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«Demo-Talk» mit Urs Gredig

«Das TV-Programm wird bei uns demokratisch entschieden»

Diplomatisch, demokratisch, schweizerisch: Anlässlich von 175 Jahren Bundesverfassung spricht der SRF-Moderator im nicht allzu ernsten Talk über Demokratie – und ein bisschen drumherum.

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Gredig

Urs Gredig, 52, feiert am 16. Februar die 100. Sendung von «Gredig direkt». Sein Interviewgast ist Skilegende Maria Walliser, 59. «Gredig direkt», SRF 1, 22.25 Uhr.

SRF/Gian Vaitl

Urs Gredig, was entscheiden Sie daheim demokratisch?
Das TV-Programm.

Bei welchem Thema sind Sie stets in der Minderheit?
Beim TV-Programm.

Wann haben Sie das letzte Mal etwas diktatorisch entschieden?
Wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Aufräumen eines Kinderzimmers. Ich versuche aber, alles Diktatorische prinzipiell tunlichst zu vermeiden.

In welcher Situation macht Demokratie in Ihrem Leben keinen Sinn?
Was meine Rolle vor der Kamera betrifft. Seinen eigenen authentischen Stil zu finden, ist etwas sehr Individuelles und lässt sich nicht teamdemokratisch definieren. Sich selber zu bleiben, erachte ich als äusserst wichtig in diesem Job.

Wie würde Ihre eigene Partei heissen?
Die Unaufgeregten.

Welche Wahl lag Ihnen am Herzen?
An der Uni Fribourg wurde ich einst zum Vizepräsidenten des Studierenden-Parlaments gewählt: Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich lieber über Politik berichte, als sie selber zu betreiben – also ein lehrreicher Urnengang!

Was würden Sie per sofort in der Bundesverfassung verankern?
Das Recht auf mehr Leichtigkeit.

Wo sind Sie Durchschnittsschweizer?
Bei der Wahl meines Lieblingssports Fussball und der Einsicht, dass in unserem Land trotz einigen Defiziten im Vergleich zu anderen Ländern halt schon sehr viel sehr gut funktioniert.

«Ich berichte lieber über ­Politik, als sie selber zu betreiben»

Urs Gredig

Hand aufs Herz: demokratisch diplomatisch – wo liegen bei Ihnen die Grenzen?
Ich tendiere dazu, die Grenzen jeweils neu abzustecken und der Situation anzupassen. Als Hotelierssohn bin ich zudem mit wohl überdurchschnittlichem diplomatischem Gefühl ausgestattet.

Worin hätten Sie gerne mehr Macht?
Ehrlich gesagt fühle ich mich weder machtlos, noch habe ich ein Bedürfnis nach mehr davon. Es ginge der Welt besser, würden die Menschen etwas weniger nach Macht streben.

Was würden Sie per sofort demokratisieren?
All jene Länder, in welchen Menschenrechte leider noch immer aufs Gröbste verletzt werden.

Von Aurelia Robles am 16. Februar 2023 - 12:29 Uhr