Sie ist die klare Siegerin: die Thurgauerin Mona Vetsch (49). 46 Prozent haben die Moderatorin zum beliebtesten SRF-Aushängeschild gewählt. Bei der repräsentativen SRG-Erhebung von Sotomo im Auftrag von Ringer wurden 24 720 Teilnehmende gefragt, welche TV-Persönlichkeiten sie besonders gut fänden. Vetsch, bekannt aus «Mona mittendrin» und den «DOK»-Reihen «Auf und davon» sowie «Hin und weg», gewinnt das Ranking deutlich vor «Tagesschau»-Sprecher Florian Inhauser (56) mit 40 Prozent. Ihm folgen Wettermann Thomas Bucheli (63) und «10 vor 10»-Moderator Arthur Honegger (45) mit je 39 sowie «Tagesschau»-Sprecherin Cornelia Boesch (49) und Sport- und «Donnschtig-Jass»-Moderator Rainer Maria Salzgeber (54) mit je 38 Prozent. Die Top Ten komplettieren Talkmaster Urs Gredig (54), Sportmoderator Sascha Ruefer (52), Politexperte Urs Leuthard (61) und Wetterfrau Sandra Boner (49).
«Das Resultat bedeutet mir enorm viel»
Blick erreichte Vetsch gestern telefonisch auf einem Aussendreh in den Bergen. Ihre spontane Reaktion auf das erfreuliche Resultat: «Mein Herz hat einen ‹Gump› gemacht. Nicht ungefährlich, ich stand nämlich gerade in einer Felswand im Berner Oberland. So viel Zuspruch vom Publikum, was für eine Freude.»
Im Mai dieses Jahres wurde sie bereits mit dem Publikums-»Prix Walo» ausgezeichnet. Auch dort wurde ihre zugängliche, unkomplizierte und bescheidene Art gewürdigt. Die Erklärung des jetzigen Resultats will sie denn auch «jenen überlassen, die gefragt worden sind». Zur Bedeutung ihres Abschneidens sagt sie: «Dieses Resultat bedeutet mir enorm viel. Ich sehe darin vor allem Wertschätzung für die Sendungen, die ich mit dem Team von DOK und Reportagen mache. Wir zeigen Menschen und Aspekte des Lebens in der Schweiz, die medial eher wenig Beachtung finden. Dass das so gut ankommt, freut mich sehr.»
Zum oft und gerne verwendeten Begriff «Publikumsliebling» meint sie lachend: «Nah bei den Menschen zu sein, das ist mir wichtig. ‹Liebling› sollte man sich für den Partner oder das Haustier aufsparen, denke ich.» Wichtig sei ihr, nie die Relationen zu verlieren. Ihr Ziel für die Zukunft: «Mit den Beinen auf dem Boden bleiben und mit Freude weitermachen. Und hoffen, dass solche Reportagen auch in Zukunft realisierbar sein werden.»
Die Macht der Gewohnheit
Ein längerer Blick auf die Ergebnisse zeigt die grosse Macht der Gewohnheit. In den vorderen Rängen figurieren Persönlichkeiten, die schon länger bei SRF tätig sind und ein gewisses Alter erreicht haben. So erklärt sich auch das eher verhaltene Abschneiden von Fabienne Gyr (36) oder Jennifer Bosshard (31), obwohl beide SRF-intern stark gefördert werden und als Zukunftshoffnungen gelten.
Und es sind SRF-Exponenten zuvorderst, die mit einem Format in Verbindung gebracht werden können, das oft und regelmässig – im besten Fall täglich – zur Ausstrahlung kommt und schon per se eine extrem treue Zuschauerschaft besitzt, wie Newsformate, Meteo und Sport. Das macht den Wert von Mona Vetsch noch wertvoller, weil das Publikum offenbar explizit sie und nicht «nur» das Format sehen will.
Auf den Rängen 11 bis 15 folgen Andrea Vetsch (48), Bigna Silberschmidt (38) und Sabine Dahinden (55; alle je 30 Prozent), Sandro Brotz (54; 27 Prozent) und Sven Epiney (52; 26 Prozent). Gerade Epiney ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig die Art des Formats ist. Noch vor fünf oder zehn Jahren wäre er wohl einige Ränge weiter vorne platziert gewesen.
Ein Blick auf die nach Parteipräferenz aufgeschlüsselte Rangliste lohnt sich ebenfalls. Betrachtet man nur die SVP-Sympathisanten, gewinnt nicht etwa Mona Vetsch das Ranking, sondern Sportmoderator Rainer Maria Salzgeber mit 40 Prozent. Vetsch kommt mit 37 Prozent immerhin auf Rang 2, muss ihn allerdings mit Thomas Bucheli und Sascha Ruefer teilen. Kleine Abweichungen von der Hauptrangliste gibt es auch in anderen Bereichen. So ist News-Mann Florian Inhauser bei den über 55-Jährigen am höchsten im Kurs, gefolgt von Mona Vetsch und Arthur Honegger. Doch am Ende heisst es: Mona takes it all.