verfügen, konnten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer der Swiss Indoors in Basel vor einem Jahr selber ein Bild machen. Beim Triumph von Roger Federer war Leo, Lenny, Charlene und Myla so nach feiern zumute, dass sie sich im goldenen Konfettiregen vor der Siegesfeier auf dem Platz vergnügten. Dass dabei alle Augen auf die Kinder des Siegers gerichtet waren, schien das Quartett nicht zu stören.

Swiss Indoors 2019 27.10.2019 Leserfoto: die Kids spielen mit dem Lametta Regen nach dem Sieg von Roger Federer

Grosse Party auf dem Court: Die Federer-Zwillinge tollen in Basel herum.

ZVG

9. Federers Kritiker

Das Treiben auf dem Platz verfolgen die Sprösslinge meist ganz aufmerksam. So kann es schon mal sein, dass sie ihren Papa zur Rede stellen, wenn der nicht seine beste Leistung abrufen konnte. «Manchmal fragen sie mich ohne Filter: ‹Aber, Papa, warum hast du verloren? Das war nichts!› oder ‹War er wirklich so stark, der Andere? Das nächste Mal musst du ihn schlagen!›», plauderte Roger bei «Paris Match» aus.  

Federers Kids aber kritisieren nicht nur, sie liefern auch gleich Verbesserungsvorschläge. «Sie geben mir schon Tipps», erzählte der stolze Papa bei einem Platzinterview an den Australian Open 2016. «Und sie sind gute Coaches.»

10. Flausen im Kopf

Wenn es dann auf dem Platz um die Wurst geht, sind die Kinder manchmal nicht ganz so aufmerksam, wie sie das im Training jeweils sind. Manchmal ziehen sie einen Lätsch oder sind vom Reisen noch etwas müde. Und manchmal gibt es halt auch anderes, das einfach viel, viel interessanter ist als das Treiben auf dem Court.

So geschehen an den Australian Open 2019, als sich Federer nach dem Sieg gegen den Amerikaner Taylor Fritz über den Einzug ins Achtelfinale freuen konnte. Wie er sich dabei fühlte, schien Sohnemann Lenny herzlich wenig zu interessieren. Ivan Ljubicic, Papas Trainer, war einfach spannender! Lenny zupfte an dessen Ohren, gab ihm immer wieder einen Klaps auf die Wange und trieb allerlei Schabernack. Der liess den kleinen Fedi gewähren, bis Mirka ihn in die Schranken wies. Ihr Mann nahm das Ganze gelassen. Als er die lustigen Szenen von seinem Sohn und Ljubicic auf der Grossleinwand sah, sagte Federer lachend: «Schaut mal, wie ernst der Coach bleibt! Ich liebe das!»

11. Kontaktfreudig

Schon im jungen Alter zeigte sich, dass die Kinder eine soziale Ader haben. «Ich bin froh, sind sie nicht scheu, sondern kontaktfreudig», erzählte Roger im «Blick»-Interview, als die Mädchen knapp zweijährig waren. Ihm sei es «extrem wichtig, dass sie Kontakt mit anderen Kindern haben, obwohl sie ja als Zwillinge nie einsam sind».

12. Tierlieb

Die Kinder mögen aber nicht nur menschliche Gspänli, sondern sind auch sehr tierlieb. Nur allzu gerne würden sie ein eigenes Haustier haben, verriet Roger in der «Coopzeitung». «Sie wissen aber, dass es nicht geht, solange ich spiele.» 

Er selbst hatte auch Haustiere: zunächst ein Meerschweinchen, später Zwerghasen, dann Katzen. Ginger begleitete ihn durch die Jugend, wurde 15 Jahre alt. Auch deshalb schliesst er nicht aus, dass seine Kinder dereinst ebenfalls ein Miezi oder einen Fiffi kriegen. «Wenn wir irgendwann einmal sesshaft werden, ist es durchaus möglich», erklärte er. «Dann hätte ich auch Zeit, denn die braucht man für ein Tier. Es sollte ja nicht einfach nur Dekoration sein.» 

Von Ramona Hirt am 27. Oktober 2020 - 06:09 Uhr