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Ehrlicher Star

Darum kann Kunz seinen Mobbern nicht verzeihen

Musiker Kunz ist erfolgreich, ein Strahlemann. Doch in seiner Kindheit wurde er stark gemobbt und gehänselt. Das ist etwas, dass er auch heute mit 38 Jahren nicht vergessen kann und will.

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Foto: Joseph Khakshouri 20.10.2023 Kunz Packt ein! Kunz bereitet schon mal seinen Rucksack für seine große Reise nach Asien vor. Und seine Frau wollen mit den beiden Kindern mit insgesamt zwei Rucksäcken und deine Reise Gitarre verreisen. Dafür müssen Sie schauen was sie in den Koffer kriegen. (LU)

Heute ist er Vater von zwei Kindern. Die eigene Jugend von Kunz war nicht immer so einfach. 

Joseph Khakshouri

«In Mauensee, wo ich und meine Schwester geboren sind und auch die Primarschule besuchten, waren wir immer die Aussenseiter», erzählt Mundart-Musiker Marco Kunz (38) im Podcast «Wahrheit, Wein und Eisenring» mit Journalistin Yvonne Eisenring.

Das Konzept des Podcasts ist es, dass die Gäste bei einem Glas Wein – Kunz entschied sich für Rosé, weil das um vier Uhr am Nachmittag am besten passe – Karten ziehen und die ungeschminkte Wahrheit verraten müssen. Lügen ist nicht erlaubt, sich zu drücken auch nicht. Vorher müsste das Gespräch abgebrochen werden. 

Bereits die zweite Frage hat es in sich. Ob Kunz Feinde hat, steht da. Er muss nicht lange überlegen und erzählt eine bewegende Geschichte aus seiner Kindheit in Mauensee im Kanton Luzern. «Weil meine Eltern nicht so viel Geld hatten, trugen wir immer alte Kleider, ausserdem waren wir ein bisschen dick», sagt er. Wegen seines Äusseren sei er oft ausgelacht und ausgeschlossen worden, fährt er fort. «Wenn ich diese Menschen, die damals so fies zu mir waren, heute sehen, kommt in mir immer noch ein Gefühl des Hasses hoch», so der Musiker. 

Marco Kunz, Swiss Music Award Gewinner

Kunz muss heute niemandem mehr etwas beweisen. Unter anderem ist er zweifacher Gewinner eines Swiss Music Awards. 

Kurt Reichenbach

«Das hat mir als Kind so weh getan!»

Heute schaut Kunz reflektiert auf diese Zeit zurück: «Diese Leute heute noch zu hassen, ist mega nachtragend.» Doch das hat seinen Grund: «Was sie gemacht haben, hat mir als Kind so weh getan!» Darum könne er ihnen nicht verzeihen – bis heute nicht. Trotz dieses Schmerzes begegnet Kunz seinen Mobbern dennoch mit Respekt, sagt ihnen Hallo und spricht mit ihnen, wenn er sie auf der Strasse trifft. «Aber ich will einfach nichts mit denen zu tun haben», sagt er resolut. 

Später, als Kunz nach Sursee zog und dort die Sekundarschule besuchte, hätten die Hänseleien aufgehört. «Dort war alles easy», erzählt er Yvonne Eisenring. Abschliessend gewinnt er dem Mobbing doch was Gutes ab. «Das war ein guter Treiber, der mich zum Sport und zum Abnehmen motivierte.» Bis heute schaue er auf eine gesunde Ernährung und treibe viel Sport, um seinen schlanken Körper zu konservieren. 80 Kilogramm sei sein Idealgewicht, welches er täglich beim abendlichen Gang zu Waage kontrolliert. «Das ist ein Ritual für mich – derzeit bin aber ein bisschen zu schwer», sagt er lachend. 

Marco Kunz, Swiss Music Award Gewinner

Marco Kunz hält sich mit einer gesunden Ernährung und Sport fit. 

Kurt Reichenbach

Auf Mobbing reagiert Kunz sensibel

Die schwierige Zeit als Kind hat ihn etwas für seine Rolle als Vater gelehrt: «Wenn ich sehen würde, dass meine Kinder andere Kinder auf dem Schulweg mobben, dann schreite ich sofort ein – das geht gar nicht!» Sollte ihnen selber sowas widerfahren, bereitet er seine Kinder darauf vor. «Ich sage ihnen, dass sie nicht auf diese ‹dummen› Leute hören und einfach ihr eigenes Ding machen sollen.» Und so lautet auch das kunzsche Familien-Mantra: «Du bist schön, so wie du bist!»

Von lme am 25. Januar 2024 - 06:00 Uhr