Das Coronavirus hat mehr und mehr auch Auswirkungen auf die Unterhaltungsbranche: Nebst vielen Konzerten, die abgesagt werden oder unterbrochenen Dreharbeiten für Filme und Serien, trifft es wegen des Verbots beziehungsweise wegen der Einschränkungen für grössere Events auch einige Shows am Fernsehen. Weil hier das Verbot bis zuletzt bei 1000 und mehr Besuchern galt, war die SRF-Sendung «Darf ich bitten?» zunächst nicht betroffen.
Doch mit den am Freitag bekanntgegebenen, verschärften Massnahmen des Bundes dürfen keine Events mehr mit 100 und mehr Personen mehr durchgeführt werden. Was das für die SRF-Tanzshow heisst, sagt SRF-Sprecherin Eva Wismer auf Anfrage von schweizer-illustrierte.ch: «Gemäss den neuen Bedingungen des Bundes, wonach nicht mehr als 100 Personen an Veranstaltungen teilnehmen dürfen, kann die Livesendung von ‹Darf ich bitten?› morgen durchgeführt werden. Auf und hinter der Bühne sind rund 80 Personen an der Produktion beteiligt, davon halten sich nie mehr als 50 Personen gemeinsam in einem Raum auf», erklärt sie. Fügt aber an: «Unabhängig von der Verschärfung des Veranstaltungsverbotes hatte SRF entschieden, kein Publikum zur Sendung zuzulassen.»
Bereits vorher hatte das Coronavirus Auswirkungen auf die momentan grösste Unterhaltungskiste am Leutschenbach. Wie schweizer-illustrierte.ch von einem Zuschauer erfuhr, der die Show letzten Samstag live vor Ort verfolgte, erfahren hatte, traf das SRF bereits in der ersten Sendung Sicherheitsvorkehrungen. «Im Studio hingen die Plakate des BAG, ausserdem gab es beim Eingang Desinfektionsmittel», erzählt der Zuschauer. Er habe zudem seine Personalien abgeben müssen. «Damit man uns im Verdachtsfall erreichen kann. Ausserdem hat die Aufnahmeleitung gesagt, man dürfe sich nicht mehr im Studio umsetzen, damit man nachvollziehen kann, wer wo sitzt.»
In einem zweiten Schritt wurde entschieden, nur noch jeden zweiten Platz im Studio mit Live-Zuschauern zu besetzen. Nun hat sich auch diese Massnahme überholt, und die prominenten Tänzer müssen vor leeren Rängen auftreten.
Und wie handhaben das TV-Shows in unseren Nachbarländern? In Österreich etwa wurden wegen der Krise Freiluft-Events mit mehr als 500 Besuchern und Indoor-Veranstaltungen mit über 100 Gästen bis Ende März verboten, was sich auch auf das Unterhaltungsangebot des ORF auswirkt. So setzt der Sender die beliebte Publikumssendung «Dancing Stars» bis auf Weiteres aus. Ein TV-Event dieser Grössenordnung sei in der aktuellen Aufmachung nur mit mehr als 100 Personen durchführbar, betonte der ORF am Dienstag.
Die Schwestersendung «Let's Dance» im deutschen Fernsehen hingegen sollte zunächst wie geplant ausgetragen werden. Doch vor der Ausgabe vom 13. März hat auch RTL reagiert: Der Sender will sowohl bei «Let's Dance» als auch bei «DSDS» ab sofort auf Live-Publikum verzichten. «Damit kommt die Sendergruppe auch ohne konkretes Verbot ihrer Verantwortung nach, Publikum und Mitwirkende vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen», steht in einer Pressemitteilung.