Flavia Wasserfallen, welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Das ist einfach: Die Geburten meiner drei Kinder. Es waren die schönsten Glücksmomente in meinem Leben. Jedes Mal habe ich aufs Neue erlebt, was für Kräfte in mir stecken. Das hat mich für alles Weitere im Leben gestärkt.
Was wären Sie als Kind gerne geworden?
Dirigentin. Ich besass ein Kinderbuch des italienischen Dirigenten Claudio Abbado. Der hat mich fasziniert. Später wollte ich Astronautin werden. Und kürzlich war ich im Circus Knie und erinnerte mich, dass ich einmal auch Zirkusartistin werden wollte.
Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Brad Pitt. Aber an meiner Wand hing ein Poster von Bob Marley – weil ich seine Musik mochte.
Was ist Ihr Spitzname?
Im Gymer nannten sie mich Flüse.
Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Wahrscheinlich war das in einer Situation, in der jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis im Spital war. In solchen Momenten bete ich schon, dass alles gut geht.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Ich bin nah am Wasser gebaut. Ich muss eigentlich bei fast jedem traurigen Film «gränne». Auch wenn ich Tanz- oder Gesangsvorstellungen von Kindern sehe. Da bin ich so gerührt, dass mir grad die Tränen kommen. Und es müssen nicht mal Aufführungen von meinen eigenen Kindern sein.
Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
Ich jasse schon lange und auch viel. Aber bei meiner Familie ist «Brändi Dog» grad hoch im Kurs. In den Ferien haben wir das täglich gespielt.
Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Ich habe einen Traum, der oft wiederkehrt: Ich muss dringend irgendwohin und telefonieren. Aber ich klebe am Boden fest und komme nicht vom Fleck. Dann, endlich in der Telefonkabine angekommen, gibts nur ein altes Telefon mit Drehscheibe, und ich muss die Nummer immer wieder von Neuem eingeben.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ich habs grad wieder in den Sommerferien gemerkt: Ich kann nicht nichts machen. Damit treibe ich meine Familie halb in den Wahnsinn. Da muss ich lockerer werden. Und bei den Fussballmatches meiner Kinder darf ich vom Spielfeldrand nicht mehr so reinschreien. Das ist echt peinlich.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Ich habe am 1. August eine Rede in Kirchberg BE gehalten. Auf dem Heimweg habe ich das Radio im Auto eingeschaltet, und in dem Moment hat eine Frau gesagt, sie hätte meine Rede gehört und gäbe mir dafür eine Sechs plus. Das war so ein Zufall und hat mich sehr gefreut.
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Dass ich immer alles unter einen Hut bringe. Die Wahrheit ist aber, dass mir der Spagat zwischen Familie, Beruf, Politik und jetzt auch noch Wahlkampf nicht jeden Tag gelingt. Meine Familie und ich stossen schon ab und zu an Grenzen.
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Die Moka, eine italienische Kaffeemaschine. Ebenfalls täglich in Gebrauch ist unsere Musikbox, mit der wir Küchendiscos veranstalten.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Kleider und Schuhe! Ich habe eine grosse Leidenschaft für Schweizer Modedesign. Ich gebe entsprechend mehr Geld für ein Stück aus, kaufe dafür aber weniger. Das ist mein Laster und gleichzeitig meine Freude.
Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Nein. Ausser Physiotherapie.
Wer sind Ihre Lieblingsheldinnen?
Als Kind waren es Ronja Räubertochter und die rote Zora. Während Covid war es das Pflegepersonal. Aber jetzt müssen wir dafür sorgen, dass wir ihre Situation verbessern und sie nicht einfach nur als Heldinnen und Helden abfeiern.
Ihr absolutes Lieblingsessen?
Meine Nonna aus Napoli hat mir gezeigt, wie man die beste Pizza backt. Was ich auch sehr gerne esse, ist Tajine, ein marokkanischer Eintopf, von meinen Schwiegereltern zubereitet.
Wo möchten Sie leben?
In Bern. Die Stadt ist super für Familien. Es gibt hier viele grüne Flächen und tolle kulturelle Angebote.
Mit wem würden Sie gerne im Lift stecken bleiben?
Mit meinem Mann.